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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Endlich erreichte er das Haus. Der Gehilfe lebte auf großem Fuße, die Treppe war erleuchtet, die Wohnung im zweiten Stock. Im Vorzimmer sah Akaki Akakiewitsch eine ganze lange Reihe Galoschen. Mitten unter ihnen dampfte ein Samowar. An den Wänden hingen die Mäntel, einige darunter mit Biberkragen oder Sammetaufschlägen. Hinter der Wand hörte man Lärm und Worte, die plötzlich klar und deutlich wurden, da sich die Tür öffnete und ein Diener heraustrat mit leeren Teegläsern, Sahne und einem Korb mit Zwieback auf der Tablette. Die Gäste waren also schon einige Zeit beisammen und hatten das erste Glas Tee schon getrunken. Akaki Akakiewitsch ging, nachdem er seinen Mantel eigenhändig an die Wand gehängt hatte, ins Zimmer, und vor seinen Augen glänzten im Nu die Kerzen, die Beamtenuniformen, die Pfeifen und Kartentische, und seine Ohren waren betäubt vom Lärm des Gespräches und des Stuhlrückens. Voller Scheu blieb er in der Mitte des Zimmers stehen und versuchte zu überlegen, was er denn weiter jetzt tun sollte. Doch kaum hatten ihn seine Kollegen bemerkt, als sie ihn mit großem Geschrei umringten und gleich auch hinaus ins Vorzimmer stürzten, um den Mantel noch einmal zu besichtigen. Akaki Akakiewitsch war nicht wenig verlegen, doch konnte er in seiner Einfalt nicht anders als sich freuen, da er sah, daß alle diesen Mantel priesen. Es versteht sich von selber, daß sie seinen Mantel sowie auch ihn sogleich stehen ließen und sich an die Whisttische setzten. Alles, der Lärm, das Reden, die Menge Leute, war für den Titularrat wie ein Traum, und er wußte nicht, wie ihm sei und wohin er mit den Händen und Füßen und überhaupt mit dem ganzen Körper sollte. Endlich setzte er sich an einen Whisttisch, sah bald in die Karten, bald von den Spielern dem oder jenem ins Gesicht, begann zu gähnen und fühlte, daß er sich langweile, um so mehr, als schon lange die Zeit gekommen war, da er zu Bett zu gehen pflegte. So wollte er sich verabschieden, doch das ließen sie nicht zu, er sollte noch mit ihnen ein Glas Champagner zu Ehren des neuen Mantels trinken. Nach einer Stunde wurde auch das Abendessen serviert: Suppe, kalter Kalbsbraten, Pastete, Kuchen und Champagner. Akaki Akakiewitsch mußte zwei Gläser Champagner mittrinken. Wenn er auch nach diesen fühlte, daß im Zimmer die Heiterkeit zunehme, so konnte er dennoch nicht vergessen, daß es schon zwölf Uhr und längst Zeit für ihn sei, nach Hause zu gehen. Damit sie sich aber nicht wieder etwas ausdachten, um ihn zurückzuhalten, ging er ganz leise und unbemerkt aus dem Zimmer und suchte nach seinem Mantel. Nicht ohne Mitgefühl sah er diesen am Boden liegen, und so schüttelte er ihn erst durch, nahm jedes Federchen weg, zog ihn an und ging hinaus und die Treppe hinunter auf die Straße. Einige kleine Branntweinläden, diese unvermeidlichen nächtlichen Sammelpunkte für die Türsteher und ähnliche Leute, waren noch offen, andere, die geschlossen waren, ließen dünne Lichtstrahlen durch alle Türritzen und bewiesen damit, daß sie noch nicht leer wären und Bediente hier ihren Klatsch fortsetzten und über die Herrschaft zu Gericht säßen. Akaki Akakiewitsch ging in heiterer Seelenstimmung, plötzlich war er sogar ganz von selber hinter einem Dämchen her, die wie ein Blitz an ihm vorbeigeschossen war und deren Körper ihm so merkwürdig beweglich vorkam. Doch blieb er bald zurück und ging wieder langsam weiter und war selber ganz erstaunt, wie er so plötzlich in den Trab gekommen wäre. Bald zogen sich vor ihm jene langen, öden Straßen hin, die schon bei Tage uns düster zu stimmen vermögen. Jetzt schienen sie noch tiefer und einsamer; die Laternen kamen immer seltener, immer spärlicher wurde hier anscheinend das
Auch höre ich im Geiste den Einwurf, den der Bekenner proletarischer Lebensauffassung aus seiner Seelenstimmung heraus macht: Wieder einer, der den eigentlichen Kern der sozialen Frage auf ein Geleise ablenken möchte, das dem bürgerlich Gesinnten bequem zu befahren scheint.
Das Erscheinen des Kapitäns, der vom Koch gefolgt, mit alle dem würdigen Werkzeug eintrat, das gehobene Seelenstimmung hervorzurufen und zu beleben im Stande ist, unterbrach die Ergüsse jugendlicher Erinnerungen an tiefeingeprägte unsterbliche Dichtergedanken, und es begann die heitere Morgenfeier des Geburtstages des treuen und wohlgesinnten Kapitäns.
Casanova hörte ihr mit wachsendem Staunen zu. Da er sich außerstande fühlte, Marcolina zu bekehren, um so weniger, als er immer mehr erkannte, wie sehr eine gewisse schwankende Seelenstimmung seiner letzten Jahre, die er als Gläubigkeit aufzufassen sich gewöhnt hatte, durch Marcolinens Einwürfe sich völlig aufzulösen drohte, so rettete er sich in die allgemein gehaltene Betrachtung, daß Ansichten, wie Marcolina sie eben ausgesprochen, nicht nur die Ordnung im Bereich der Kirche, sondern daß sie auch die Grundlagen des Staates in hohem Grade zu gefährden geeignet seien, und sprang von hier aus gewandt auf das Gebiet der Politik über, wo er mit seiner Erfahrung und Weltläufigkeit eher darauf rechnen konnte, Marcolinen gegenüber eine gewisse Überlegenheit zu zeigen.
Effi hörte auch davon. Die Tage, wo sie sich darüber erheitert hätte, lagen noch nicht allzuweit zurück; aber in der Seelenstimmung, in der sie sich seit Schluß des Jahres befand, war sie nicht mehr fähig, unbefangen und ausgelassen über derlei Dinge zu lachen.
Alle Gedichte haben den gleichen Aufbau: eine Naturschilderung als Einleitung, die Worte des Mannes, die Worte der Frau, ein paar Schlußzeiten, die in neuer Einheit die Seelenstimmung zusammenfassen. Diese Strenge der Gliederung schafft architektonische Schönheit, aber hemmt und verbaut auch. Es kommt weder zur reinen epischen Erzählung noch zum reinen lyrischen Ausströmen.
Wenn man im Menschen eine gewisse mittlere Seelenstimmung als die Regel annehmen kann, so bringt mich schlechtes Wetter niemals unter dieselbe, dies erlaubt meine gegen alle äußeren unangenehmen Eindrücke sehr gut verwahrte Natur nicht. Aber ein schöner Tag oder eine strahlend sternhelle Nacht hebt mich unaussprechlich darüber empor.
Was ebenfalls ein Merkmal geistigen Abstiegs ist. Dem Menschen, sei er, wer er sei und wie er sei, gut oder böse, ist Achtung vor dem Besitz des andern Menschen angeboren. Am Recht des fremden Besitzes zu zweifeln, ist bereits eine anarchische Seelenstimmung, die unmittelbar in die Verzweiflung mündet.
Darinnen liegt die Tragik, die über das Erfassen der sozialen Forderungen der Gegenwart sich ausbreitet, daß man in vielen Kreisen keine Empfindung für das hat, was aus der Seelenstimmung der breiten Massen sich an die Oberfläche des Lebens heraufdrängt, daß man den Blick nicht auf das zu richten vermag, was in den Menschengemütern wirklich vorgeht.
Sie können sich kaum vorstellen, wieviel Freude mir der ruhige und vertrauungsvolle Ton macht, der in beiden herrscht, und der ein treuer Ausdruck Ihrer Gesinnung und Seelenstimmung ist. Es hat mich auch sehr gefreut, zu sehen, daß es doch mit Ihrer Gesundheit leidlich zu gehen scheint.
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