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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Manchmal, besonders später, doziert er über die Liebe, gibt Lehren wie Casanova. Und zwar sind dies Lehren nicht gegen die Moral, sondern für sie. Er lehrt nicht das Verführen, er zeigt lediglich lächelnd seine Karten und warnt. Er ist aber darin Sohn der Revolution, daß er nicht nur philosophiert über dieses Thema. Er besitzt.
Seine Züge erheiterten sich sofort, als er Casanova wie zum Scherz in die Kleine eingehängt auf der Schwelle stehen sah. »Verzeihen Sie, mein bester Olivo,« sagte Casanova, »daß ich warten ließ.
In ihren Augen glimmte es sonderbar, ihre Wangen waren gerötet, das frauenhaft dichte Haar spielte bläulich-schwarz um ihre Schläfen; der kindliche Mund war halb geöffnet: »Hast du Wein getrunken, Teresina?« fragte Casanova und machte einen langen Schritt auf sie zu. – »Wahrhaftig – und der Herr Chevalier merken das gleich?« Sie wurde noch röter, und wie in Verlegenheit strich sie sich mit der Zunge über die Unterlippe.
Er ließ sich vor allem mit Amaliens Mutter bekannt machen, und da diese als eine hübsche Witwe von sechsunddreißig Jahren auf Huldigungen noch Anspruch machen durfte, war Casanova bald so innig mit ihr befreundet, daß seine Fürsprache alles bei ihr zu erreichen vermochte.
Casanova hatte längst zu Ende gelesen, aber noch immer hielt er das Blatt vors Gesicht, um die Totenblässe seiner verzerrten Züge nicht merken zu lassen. Das Geräusch des Mahles mit Tellergeklapper und Gläsergeklirr ging indes weiter, doch niemand sprach ein Wort.
Ich habe in diesen sechzehn Jahren von nichts anderm geträumt als von diesem Tag!« – »Es ist anzunehmen,« entgegnete Casanova, »daß du im Laufe dieser Zeit von mancherlei anderm geträumt und – nicht nur geträumt hast.« Amalia schüttelte den Kopf. »Du weißt, daß es nicht so ist, Casanova.
Da seine Geldmittel recht spärlich geworden waren, hatte Casanova beschlossen, in dem bescheidenen, aber anständigen Gasthof, den er schon in glücklicheren Jahren einmal bewohnt hatte, das Eintreffen der Begnadigung abzuwarten, und er vertrieb sich indes die Zeit – ungeistigerer Zerstreuungen nicht zu gedenken, auf die gänzlich zu verzichten er nicht imstande war – hauptsächlich mit Abfassung einer Streitschrift gegen den Lästerer Voltaire, durch deren Veröffentlichung er seine Stellung und sein Ansehen in Venedig gleich nach seiner Wiederkehr bei allen Gutgesinnten in unzerstörbarer Weise zu befestigen gedachte.
Casanova beherrschte als letzter Souverän das weibliche Alphabet, gab seinen Frauen den Namen, den er beliebte und den Charakter, den er vorzog.
Die Wirtin folgte ihm. Auf dem Tisch lag ein versiegeltes Schreiben. In höchster Erregung öffnete es Casanova. – Ein Widerruf? dachte er in Angst. Doch als er gelesen, erheiterte sich sein Gesicht.
Casanova verstand es, seine aufsteigende Wut, deren wirklicher Ausbruch alles wieder hätte zunichte machen können, zu unterdrücken, ja zu verbergen, und, den Schlüssel mit einem leichten Kopfneigen an sich nehmend, bemerkte er nur: »Das darf ich wohl als ein Ja gelten lassen.
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