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Bringe mir auch Purpurfarbe, Einen Gran geriebnen Goldes, Und Ultramarin zwei Asse Aus dem Kram am römschen Tore. In dem Kloster zu Sankt Claren Gibt dem Meßner zwanzig Soldi, Daß er morgen, eh es taget Eine Seelenmesse ordne. Morgen sind es zwanzig Jahre Daß die Mutter dir gestorben. Herr, dich ihrer Seel' erbarme Durch die Mutter deines Sohnes!

Der Empfang des höchsten Amtes der Welt hatte im Ernste seines Antlitzes eine tiefe Spur gelassen. Heute, am Vorabend seiner Abreise, gedachte er einer solennen Seelenmesse für das Heil seines Vaters, des Königs Pippin, beizuwohnen.

Nach überschrittener Mitternacht sollte in Gegenwart der Witwe und der Waise die Seelenmesse gelesen werden. Schon hatte sich der Priester eingestellt, den Ministranten erwartend.

Bey seiner Zurückkunft nach Wien nahm er sogleich seine Seelenmesse vor, und arbeitete mit viel Anstrengung und einem lebhaften Interesse daran: aber seine Unpäßlichkeit nahm sichtbar zu, und stimmte ihn zur düstern Schwermuth. Seine Gattin nahm es mit Betrübniß wahr. Als sie eines Tages mit ihm in den Prater fuhr, um ihm Zerstreuung und Aufmunterung zu verschaffen, und sie da beyde einsam saßen, fing Mozart an vom Tode zu sprechen, und behauptete, daß er das Requiem für sich setze. Thränen standen dem empfindsamen Manne in den Augen. »Ich fühle mich zu sehr, sagte er weiter, mit mir dauert es nicht mehr lange: gewiß, man hat mir Gift gegeben! Ich kann mich von diesem Gedanken nicht los winden.

Kurz vor der Krönungszeit des Kaisers Leopold, bevor noch Mozart den Auftrag erhielt nach Prag zu reisen, wurde ihm ein Brief ohne Unterschrift von einem unbekannten Bothen übergeben, der nebst mehreren schmeichelhaften Aeußerungen die Anfrage enthielt, ob Mozart eine Seelenmesse zu schreiben übernehmen wollte? um welchen Preis und binnen welcher Zeit er sie liefern könnte?

Die Seelenmesse ward in London öfter mit dem größten Beyfalle aufgeführt; der Absatz seiner Werke, die bey Breitkopf und Härtel herausgekommen, ist nach England eben so stark, als in Deutschland und Frankreich. Wo giebt es überhaupt Kenner und Liebhaber der süßesten der Künste, wo nicht Mozarts Töne tönten und jedes Ohr entzückten?

Als Mama darauf erwiderte, daß sie nie irgendwelchen Groll gegen sie gehegt habe, weinte sie sogar vor lauter Rührung, führte Mama in die Kirche und bestellte eine Seelenmesse für den »toten Liebling«, wie sie den Entschlafenen plötzlich nannte. Darauf versöhnte sie sich in aller Feierlichkeit mit Mama.

In Wien wurde die Wittwe auf eine eben so großmüthige Art unterstützt. – Mozart hinterließ seiner Familie nichts als den Ruhm seines Namens. Alle Hilfsmittel ihrer Erhaltung beruhten auf der Großmuth eines dankbaren Publikums, dem Mozart so viele Stunden des reinsten Vergnügens, der edelsten Unterhaltung durch sein unerschöpfliches Talent geschaffen hatte. Und wahrlich, man kann sagen, daß dieses seine Schuld redlich abzutragen suchte. Die Wittwe ließ in einem öffentlichen Konzert zu ihrem Besten die merkwürdige Seelenmesse aufführen. Der große Ruf dieses Meisterstückes und der Wunsch, die Waisen zu unterstützen, zog ein zahlreiches Publikum hin, und man muß es den edlen Freunden der Kunst in Wien zum Ruhme nachsagen, daß dieselben auch nach 17

Gleich nach seinem Tode meldete sich der Bothe, verlangte das Werk, so wie es unvollendet war, und erhielt es. Von dem Augenblicke an sah ihn die Wittwe nie mehr, und erfuhr nicht das mindeste, weder von der Seelenmesse, noch von dem Besteller. Jeder Leser kann sich vorstellen, daß man sich alle Mühe gab den räthselhaften Bothen auszuforschen, aber alle Mittel und Versuche waren fruchtlos.

Die Geschichte seines letzten Werkes, der erwähnten Seelenmesse, ist eben so geheimnißvoll als merkwürdig.