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Herr, es gibt Dinge, Die man mit Recht dem Koenig selbst verbirgt! Ottokar. Ein Liebespfand? Zawisch. Ein Pfand, Herr, das man liebt. Wer hat die Koenigin heut angekleidet? Kammerfraeulein. Ich, gnaed'ger Herr. Ottokar. Seid Ihr so sorglos, Dirne, Dass einen Arm Ihr nur mit Schleifen ziert, Indes der andre leer? Kammerfraeulein. Gewiss verloren! Man muss sie suchen. Ottokar.

Der Mainzer also, sagt ihm's, mag sich hueten! Denn komm ich an den Rhein, und das soll bald, Zum Dank fuer all die frechen Winkelzuege Treib ich ihn aus von seinem Bischofsitz. Der Pfalzgraf auch bei Rhein steht mir nicht an, Ich werde seine Kur dem Baier geben. Noch allerlei will ich in eurem Land, Und alle, die mir dieses Schreiben nennt Die Wahl des Reichs fiel nicht auf Ottokar? Zawisch.

Nein, die behalt ich, und auf meinem Sarge Soll neben Schild und Helm sie prangend ruhn. Setzt' ich mein Blut nicht ein, um sie zu haben? Du blutigrote Schleife, du bleibst mein! Wahnsinnig ist er! Himmel, wenn der Koenig Die Koenigin macht Zeichen, steckt sie ein! Der Koenig naht. Was habt Ihr, Rosenberg? Nichts, gnaed'ger Herr! Ottokar. Wie? Nichts? Zawisch.

Die Lande sind nun einmal missvergnuegt, Bereit zu Aufstand und zu Meuterei, Sie rufen Euch die Deutschen, eh' Ihr's denkt. Und stirbt auch Rudolf, faellt er in der Schlacht; Ein andrer Kaiser fodert Euch dasselbe, Und ewig waehrt der Unfried' mit dem Reich. Zawisch. Was mehr? Zawisch. Was mehr? Kanzler. Was mehr? Und rechnet Ihr fuer nichts Das Unheil und die Greuel in dem Land?

Du solltest toericht gnug sein, meinen Zorn, Den Zorn des Ottokar auf dich zu rufen Um einer Laune, eines leeren Nichts? Wer bist du denn, dass du es wagen solltest? Ich hauche und wo war dann Rosenberg? Ich aber kenne dich als klug! Steh auf! Zawisch. Nicht wenn Ihr zuernt! Ottokar. Ich sage dir: steh auf! Ottokar.

Fuellenstein. So lasst den zweiten mich sein, gnaed'ger Herr! Ottokar. Die gnaed'ge Fuerstin zuernt. Ihr sollt die Schleife geben, laesst sie sagen. Zawisch. Die Schleife? Nun und nimmermehr, mein Kind! Ich habe sie erobert, und mein Leben, Den Kopf hier lass ich, doch die Schleife nicht! Rot, wie ihr holder Mund, Und weiss, wie ihres Nackens reines Silber.

Wozu das tolle Wesen? Grad und kurz: Mit wem vermaehlt der Koenig sich? Zawisch. So kurz Als Eure Frage soll die Antwort sein! Mit Kunigunde von Massovien, Des Ungarkoenigs Nichte. Benesch. Gift und Pest! Zawisch. Ihr wolltet selbst des Koenigs Eh' getrennt, Habt jahrelang euch weidlich drum bemueht; Sie ist getrennt und er freit Belas Nichte. Verraten, hintergangen! Schaendlich, schaendlich!

Milota. Sein Vater, der Verraeter, sandt' ihn fort Mit diesem Schreiben an den Erzbischof Von Mainz. Er hatt' ihm Eile wohl geboten Seyfried. Ob er's gebot! Milota. Allein der junge Herr, Da ihn sein Weg am Schloss vorueberfuehrte, Wo Bruder Benesch haust mit seiner Tochter, Wollt' er noch einmal sehn sein altes Lieb; Doch fing man ihn und sendet ihn hierher. Zawisch. So? Bei schoen Muehmchen?

Was er entgegnet, wenn im selben Ton, Mit dem ich ihm bei Kroissenbrunn befahl: "Herr Graf, greift an" ich Oestreich nun und Steier Und all die Lehen von dem Reich begehre? Das hiesse siegen, ohne Heer, allein! Zawisch. Dagegen aber, wenn er schlau und listig Ottokar. Topp, Kanzler, Euren Vorschlag nehm ich an! Kanzler. O tausend Dank! Ottokar. Ei, dankt nicht allzufrueh!

Als Ihr mit Euren Sippen da und Freunden, Wisst Ihr? im Vorgemach der Koenigin Gar sonderbare Reden einst gefuehrt; Ich ging nicht hin und sagt's dem Koenig an, Wie ich gekonnt, vielleicht wohl gar gesollt! Denn damals ehrt' und liebt' ich noch den Koenig, Als meiner angebornen Fuerstin Gatten Und meinen wahren, rechtgesinnten Herrn. Zawisch. Hoerst du, Freund Milota? Milota. Wer achtet sein!