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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Sie kam sich mit einem Male wieder so schwach, so unbedeutend und überflüssig vor, als ob ihr Mann da vor ihr stände und höhnisch zu ihr herüberspräche. Aber dann atmete sie auf. Gott sei Dank, Hans Seckersdorf war ja da und hatte sie lieb. »Wenn du das alles ernst meinst, Maggie, wird's mit unserer Freundschaft wohl aus sein!« sagte sie mutig. »Tue, was du willst.
Denn das Ende war jedesmal, daß sie sich sagte: »Eigentlich wäre jeder der beiden Männer, Kurowski wie Seckersdorf, gerade der Mann für mich, und nun hält Gertrud alle beide. Dafür hab' ich sie aber auch lieb und will sie glücklich machen,« beruhigte sie sich dann. »Sonst ...« Übrigens kühlte sich ihre große Liebe für Gertrud ein wenig ab.
Seckersdorf sah sie mißbilligend, fast hochmütig an. Er war blaß geworden. »Fräulein Maggie, meine Lebensanschauungen verbieten mir, die Frau eines anderen « »Das heißt also: nein!« sagte Maggie kalt. »Gut, sprechen wir nicht weiter über die Angelegenheit. Oder doch ... weil Sie in Unruhe sind, Herr von Seckersdorf. Machen Sie sich keine Vorwürfe deshalb.
Die Schwestern blieben allein, in demselben Zimmer, in dem Gertrud an jenem Herbstabend bitterlich klagend an Maggies Brust gelegen, demselben, in dem sie sich Seckersdorf in die Arme geworfen hatte.
Also in Graventhin treffe ich wen? Ausgerechnet den Seckersdorf.« »Ah ...« Die beiden Frauen riefen es erstaunt. Dann fragten sie gespannt durcheinander: »Also wirklich, Seckersdorf? Wollte der hierbleiben, wollte er Tromitten selbst übernehmen? Wie sah er in Zivil aus? War er noch ebenso still und ungeschickt? Merkte man ihm seinen künftigen Reichtum an? Hatte er Gertrud erwähnt?« »Still! Still!
Aber ebensowenig laß ich mir einen Zwang auferlegen. Maggie und ich verkehren, mit wem wir wollen ... Und es schließlich mit dem Seckersdorf verderben ...« »Papa,« unterbrach Maggie ihn, hochrot vor Scham und Zorn. Er schwieg. Kurowski sah von ihm zu Maggie. Er fing an den Zusammenhang zu ahnen und lächelte höhnisch. »Nun, ich werde meine dumme kleine Frau einmal scharf ins Gebet nehmen.«
Jetzt bei Seckersdorfs Worten klang ihr die rührend unbeholfene Bitte, die er enthalten: »Helfen Sie mir doch,« schrill durch die Seele. Heiße Tränen flossen ihr über das Gesicht. Seckersdorf sah sie aus seinem trüben Sinnen heraus voller Verwirrung an. »Fräulein Maggie ... Sie weinen?« Er stockte.
Sie hätte für ihr Leben gern gefragt, welche Damen den Junggesellen Seckersdorf besuchten, aber das widersprach ihren Lebensgewohnheiten doch so sehr, daß sie schwieg und mit dem Mädchen nun in der herablassend freundlichen, sicheren Weise verkehrte, die den Leuten so sehr an ihr imponierte. Frisch frisiert und zurechtgemacht, ging sie unter der Führung des Mädchens in das Eßzimmer.
Wie eine Verworfene kam sie sich dabei vor. Aber sie wußte sich keinen anderen Rat, und sie fürchtete sich vor ihrem Mann noch mehr, als vor dieser Zudringlichkeit gegen Seckersdorf. »Er hat mich ja lieb, und er kommt gewiß gleich,« dachte sie. Und sie schrieb unter strömenden Tränen in ihrer hübschen, korrekten Schulmädchenhandschrift: »Lieber Freund, ich bin in großer Herzensangst.
Und sie ... Kurowski war auch ein stattlicher Mann, vielleicht noch interessanter als dieser aber nein , dieser Seckersdorf hatte doch in seiner stillen beherrschten Manier etwas ganz außergewöhnlich Anziehendes.
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