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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Die Rätin nickte, und der grimme Hagen warf ein, mit schiefen Mundwinkeln gleich seinem Herrn Vater, sich an der Krawatte zupfend: »Ach nein, Herr Baron – den Gunther muß man als Sonderling beurteilen. Der ist am glücklichsten, wenn sich kein Mensch um ihn bekümmert, und selbst seine Forschungen hält er ängstlich geheim.«
Da muß sich die selige Rätin geirrt haben. Er weiß doch nicht mal, was eine Frau ist.« Auch Quandt war gerührt. »Das eben steht dahin, das wäre zu beweisen,« meinte er kopfschüttelnd. »Du bist leichtgläubig, meine Gute. Ich erinnere dich nur daran, daß er bei der Geburt unsers Mädchens zu meiner Befremdung wie ein gereifter Mann über die Sache sprach. Es war mir das gleich enorm verdächtig.
Und ohne die Antwort der Rätin abzuwarten, die nur den Kopf neigte und dann weiter die Tassen füllte, fuhr er lebhaft fort: »Was mich grimmt, ist lediglich die Dickköpfigkeit der Möllers. Zwölftausend Mark ist ein Stück Geld für die paar Buchenkuscheln. Ich glaube, die Möllers witterten damals schon die Heilkraft der Quelle – kann mir’s sonst nicht erklären, warum sie so stätisch blieben!
Er sagte, daß er zum Nachtessen wieder zu Hause sein werde, aber Anna erwiderte, das sei wohl zu spät, ihr Bruder habe davon gesprochen, daß er den Abend mit Caspar bei der Magistratsrätin Behold verbringen wollte; die Rätin habe schon einige Male darum gebeten, sie sei eine einflußreiche Person, und wenn Daumer sich nicht eine Feindin an ihr machen wolle, müsse er der Einladung folgen.
So saß sie, wenn sie nicht liegen mußte, in Gesellschaft der Rätin Spatz, verhielt sich still und hing, eine Handarbeit im Schöße, an der sie nicht arbeitete, diesem oder jenem Gedanken nach.
Der Kommerzienrat zog die nach dem Gebäck ausgestreckte Hand wieder zurück, und auch die Rätin schaute erstaunt auf. »Ja,« meinte Schellheim, »was gibt’s denn? Hoffentlich nichts Fatales!« »Nein, Papa,« erwiderte Gunther, »ich will nur euern Rat hören. Es handelt sich um eine Lebensfrage für mich, um meine Zukunft
»Lieber Herr Kommerzienrat!« Hellstern drückte Schellheim so kräftig die Rechte, daß dieser am liebsten mit einem energischen Donnerwetter geantwortet hätte, küßte sodann der tief herniederrauschenden Rätin die Hand und sagte den jungen Herren »Guten Tag«. Man setzte sich, und rasch war die Unterhaltung im Fluß.
Eines anderen Tages fand zum Erstaunen der Rätin Spatz folgendes Zwiegespräch zwischen ihnen statt. »Ich heiße doch Klöterjahn, Herr Spinell!« »Hm. Das weiß ich. Oder vielmehr: ich leugne es. Ich meine natürlich Ihren eigenen Namen, Ihren Mädchennamen. Sie werden gerecht sein und einräumen, gnädige Frau, daß, wer Sie >Frau Klöterjahn< nennen wollte, die Peitsche verdient.«
Ich gebe zu, daß es vielleicht aus der Lunge kommt ... Gabriele!« sagte er plötzlich, indem die Augen ihm übergingen, und man sah, wie ein warmes, gutes, menschliches und redliches Gefühl aus ihm hervorbrach. »Ja, ich komme!« sagte er, und mit langen Schritten schleppte er die Rätin aus dem Zimmer hinaus und über den Korridor davon.
Nach einer geraumen Weile hörte er Schritte; Anna trat hinter seinen Stuhl und sagte hastig, die Magistratsrätin sei mitgekommen, um Caspar zu holen. Daumer sprang auf; »das heiße ich den Spaß zu weit getrieben,« murmelte er entrüstet. Anna legte ihm die Hand auf den Mund, denn schon stand die Rätin in der Türe; reich geschmückt, im Seidenmantel, ein kostbares Spitzentuch um den Kopf.
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