Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 19. Juni 2025
Der Goldstoffne zeichnete sich aus durch zierliche und gewagte Sprünge. Der Abend ging ganz heiter hin, so auch der andere Morgen. Wie gestern sollte auch heute Konzert und Ball den festlichen Tag beschließen. Der General Rixendorf saß schon am Flügel, der Goldstoffne hatte die Theorbe im Arm, die Geheime Rätin Foerd die Partie in der Hand. Man wartete nur auf die Rückkehr des Hofrats Reutlinger.
Kurze Zeit darauf pochte Herrn Klöterjahns Gattin an die Wand, die ihr Zimmer von dem der Magistratsrätin Spatz trennte, und sagte: »Wollen wir nicht ins Konversationszimmer hinuntergehen, Frau Rätin? Ich weiß nicht mehr, was ich hier anfangen soll.« »Sogleich, meine Liebe!« antwortete die Rätin. »Ich ziehe nur meine Stiefel an, wenn Sie erlauben.
Rixendorf, dem besonnenen Freunde, gelang es endlich, den Hofrat zu beschwichtigen, der, ruhiger geworden, nun erst ganz einsah, was er an dem herrlichen Jünglinge gewonnen, und mit tiefer Rührung gewahrte, wie auch die Geheime Rätin Foerd in der Verbindung ihrer Julie mit Reutlingers Neffen das neue Aufkeimen einer alten verlornen Zeit erblickte.
Die Rätin saß zwischen ihrem Gatten und Gunther, dann blieben drei Stühle frei, und in der Ecke hatte sich Herr von Zernin niedergelassen. Sein Erscheinen in der Kirche erregte Aufsehen. Aller Blicke richteten sich auf ihn. Besonders die jungen Mädel schienen sehr interessiert zu sein; Liese Braumüller schielte über ihr Gesangbuch fort alle Augenblick nach dem Chor hinauf.
Gunther, ich gestehe dir offen, ich bin besiegt.« Er umarmte seinen Sohn und küßte auch die Rätin, der über so viel ungewohnte Liebe die Augen zu tränen begannen, auf die Stirn. Die Diener schlichen auf den Zehenspitzen an der Gruppe vorüber und wunderten sich. Derweilen entschied sich das Schicksal des armen Gunther.
Durch den finstern Flur schritt er ins Gemach der Schwester, die vor dem Klavier saß und spielte. Er legte ihr den Fall vor und Anna gab ihm ohne weiteres recht, daß er Caspar zu Hause lasse. »Dann muß jemand zur Rätin und unser Ausbleiben entschuldigen,« sagte Daumer in einem Ton, als ob das Versäumnis sonst schlecht ausgelegt werden könne und er Unannehmlichkeiten zu befürchten habe.
Hedda dankte; sie fragte nach dem Befinden der Rätin, auch unbefangen nach Gunther. Das schien Schellheim zu freuen; er wurde ausführlich. Gunther war noch immer in Montreux; seine große Arbeit ging dem Abschluß entgegen. »Ein neues Kapitel zur Faustforschung, gnädiges Fräulein
Nun Hedda die gesuchte Andacht gefunden hatte, blieb sie auch in Sammlung bis zum Schlusse des Gottesdienstes. Beim Endchoral bliesen die beiden Posaunen mit. Die Rätin hatte das noch nie gehört und schaute verwundert nach dem Orgelchor hinüber, von dem die gewaltigen Töne drangen.
Bald darauf trat die Geheime Rätin Foerd hinein, ihr folgte der Geheime Rat mit Julien. Der Hofrat raffte sich auf, und in den Versicherungen, daß ihm wieder ganz wohl geworden, wurde er es wirklich.
Er war froh, daß die Rätin die Tafel aufhob. Es war kein allzu herzliches Abschiednehmen. Die Mutter weinte still in sich hinein, der Vater sah mürrisch aus. Wirklich – was hatte man von seinen Kindern! Mit schwerem Herzen ging Gunther auf die Reise. Er hatte seine letzten Hoffnungen über Bord werfen müssen; ihm war recht traurig zumute.
Wort des Tages
Andere suchen