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Neu leidend wendet das entweihte Gottesbild sein flehend Auge zum Vater auf. Die Sonne wagt sich nicht hervor; sie will die Stunde nicht bezeichnen, in der er sterben soll. Träge gehn die Zeiger ihren Weg, und eine Stunde nach der andern schlägt. Halt! Halt! nun ist es Zeit! mich scheucht des Morgens Ahnung in das Grab. Brackenburg. Kläre! Kläre! Hier ist der Rest! Ich locke dich nicht nach.

Dann sende schnell den bewährten Vaska nach Madrid; er ist unermüdet und treu; daß mein Bruder zuerst durch ihn die Nachricht erfahre, daß der Ruf ihn nicht übereile. Ich will ihn selbst noch sprechen, eh' er abgeht. Machiavell. Eure Befehle sollen schnell und genau befolgt werden. Bürgerhaus. Klare. Klarens Mutter. Brackenburg. Klare. Wollt Ihr mir nicht das Garn halten, Brackenburg?

Helft mir einen Augenblick, Mutter. Nehmt das Buch mit, Brackenburg, und bringt mir wieder so eine Historie. Mutter. Lebt wohl! Eure Hand! Wenn Ihr wiederkommt. Ich hatte mir vorgenommen, gerade wieder fortzugehn, und da sie es dafür aufnimmt und mich gehen läßt, möcht' ich rasend werden.

O Brackenburg, geht! hört einmal, was es giebt? Es muß etwas Besonderes sein. Geht, guter Brackenburg, thut mir den Gefallen. Brackenburg. Ich gehe! Ich bin gleich wieder da! Mutter. Du schickst ihn schon wieder weg. Klare. Ich bin neugierig. Und auch, verdenkt mir's nicht, seine Gegenwart thut mir weh. Ich weiß immer nicht, wie ich mich gegen ihn betragen soll.

Klare. Wir wollen singen. Brackenburg. Was Ihr wollt. Klare. Nur hübsch munter und frisch weg! Es ist ein Soldatenliedchen, mein Leibstück. Die Trommel gerühret! Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster gewaffnet Dem Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herze! Wie wallt mir das Blut! O hätt' ich ein Wämslein Und Hosen und Hut!

Elender, guter Mann, dein Schicksal bleibt sich immer gleich; dein Liebchen öffnet dir die nächtliche Thür, und ach! zu welch unseliger Zusammenkunft! Klärchen. Du kommst so bleich und schüchtern, Brackenburg! was ist's? Brackenburg. Durch Umwege und Gefahren such' ich dich auf. Die großen Straßen sind besetzt; durch Gäßchen und durch Winkel hab' ich mich zu dir gestohlen. Klärchen.

Ach, Klärchen, wärst du Mann, so säh' ich dich gewiß auch hier zuerst, und dankte dir, was einem Könige zu danken hart ist, Freiheit. Klärchens Haus. Brackenburg? Seid Ihr's? Was hört' ich denn? Noch niemand? Es war niemand! Ich will die Lampe ins Fenster setzen, daß er sieht, ich wache noch, ich warte noch auf ihn. Er hat mir Nachricht versprochen. Nachricht? Entsetzliche Gewißheit!

Ich darf nicht sagen, mein. Klärchen. Leise, Brackenburg! Du fühlst nicht, was du rührst. Wo Hoffnung dir erscheint, ist mir Verzweiflung. Brackenburg. Teile mit den Lebendigen die Hoffnung! Verweil' am Rande des Abgrundes, schau' hinab und sieh auf uns zurück. Klärchen. Ich hab' überwunden, ruf' mich nicht wieder zum Streit. Brackenburg. Du bist betäubt; gehüllt in Nacht suchst du die Tiefe.

Ich folgt' ihm zum Thor 'naus Mit mutigem Schritt, Ging' durch die Provinzen, Ging' überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen darein! Welch Glück sondergleichen, Ein Mannsbild zu sein! Mutter. Was giebt's auf der Gasse, Brackenburg? Ich höre marschieren. Brackenburg. Es ist die Leibwache der Regentin. Klare. Um diese Stunde? Was soll das bedeuten? Fast alle ihre Haufen.

Und in der Freiheit liegt die Angst der Ohnmacht. Mir selbst bewußt, nicht fähig, ein Glied nach seiner Hilfe zu rühren. Ach leider, auch der kleine Teil von deinem Wesen, dein Klärchen, ist wie du gefangen, und regt getrennt im Todeskrampfe nur die letzten Kräfte. Ich höre schleichen, husten Brackenburg er ist's!