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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Es war nun genug gegrübelt und getrauert, und hohe Zeit, auf ihren alten Plan, um den sie sich mit so vielem belastet hatte, ernsthaft zurückzukommen. Und von da an ging alles wie am Schnürchen. Sie teilte Seckersdorf mit, daß Gertrud wieder in Laukischken wäre und bat ihn, schleunigst herüberzukommen.
In ihrem Ballstaat auf dem Bettrande sitzend und die Schwester umschlungen haltend, erzählte sie ihr, wie Hans Seckersdorf von ihr gesprochen hatte, und daß er ihr gut wäre, wie damals, als er ihr weißes Köpfchen zum ersten Male unter den Tannen des Waldlacker Gartenhauses sah. Und wenn sie frei wäre ... Gertruds Gesicht wurde still und ernst.
Sie dachte, wenn man Seckersdorf benachrichtigte und zu Gertrud führte, würde diese sicherlich gesund sein. Statt seiner kam jetzt Kurt. Was würde nun geschehen? Gertrud würde einfach zugrunde gehen. Durch ihre, der Schwester Schuld. War sie stark genug, das zu tragen? Ihre Gedanken irrten zu den Herrschern, die über Leben und Tod von Verurteilten zu entscheiden haben, und sie schauerte zusammen.
Gertrud konnte sich wirklich freuen. Dann kamen die Herren. Seckersdorf verabschiedete sich, erinnerte an das Souper in Waldlack, das sie ihm versprochen, drückte ihr bedeutungsvoll die Hand und ritt nach der entgegengesetzten Richtung fort. »Famos, wie er reitet,« sagte Maggie, ihm nachsehend.
Vergessen hatte er sie noch nicht; Maggie kannte den wehmütig scheuen Blick längst, der in Gedanken an sie sein Gesicht belebte, aber auch der kam seltener. Einmal liefen sie in den Garten hinaus, eine Vogelspur festzustellen. Seine schmalen Gänge waren unter dem Schnee scharf gefroren. Maggie glitt aus, Seckersdorf stützte sie, und sie lag eine Sekunde fest an ihn gelehnt.
»Und wenn Seckersdorf das täte?« fragte Maggie lachend, aber mit einer kleinen, innerlichen Bitterkeit. Gertrud lächelte dazu und sagte: »Der ist ja nicht mehr frei, aber alle anderen.« Diese Zuversicht! Doch Gertrud hatte sicherlich recht. Mit diesem und ähnlichen Gedanken beschäftigte sich Maggie auf dem Wege nach Waldlack, den sie, gut eingehüllt, im Halbwagen mit dem Vater zurücklegte.
Der Vokeller schreibt, der Seckersdorf kommt auch, wegen Waldgrenzgeschichten da hab' ich nur den halben Weg und hernach machen wir ein Partiechen.« »Papa, wenn's dir nur nicht leid tut,« warnte Maggie. »Du weißt doch, mit Kurt ist nicht zu spaßen.« »Mit mir auch nicht,« sagte der Oberförster kurz und ging hinaus. Eine Viertelstunde später fuhr er im Einspänner davon.
Tagaus, tagein hatte sie sich damit abgequält und zuletzt gar nicht mehr versucht, ihre Wünsche zu beherrschen. Sie malte sich immer nur aus, wie alles anders sein würde, wenn sie, ungehemmt durch diese unbequeme Jugenderinnerung der beiden, mit Seckersdorf hätte verkehren können, und so kam sie eines Tages schließlich dazu, sich zu sagen: »Versuche was du vermagst! Gertrud hat ihr Teil.
Einverstanden?« »Mit tausend Freuden,« rief Seckersdorf erleichtert aufatmend. »Wenn Sie, und vor allem das gnädige Fräulein, in meinem Junggesellenhaushalt vorliebnehmen?«
Er hatte an einem der wenigen geschlagenen Stämme ein fremdes Forstzeichen bemerkt und fragte nach dessen Bedeutung. Seckersdorf wußte sie nicht.
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