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Ihr Ohr lag an seinem Leinenkittel, und sie hörte sein Herz hämmern. Ein Wonneschauer durchrieselte sie, und frisches Hoffen ließ sie selig lächeln. Das war die letzte Stunde Glücks der Dörthe, da er sie heimtrug durch den Wald, über den die Finsternis immer tiefer hinabsank. Am nächsten Vormittag gab es eine entsetzliche Szene bei den Möllers. Vater und Sohn waren handgemein geworden.

Wenn den Möllers das Terrain rings um die Quelle gehörte, wenn sie das goldspendende Heilwasser gewissermaßen zernierten, von allen Seiten umschlossen und mit einem Villenkranze umgaben, dann mußten sie trotz der Millionen Schellheims doch schließlich die Sieger bleiben.

Vergeblich hielten ihm die Möllers vor, daß ihm die Zinsen des Kapitals, das sie ihm für die paar Morgen zahlen wollten, mehr bringen würden als der Heuertrag; schließlich legte sich auch noch der Kommerzienrat ins Mittel, denn die Wiese war ihrer Lage wegen wichtigaber was auch er nicht vermochte, das setzte Dörthe durch. Fritz hatte sich hinter sie gesteckt. Es war ja lächerlich.

Die alten Möllers sprachen noch immer dagegen und, wie es Dörthe schien, auch Albert und Bertold. Nun wollte sie aber aus dem Ungewissen heraus. Alle Mädel im Dorfe neckten und foppten sie bereits, Liese Braumüller vorweg, die es auch auf Fritz abgesehen hatte und sich nun Hoffnungen auf Albert machte. Das ging nicht so weiter.

Die beiden andern Brüder saßen stumm neben ihm und nickten nur zuweilen mit dem Kopfe, um ihre Zustimmung zu allem zu bekunden, was der Wortführer sagte. Plötzlich hörten die Promenierenden, daß Schellheim den Sprecher unterbrach. Der Rat wußte nun, wohinaus die Möllers wollten, aber es war unnötig, noch weiter über die Sache zu reden, ehe er sie selbst nicht klar überschauen konnte.

Fritz sprang wie ein Besessener in der Küche umher. »Seht ihr wohlhurraschrie er; »ich hab’ ihn breitgetretenDie alten Möllers und Bertold wollten Näheres wissen. Sie rückten Albert dicht auf den Leib und bestürmten ihn mit Fragen. Aber er war erschöpft und wollte zuerst etwas zu essen und zu trinken haben, erklärte auch, vom Geschäftlichen verständen sie ja doch nichts.

Die drei Möllers schauten verdutzt vor sich nieder. Eine so rücksichtslose Abweisung hatte keiner von ihnen erwartet. Ihre unglücklichen Gesichter erweckten ein gewisses Mitleid in Hedda. Sie klappte ihr Lexikon zu und sagte: »Ich denke mir, die Sache eilt noch nicht so. Es muß doch überlegt werden. Vielleicht kommen die Herren noch einmal wieder

Und nun sah man plötzlich, daß es ein viel bequemeres Verdienen gab als das, was man erlernt, was der Sohn vom Vater und der Vater vom Großvater übernommen hatte. Die Möllers machten es den andern vor. Die hatten den Bauernkittel abgelegt und waren Geschäftsleute geworden, und sie wurden reich dabei. Warum sollte man ihnen nicht folgen?

Die Möllers wollten ihn langsam mordendas ließ er sich nicht gefallen. Aber die Möllers sollten auch den Baronshof nicht in ihre Hände bekommen; eher mochte das Haus einstürzen, und Eulen und Fledermäuse mochten in den Zimmern ihre Nester bauen.

Und ohne die Antwort der Rätin abzuwarten, die nur den Kopf neigte und dann weiter die Tassen füllte, fuhr er lebhaft fort: »Was mich grimmt, ist lediglich die Dickköpfigkeit der Möllers. Zwölftausend Mark ist ein Stück Geld für die paar Buchenkuscheln. Ich glaube, die Möllers witterten damals schon die Heilkraft der Quellekann mir’s sonst nicht erklären, warum sie so stätisch blieben!