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Aktualisiert: 22. Juli 2025


Noch immer schwieg Lorenzi; sein Schweigen dauerte sekunden-, es dauerte minutenlang, und Casanova fragte sich, wie lang er sich’s noch dürfte gefallen lassen.

So bemerkte er endlich mit einer gewissen höflichen Verlegenheit: »Immerhin gibt es nur einen Casanova.« – »Auch das ist ein Irrtum, Herr Marcheseentgegnete Casanova kalt. »Ich habe Geschwister, und der Name eines meiner Brüder, des Malers Francesco Casanova, dürfte einem Kenner nicht fremd klingen

Ein paar Greisenjahrein Elend und Niedrigkeit ... Was hatte er noch zu tun auf der Welt?... Herrn Bragadino vergiften? – War es der Mühe wert? Nichts war der Mühe wert ... Wie dünn dort oben die Bäume standen! Er begann sie zu zählen. Fünf ... sieben ... zehnSollte ich nichts Wichtigeres zu tun haben?... – »Ich bin bereit, Herr ChevalierRasch wandte sich Casanova um.

Casanova zählte immerhin die Goldstücke; es waren hundertfünfzig, genau die Summe, die er vor fünfzehn Jahren dem Bräutigam oder der Braut oder ihrer Mutterer wußte es selbst nicht mehr rechtzum Geschenk gemacht hatte. Das Vernünftigste wäre, sagte er zu sich, ich steckte das Geld ein, nähme Abschied und verließe das Haus, womöglich ohne Marcolina noch einmal zu sehen.

Es fiel Casanova ein, daß er nun vielleicht die letzten Minuten seines Daseins durchlebte, und er wunderte sich, daß er vollkommen ruhig war. Herr Voltaire hat Glück, dachte er flüchtig; aber im Grunde war ihm Voltaire höchst gleichgültig, und er hätte gewünscht, in dieser Stunde holdere Bilder vor seine Seele zaubern zu können als das widerliche Vogelgesicht des alten Literaten.

Als Casanova sich über diese ihm ganz neue Auffassung eine nähere Erklärung erbitten wollte, wehrte Marcolina bescheiden ab und äußerte, daß es den Anwesenden, vor allem aber ihrem lieben Oheim, viel erwünschter sein dürfte, Näheres von den Erlebnissen eines vielgereisten Freundes zu erfahren, den er so lange nicht gesehn, als einem philosophischen Gespräch zuzuhören.

Casanova holte seine Goldstücke unter dem Polster des Bettes hervor und streute sie auf den Tisch. Er zählte sorgfältig vor Lorenzis Augen, was ziemlich rasch geschehen war, da viele Goldstücke von höherm als eines Dukaten Wert darunter waren, übergab Lorenzi die verabredete Summe, nachdem er sie zuvor in zwei Beutel verteilt hatte, worauf ihm selbst noch etwa hundert Dukaten übrigblieben.

Amalia aber hatte die wunderbare Stadt vor langen Jahren als Kind gesehen; wie sie dahingekommen, wußte sie nicht mehr zu sagen und erinnerte sich nur eines alten, in einen scharlachroten Mantel gehüllten Mannes, der aus einem länglichen schwarzen Schiff ausgestiegen, gestolpert und der Länge nach hingefallen war. »Auch Sie kennen Venedig nichtfragte Casanova Marcolina, die gerade ihm gegenübersaß und über seine Schulter in das tiefe Dunkel des Gartens schaute.

Olivo aber, der nicht gesonnen schien, Casanovas Weigerung ohne weiteres hinzunehmen, bestand darauf, ihn vorerst einmal im Wagen nach dem Gasthof zu bringen, was ihm Casanova füglich nicht abschlagen konnte. In wenigen Minuten waren sie am Ziel.

Casanova hatte kaum von einer jungen Nichte vernommen, als er auch schon entschlossen war, sich dieses Geschöpf in der Nähe zu besehn; anscheinend noch immer zögernd, gab er dem Drängen Olivos endlich nach, erklärte aber gleich, daß er keineswegs länger als ein oder zwei Tage von Mantua fernbleiben könne, und beschwor seine liebenswürdige Wirtin, Briefe, die für ihn indes hier anlangen mochten und vielleicht von höchster Wichtigkeit waren, ihm unverzüglich durch einen Boten nachzusenden.

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