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Aktualisiert: 7. Mai 2025


Wieder gingen sie durch den Flur, aber nicht zur Haustür; Gunlaug riegelte die Hoftür auf und schloß sie nachher wieder ab. Sie gingen durch den zerstampften Garten, über die ausgerissenen Bäume, den zertrümmerten Zaun. "Sieh Dich noch einmal um!" sagte die Mutter, "Du wirst schwerlich jemals wieder hierherkommen!" Petra zuckte zusammen; sie sah sich nicht um. Sie gingen den oberen Weg, am Walde hin, da, wo sich ihr halbes Leben abgespielt, wo sie jenen Abend mit Gunnar, die Abende mit Yngve Vold und jenen letzten Abend mit

Als Petra wieder zu sich kam, fand sie sich in ihrem Bett, entkleidet und wohl verwahrt; und vor ihr saß die Mutter, die Arme auf die Knie gestemmt, den Kopf in beide Hände gestützt und die Glutaugen fest auf die Tochter gerichtet. "Hast Du jetzt genug bei ihm studiert?" fragte sie. "Hast Du jetzt was gelernt... Was soll denn nun aus Dir werden, he?" Petras Antwort war ein Strom von Tränen. Lange, sehr lange saß die Mutter da und hörte das Weinen mit an; dann sagte sie seltsam feierlich: "Gott der Herr verdamme ihn!" Petra fuhr auf. "Mutter, Mutter! Nicht ihn, nicht ihn! Mich, mich nicht ihn!" "Oh, ich kenn' das Pack! Ich weiß schon, wer's verdient!" "Nein, Mutter! er ist betrogen betrogen durch mich ich, ich hab' ihn betrogen!" Und hastig und schluchzend erzählte sie alles. Keinen Augenblick durfte ein Verdacht auf ihm ruhen! Sie erzählte von Gunnar, was sie von ihm verlangt hatte, ohne es zu verstehen, von Yngve Volds Unglückskette, in der sie sich verfangen hatte, zuletzt von

Und als Höchstes sah sie Yngve Volds größtes Schiff an ihrem Hochzeitstage als Flaggschiff im Hafen liegen; sie sah, wie es unter Ehrensalven und Feuerwerk das junge Paar an Bord nahm und es nach Spanien trug, wo die Hochzeitssonne glühte. Als sie am andern Morgen erwachte, kam das Mädchen herein und sagte, es sei halb Zwölf.

Die hätten die Kette tragen können, ohne daß irgendeiner sie nach dem Warum und Woher gefragt hätte. Aber einer solchen Dame hätte Yngve Vold die Kette gar nicht anzubieten gewagt, ohne ihr zugleich seine Hand anzubieten; so etwas wagte er eben nur dem Fischermädel gegenüber. Wenn er ihr etwas schenken wollte, warum da nicht etwas, das sie gebrauchen konnte?

Noch um Mitternacht stand sie am offenen Fenster ihres Dachstübchens, die Kette in der Hand. Weich lag die Spätsommernacht über Stadt und Fjord und den fernen Bergen. Von der Straße herauf tönte wieder das spanische Lied; der Verein hatte Yngve Vold nach Hause begleitet. Wort für Wort war zu hören; es handelte von einem schönen Kranz.

Aber wie das Schiff, mit dem Gunnar fuhr, am Tage vorher unerwartet die Anker gelichtet hatte, weil ihm in der Nachbarstadt eine besonders gute Fracht angeboten war, so hatte auch Yngve Vold, dem das Schiff gehörte, in derselben Angelegenheit heute verreisen müssen. Da er gleichzeitig noch ein paar andere Geschäfte abzuwickeln hatte, blieb er drei Wochen fort.

Oberhalb der Stadt, an der Stelle, wo sie die Kette bekommen hatte, setzte sie sich hin, die Kette in der Hand und mit einem Gefühl, als habe sie die Kette gestohlen. Am Abend wartete sie hinterm Garten noch länger auf Yngve Vold, als sie am Abend vorher auf Gunnar gewartet hatte; sie wollte ihm die Kette zurückgeben.

Zunächst der über das ganze Land bekannte Fischgrossist Yngve Vold. Er war ganz zufällig auf einer Geschäftsreise hier; man sagte freilich, die glutvolle Spanierin, mit der er verheiratet war, mache ihm zu Hause die Hölle so heiß, daß er nur reise, um sich abzukühlen.

So stark Yngve Vold diese drei Wochen hindurch ihre Gedanken beschäftigt hatte, so bereit war sie jetzt, in plötzlicher Wandlung dieses neue Wunder in eine neue Phantasiekette einzureihen. Er war der reichste Mann der Stadt, aus der ältesten Familie, und er wollte sie über alle Rücksichten hinweg zu sich emporheben!

Sämtliche Kontoristen fielen über den Ruhestörer her; der schlug und wehrte sich nach allen Seiten. Stühle, Tische, Pulte wurden über den Haufen geworfen; Briefe, Rechnungen, Zeitungen stoben nur so durch die Luft. Schließlich rückten von Yngve Volds Warenschuppen her Hilfstruppen an, und Gunnar wurde, nach heißem Kampf, auf die Straße befördert. Aber da ging es erst recht los.

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