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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Man darf nur Bücher, deren Decke von Schmutz glänzt und deren Blätter von der Unschuldsfarbe bereits keine Spur mehr zeigen, heraussuchen und dann fast sicher sein, aus diesem Liebling des Publikums einen Menschen herausreden zu hören, der mit Paul de Kok, Casanova und Andern dieses Gelichters frappante
Als die Häuser hinter ihnen lagen, atmete Casanova auf; er öffnete den Reisesack, nahm seine Sachen heraus und begann sich unter dem Schutz des Mantels anzukleiden, nicht ohne Sorge, daß der Kutscher sich umdrehen und ihm seines Fahrgastes sonderbares Gebaren auffallen könnte.
Sie will von keinem Mann etwas wissen.« – Casanova lachte auf. »Und der Leutnant Lorenzi?« – »Was soll’s mit Lorenzi sein?« – »Er ist ihr Liebhaber, ich weiß es.« – »Wie du dich irrst, Casanova. Er hat um ihre Hand angehalten, und sie hat sie ausgeschlagen.
Casanova wehrte mit einer übertrieben vornehmen Handbewegung ab. »Die Frauen und das Glück zwingt man nicht,« sagte er mit einer Verneigung gegen den Abbate hin. Dieser nickte befriedigt und klatschte in die Hände. »Auf morgen also, mein verehrter Chevalier,« sagte der Marchese, »wir werden gemeinsam dem Leutnant Lorenzi das Geld wieder abnehmen.«
Amalia schloß sich ihrer Anregung lebhaft an, und Casanova, immer gern bereit, Wünschen solcher Art nachzugeben, bemerkte leichthin, daß er in den letzten Jahren sich vorzüglich auf geheimen diplomatischen Sendungen befunden, die ihn, um nur die größern Städte zu nennen, zwischen Madrid, Paris, London, Amsterdam und Petersburg umhergetrieben.
Der Zufall des Spieles wollte, daß alles Bargeld zu Casanova hinüberfloß, und als eine Stunde vergangen war, hatte er zweitausend Dukaten zwar von Lorenzi gewonnen, aber sie kamen alle aus des Marchese Tasche, der nun ohne einen Soldo dasaß. Casanova stellte ihm zur Verfügung, was ihm belieben sollte. Der Marchese schüttelte den Kopf. »Ich danke,« sagte er, »nun ist es genug.
Gute Unterhaltung, Lorenzi!« – »Sie wissen sehr gut,« erwiderte Lorenzi, ohne eine Miene zu verziehen, »daß ich geradeswegs nach Mantua reite und nicht nach Ihrem Schloß, wo Sie so gütig waren, mir gestern Unterkunft zu gewähren.« – »Reiten Sie, wohin Sie wollen, zum Teufel meinetwegen!« – Lorenzi empfahl sich von den andern aufs höflichste und ging, ohne dem Marchese eine gebührende Antwort zu erteilen, was Casanova in Verwunderung setzte.
Um Casanova schien sich das Glück nicht zu kümmern; er gewann, verlor und gewann wieder in fast lächerlich regelmäßigem Wechsel. Lorenzi atmete auf, als sein letztes Goldstück zum Marchese hinübergerollt war und erhob sich. »Ich danke, meine Herren. Dies wird nun,« er zögerte – »für lange mein letztes Spiel in diesem gastfreundlichen Hause gewesen sein.
Auch Casanova lag noch da, wie zuvor, die Hände vor sich hingestreckt, unter der Bank. Nach einer Weile kroch er weiter, in die Mitte der Allee, und weiter auf allen vieren, bis er an eine Stelle kam, wo er weder von Marcolinens Fenster noch von einem andern aus gesehen werden konnte.
Und wie Sie sich wohl denken können, haben wir, gerade bei dieser Gelegenheit, ein hübsches Weilchen lang von Ihnen gesprochen, Amalia und ich ...« – »Wirklich,« sagte Casanova herzlich, »Sie erinnern sich beide noch manchmal meiner?« Olivos Augen wurden feucht. Noch immer hielt er Casanovas Hände in den seinen und drückte sie nun gerührt. »Wieviel haben wir Ihnen zu danken, Herr Casanova?
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