United States or Gabon ? Vote for the TOP Country of the Week !


Nun legte sich Petras Unruhe, und je weiter die heilige Handlung fortschritt, desto mächtiger fühlte sie sich mitgerissen. Und als sie ihr Gelübde abgelegt hatte und wieder zurücktrat und, durch Tränen, hinüber blickte zu

Diese ging voran in ein kleines, fensterloses Kämmerchen hinter der Küche, wo Licht brannte; hier hatte sie versteckt gesessen, während die draußen lärmten. Der Verschlag war so eng, daß sie sich kaum darin umdrehen konnten. Die Mutter zog ein Bündel hervor, etwas kleiner als Petras, öffnete es und zog einen Matrosenanzug heraus. "Zieh das an!" flüsterte sie.

Er hatte heute für seine ganze Schiffsmannschaft Billets zu erhöhten Preisen gekauft und saß nun da mit dem stillen Vorsatz, sie zwischen jedem Akt zu traktieren, und die Matrosen, die alle aus Petras Heimatstadt und in der Wirtschaft ihrer Mutter, diesem Paradies auf Erden, wohlgelitten waren, empfanden Petras Ehre als ihre eigene und nahmen sich gegenseitig das Versprechen ab, so zu klatschen, wie kein Mensch es je gehört habe.

Eine Weile darauf saß Signe in der Sofaecke, ihr Taschentuch vor die Augen gepreßt; der Propst hatte seine Pfeife angesteckt und ging unruhig auf und ab. Da hörten sie aus der Küche ein Geschrei, ein hastiges Laufen auf der Treppe und Getrappel oben im Flur. Sie eilten beide hinaus. In Petras Zimmer brannte es.

Jede ihrer Zeilen hatte den Zweck, Petra direkt in seine Arme zu führen, und doch erreichte sie gerade das Gegenteil; denn Petras Künstlernatur trat ihm durch diese Briefe klar vor Augen; den Mittelpunkt ihrer Begabung, den er selbst vergebens gesucht, hatte Signe unbewußt stets vor Augen, und sowie er das einsah, sah er auch ihren und seinen Irrtum ein und wurde gewissermaßen ein neuer Mensch dadurch.

Auf dem Heimweg, sie gingen zu Fuß, machte Verena halb bittere, halb ironische Andeutungen über Petras anschmiegende Jüngferlichkeit. »Petra ist so«, antwortete Arnold bedächtig. »Immer sucht sie sich das Beste aus, was man reden und tun muß, aber es bleibt ihr fremd.« »Du weißt sehr gut zu urteilen«, meinte Verena mit abgewandtem Gesicht.

Gleich darauf wurde geöffnet, und Pedro, blaß und angstvoll, stand im Reiseanzug und hohen Stiefeln vor ihnen. Er hielt ein Talglicht in der Hand; und als er Petras vom Weinen geschwollenes Gesicht erblickte, seufzte er. Sie sah zu ihm auf; aber da er sie nicht zu kennen wagte, so wagte auch sie nicht ihn zu kennen.

Eine Stunde später kannte Signe Petras ganze Geschichte, die sie sofort ihrem Vater mitteilte. Auf seinen Rat schrieb sie noch am selben Tag an

Kein einzelner Berg, nein, ganze Ketten von Bergen, ein Bergrücken immer gewaltiger hinter dem andern emporragend, als sei hier die Grenze der bewohnten Welt! Als Petras Blicke sich endlich von diesem Bilde lösten, war alles im Zimmer wie geweiht durch den Anblick da draußen; rein und anmutig schlang es sich als ein Blumenrahmen um das großzügige Gemälde.

Er hütete sich wohl, Signe von dem zu schreiben, was ihre Briefe ihn gelehrt hatten. Das erste Wort durfte nicht von Petras Umgebung kommen, sondern von ihr selbst, damit nichts überstürzt werde. Aber von dem Augenblick an, da ihm dies klar geworden war, hatte er auch Petra in einem neuen Licht gesehen.