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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Nur Einer blieb ruhig und gelassen inmitten der stürmenden Menge. Das war Graf Witichis. Er sprang auf einen der alten Steine unter dem Eichbaum und wartete, bis sich der Lärm etwas gelegt. Dann erhob er die Stimme und sprach mit jener schlichten Klarheit, die ihm so wohl anstand: »Landsleute, Volksgenossen! Hört mich an! Ihr habt Unrecht mit eurem Spruch.
Das Gotenheer erwartete und verlangte eine Schlacht vor den Thoren Roms. Aber längst hatte Witichis die Unmöglichkeit erkannt, mit zwanzigtausend Mann einem Belisar, der bis dahin hunderttausend zählen konnte, im offnen Feld entgegenzutreten.
»Und die Unverwundeten sind matt, ihre Waffen und ihr Mut zerbrochen,« mahnte der alte Waffenmeister. »Wir müssen Ravenna haben!« »Wir werden es nicht mit Sturm nehmen!« sagte Teja. »Das wollen wir sehen!« meinte Witichis. »Ich lag vor der Stadt mit dem großen König,« warnte Hildebrand: »er hat sie siebzigmal umsonst bestürmt: wir nahmen sie nur durch Hunger – nach drei Jahren.« –
Dann brauch’ ich sie nicht niederzuschlagen. Ich muß gleich zu meinem armen Herrn.« »Laßt ihn los: sonst hält er Wort: ich kenne ihn. Nun, was willst du bei dem König?« »Führt mich nur gleich zu ihm. Ich bring ihm schwarze, schwere Kunde von Weib und Kind.« »Von Weib und Kind?« fragte Hildebad erstaunt. »Ei, hat Witichis ein Weib?«
»Nein – es ist nichts. – Aber sieh mich nicht an so – so wie jetzt und wie heute morgen ... –« »Vergieb mir, Königin,« sagte Witichis, sich abwendend. »Meine Blicke sollten dich nicht kränken. Ich hatte viel, recht viel Gram in diesen Tagen. Und wenn ich nachsann, mit welcher Schuld ich all dies Unglück verdient haben könnte ...« – seine Stimme wurde weich.
Und Totila stieß schon bei Formiä auf seinen Bruder Hildebad, den König Witichis mit einigen Tausendschaften schleunig abgesandt hatte, die Besatzung der Stadt zu verstärken, bis er selbst mit einem größeren Heere zum Entsatz herbeieilen könne.
Und mit scharfem Blick vortretend faßte er des Königs Hand. »Es gilt,« rief er. »Es gilt,« sprach Witichis, fest seine Hand drückend. »Mich freut es, daß ich recht behielt und nicht Teja. Leb wohl! hüte mir unser Rom. Von dir fordre ich es wieder in ehrlichem Kampf.« Und er ging. »Nun,« sprach Teja draußen mit den andern Goten rasch vortretend, »soll ich das Haus stürmen?«
Und wenn der gerade Gerechtigkeitssinn des Grafen Witichis wider jede Anklage das Recht voller Verteidigung gewahrt wissen wollte, so sah auch Teja ein, daß, nachdem der Feind die schwere Beschuldigung des Königsmordes auf das ganze Volk der Goten geschleudert, nur ein strenges und feierliches Verfahren in allen Formen, nicht eine stürmische Volksjustiz auf blinden Argwohn hin, die Volksehre wahren könne.
Die beiden Heere, im Begriff handgemein zu werden, hielten inne. »Feuer! Feuer! Witichis! König Witichis,« schrie jetzt ein Reiter, der von der Stadt her jagte, »es brennt.« »Das sehen wir. Laß brennen, Markja! Erst fechten, dann löschen.« »Nein, nein, Herr! alle deine Speicher brennen! Dein Getreide fliegt in Myriaden Funken durch die Luft.« »Die Speicher brennen!« schrien Goten und Byzantiner.
Du, Graf Witichis, eilst nach Rom und bemächtigst dich der fünf Verdächtigen, durchsuchst ihre Häuser und das des Präfekten. Hildebrand, du verhafte den Verklagten, nimm ihm das Schwert ab.« – »Halt,« sprach Cethegus, »ich leiste Bürgschaft mit all’ meinem Gut, daß ich Ravenna nicht verlasse, bis dieser Streit zu Ende. Ich verlange Untersuchung auf freiem Fuß: das ist des Senators Recht.«
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