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Bei ihr kniet mit seinem Schwerte Stumm Meliore; in die Harfe Hat er sorglich sie gebettet, In den himmelblauen Mantel. Er verließ im Lärm den Kerker, Er war's, der den Sprung gewaget Von der Decke, sie zu retten Aus des Räubers dunklen Armen. Da es stille war, erhebet Sich Biondette, und den Mantel Schlingt sie um sich, von der Erde Hebt sie dann die goldne Harfe.

Auch sprang von des Hauses Kuppel Auf mich ein der Meliore, Und des Feuers wilde Zungen Leckten mich bis auf den Knochen. Aber dummer als das Dummste War der Weihewasserbronnen, Den ein Mönch im Höllenpfuhle Durst er auf mich ausgegossen. Meister, Meister, trotz der Gluten, Trotz dem scharfen Weihebronnen Schwör ich, nimmer will ich ruhen, Bis Biondette uns geworden!

Meliore, sei der meine; Sage ohne Hinterlist, Ob Biondette je die deine Ganz und gar gewesen ist? Ob dein selger Mund alleine Ihres Leibes Rosen bricht, In der Augen Sonnescheine, In des Busens Mondenlicht? Ob du in die Wollustkreise Ihrer Mitternächte blickst, Daß dich jauchzend an sich reiße, Die entzücket du entzückst?"

Bei dem Bildlein saß Biondette In dem Scheine einer Lampe, In den weißen Arm gelehnet Schimmerte die goldene Harfe. Schweigend glich das Volk dem Meere, Über dem ein Gott hinwandelt; Als ruht und wogt die Menge In Biondettens Sang und Harfe. Und es sind des Meeres Wellen An der Jungfrau Lied gebannet, Weh und Wonne fluten, ebben, Wie sie will in allen Adern.

Aber weh! nicht so die Schmerzen, Schlummernd, träumend im Gesange, Hier im süßen Schlafe starben, Wie der Fischer, Mond und Rachen. Um Biondetten wird es heller: "Wehe, wehe, das sind Flammen! Feuer, Feuer, Helft! o helfet!" Schreiet alles im Theater. "Feuer! Helfet!" schreit Biondette. "Stürzet das Gerüst zusammen, Ist sie nimmermehr zu retten": So erfüllt das Haus ein Jammer.

Ob ich auf dem Draht, dem Seile, Dir soll gaukeln liebestoll, Ob ich dir zur kurzen Weile Buhlerliedlein singen soll? Deinen Blicken, Fingerzeigen Folget deine Dienrin schon, Darf ich deinen Bart dir streichen, Ist es mir ein süßer Lohn. Vor der Welt nach alter Weise Nenne mich Biondette noch;

Auf der Brust ihm eingeschnitten Ihren Namen liest Biondette, Und ihr Bild, nach Liebessitte, Hängt darauf an goldner Kette. Doppelt ihren Schleier windet Sie, mit Tränen ihn benetzend, Und die Wunde sie verbindet, Sich der Blöße nicht entsetzend. Und sie eilt und schmückt das Zimmer, Zündet an wohl hundert Kerzen, In der Spiegel Widerschimmer Gold und Silber freudig scherzen.

Da ich nun hinausgetreten, Derb die Schmach mir zu verbitten, Fragte mich dort jener Gegner Höhnend mit dem frechen Witze: Lag das Findelkind Biondette Auch in solchen Schlangenwindeln, Weil du, gleich den tollen Schwestern, Sinnlos wardst, sie anzublicken? Alle lachten Beifall gebend.

Und so groß ist das Erschrekcen, Wie sie so verwandelt sei, Daß nicht Achtung konnt erwecken RosablankesnHilfsgeschrei, Der Meliore an der Seite Sinnlos sank zur Erde hin, Als er sah, Biondette schreite Her wie eine Sünderin. Und sie legt die Totenkrone Zu dem Sarge auf den Wagen: "Helft, o helft, zu Jacopone Mir den kranken Jüngling tragen!"

Dies erhob sich leis vom Felsen Zu dem Himmel aufgetragen; Mit dem Felsen sank Biondette Knieend und die Harfe schlagend. Und die wilden Elemente Schieden sich, sie zu empfangen; Es stieg aus dem öden Meere Einen Wunderinsel prangend. Tonumflutet vom Orchester Trennte sich das Kunstgestade Von dem Garten des Parterres Und der Logen Glanzterrassen.