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Aber gehen Sie jetzt nunmehr hübsch hinein, Mann, und holen Sie mir den Burschen heraus.« »Deubel, Herr, gehn Sie selberAber Unrats Abenteuermut war dahin, er wünschte, er hätte den Aufenthalt der Künstlerin Fröhlich nie entdeckt. »Muß ich denn da durch den Saalfragte er mit Bangen.

Jetzt, da der Mann am Boden lag, war er der Meinung, daß für das Christentum etwas zu machen sei. Er begann sofort, und rauchte dabei eine Zigarre wie jeder andere Mensch, sich über Unrats traurige Sachen zu erbarmen, über seine Vereinsamung, über die Anfeindungen, denen er sich gerade von seiten der Besseren ausgesetzt habe. So etwas habe doch niemand gern, dagegen müsse man was tun.

Sie war gelehrig von Natur und empfänglich dafür, daß ein Mann vom geistigen Stande Unrats sie erzieherischer Eingriffe würdigte. Es geschah ihr zum erstenmal. Der dicken Frau, die noch ein Wort zugunsten Meyers versuchte, fuhr sie aufgebracht über den Mund. Andere Male kitzelte sie Unrat mit Blumen unter der Nase. »Die angefressene Rose ist von dem kleinen Dicken da gleich hinterm Klavier

Kieselack witterte, worauf es Unrat ankomme. Er versicherte: »Großmutter haut michUnter Unrats wachsamen Blicken, ein Stück vor ihm auf, ließ von Ertzum seine krampfig geballten Fäuste hängen und sagte dumpf zu Lohmann: »Er soll es nicht zu weit treiben, das rat' ich ihm bloß. Alles hat 'n Ende!« »Hoffentlich noch nichterwiderte Lohmann. »Ich finde die Geschichte immer fragwürdiger

Hier war vielleicht die letzte Zuflucht ihrer Widersetzlichkeit. Unrats despotischer Trieb stieß hier auf die äußerste Grenze menschlicher Beugungsfähigkeit ... Er ertrug es kaum. Er schnappte nach Luft, sah sich um nach einem Ausweg aus seiner Ohnmacht, wand sich unter der Begierde, so einen Schädel einmal aufzuschlagen und den Schönheitssinn darin mit krummen Fingern zurechtzurücken.

Sie war glücklich, ihm recht geben, sich ihm unterwerfen zu können. Seine Beschlagenheit in betreff Unrats erhöhte ihre Achtung vor Lohmann bis zur Fassungslosigkeit. Nun wußte er auch noch in der Mode Bescheid. Er redete wieder so fein: »Was Sie, gnädige Frau, diesen Kleinstädtern geworden sein müssen! Eine Herrscherin über Gut und Blut, eine angebetete Verderberin. Eine Semiramis, was weiß ich.

Hinterher besann er sich, schlug zurück und versah Ertzums Namen mit einem wütenden Ungenügend. Kieselack kam an die Reihe, dann Lohmann. Das Zimmer war lautlos und sicher, und Unrats Mund gekrümmt von Rachsucht. Nach einer Weile schienen sich im Saal die ersten Gäste niederzulassen. Er geriet in Unruhe.

Einer sprach vor Unrats eigener Klasse von »sittlichem Un , vielmehr Kotvon dem die Schüler sich nicht ergreifen lassen sollten. Es war derselbe Oberlehrer Hübbenett, der sich seinerzeit über Unrats Sohn und seine sittlichen Verfehlungen abfällig geäußert hatte: auch damals vor des Vaters Klasse.

Die laufenden Ausgaben hielten nicht Schritt mit Unrats Pension; sie waren ihr weit voraus. Unrat kramte Mahnbriefe aus, die er an der Tür abgefangen hatte, von Lieferanten aller Art, Restaurateuren, Schneiderinnen. Er erzählte gedemütigt und haßerfüllt von den Schlichen, die er hatte lernen müssen, um das Auftreten des Gerichtsvollziehers hintanzuhalten: nicht mehr für lange.

Hierbei schwoll Unrats Stimme unterirdisch an. »Sie sind nicht würdig, an der erhabenen Jungfrauengestalt, zu der wir jetzt übergehen, Ihre geistlose Feder zu wetzen. Fort mit Ihnen ins KabuffVon Ertzum, langsam von Verständnis, lauschte noch immer. Vor angestrengter Aufmerksamkeit ahmte er unbewußt mit den Kiefern die Bewegungen nach, die der Professor mit den seinigen vollführte.