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Aktualisiert: 22. Juli 2025
Übrigens hat der Marchese bitten lassen, daß wir mit dem Spiel heute schon in früher Nachmittagsstunde beginnen; offenbar liegt ihm daran, vor Sonnenuntergang zu Hause zu sein.« »Mir ist es ziemlich gleichgültig, wann das Spiel beginnt,« sagte Casanova, während er seine Blätter in die Mappe ordnete; »ich werde mich keineswegs daran beteiligen.« »Sie werden,« erklärte Olivo mit einer Entschiedenheit, die sonst nicht seine Art war, und legte eine Rolle von Goldstücken auf den Tisch. »Meine Schuld, Chevalier, spät, doch aus dankerfülltem Herzen.« Casanova wehrte ab. »Sie müssen,« beteuerte Olivo, »wenn Sie mich nicht aufs tiefste beleidigen wollen; überdies hat Amalia heute nacht einen Traum gehabt, der Sie veranlassen wird – doch den soll sie Ihnen selbst erzählen.« Und er verschwand eiligst.
»Nun?« fragte Casanova, als Amalia schwieg. – »Es kam wohl noch allerlei, aber ich hab’ es vergessen,« sagte Amalia.
Sie haben auch Casanova als Erotiker abgetan, der doch ein geistvolles Zentrum der Welt war, und, nur wissend, wie sehr aus den primitiven, das heißt den erotischen Wurzeln Menschen, Völker und Schicksale sich entscheiden, sein Weltbild wachsen ließ vom Phallischen in den Geist. Sein Ausmaß ist riesiger wie das des Deutschen.
Und ein Gottesleugner kann niemals ein großer Geist sein.« »Meiner Ansicht nach, Herr Chevalier, bedeutet das durchaus keinen Widerspruch. Aber Sie werden vor allem zu beweisen haben, daß man Voltaire einen Gottesleugner nennen darf.« – Nun war Casanova in seinem Element.
Und nun, mein verehrter Herr Olivo, gestatten Sie mir noch, mich von den Damen zu verabschieden, ehe ich nach der Stadt reite, wo ich vor Sonnenuntergang eintreffen möchte, um meine Zurüstungen für morgen zu treffen.« – Unverschämter Lügner, dachte Casanova. In der Nacht bist du wieder hier und – bei Marcolina!
Er nahm seine stolzeste Haltung an, faßte den Degengriff unter dem hüllenden Mantel fester und sagte im liebenswürdigsten Ton: »Finden Sie nicht, Herr Leutnant Lorenzi, daß Ihnen dieser Einfall etwas verspätet kommt?« – »Doch nicht,« erwiderte Lorenzi – und er war schöner in diesem Augenblick als irgendein Mensch, den Casanova je gesehen –, »da doch nur einer von uns den Platz lebend verlassen wird.« – »Sie haben es eilig, Lorenzi,« sagte Casanova in einem fast weichen Ton. »Wollen wir die Sache nicht wenigstens bis Mantua aufschieben?
Doch der sonderbar sich verzerrende Ausdruck seiner Mienen schien in Amalia die Erinnerung an seine wirren Drohungen von gestern wieder aufzuwecken, und sie beeilte sich zu bemerken: »Und doch ist Marcolina fromm, glauben Sie mir, Chevalier.« – Marcolina lächelte verloren. »Wir sind es alle in unsrer Weise,« sagte Casanova höflich und sah vor sich hin.
Und zu Casanova anscheinend heiter und wie ohne jeden Verdacht: »Sie gefällt dir?« – »Da sie schön ist.« – »Schön und tugendhaft.« – Casanova zuckte die Achseln, als hätte er danach nicht gefragt. Dann sagte er: »Wenn du mich heute zum erstenmal sähest – ob ich dir wohl auch gefiele, Amalia?« – »Ich weiß nicht, ob du heute anders aussiehst als damals. Ich sehe dich – wie du damals warst.
Dann aber, mit einem pfiffigen Gesicht, trat er ganz nahe an Casanova heran, als hätte er ihm ein Geheimnis mitzuteilen.
Er legte weiter die Karten auf und gewann, so daß der Marchese bald mit ein paar hundert Dukaten in seiner Schuld stand. Wozu? fragte sich Casanova anfangs. Allmählich aber nahm ihn der Reiz des Spiels doch wieder gefangen. Es geht nicht übel, dachte er ... Nun sind es bald tausend ... es können auch zweitausend werden. Der Marchese wird seine Schuld bezahlen.
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