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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Was tat's, daß er mit den Bauern zusammensteckte und soff. Es standen ernste Zeiten bevor, und auch Frau Bertha hatte heimlich manches Brieflein ausgesandt und teilnehmende Vettern geworben. Aber ihre Güter blieben unbestellt. Die Pächter warfen die Boten, die den Zins fordern sollten, vor die Tür. Die Prügelmaschine verstaubte. Nikolaus wollte seine Bauern frei.
Innen aber brüllte Kasperle, so gellend laut er nur konnte, und da wurde es hell im Schloß und im nahen Stall; der Pächter kam, Knechte kamen, die Hofleute wurden wach, und ehe die beiden Diebe noch auf den Beinen standen, da waren sie schon umringt. »Hallo, das ist der Kasperlemann!« rief einer. »Hallo, der fortgejagte Klaus!« schrie ein anderer.
»Ach, hier ist es schön,« sagte der Landmann, als er in der Laube saß, bewundernd, »komm, Heting – und Sie auch, Herr Doktor, wir wollen noch ein bißchen zusammenbleiben.« Die beiden andern warfen sich einen bedeutsamen Blick zu und gedachten ihn durch ein harmloses Gespräch ein wenig aufzumuntern, jedoch der Pächter ließ sie nicht zu Worte kommen.
»Nicht wahr,« wiederholte er, »er kommt wohl deinetwegen?« »Meinetwegen?« sprach sie gedankenverloren nach. Ein Windstoß fegte plötzlich zum Fenster hinein. Klirrend warf er die Scheiben gegeneinander und blies das Lichtstümpfchen auf dem Tisch aus, so daß völlige Dunkelheit entstand. Der Pächter hörte, wie Hedwig tief aufatmete.
Damit entfernten sich die Leute und Hedwig ging mit ihnen. Wieder saß der Pächter allein und blickte träumerisch in die ruhig brennenden Lichter hinüber. Da flog die Tür noch einmal auf: »Julklapp,« rief es und dann noch zweimal »Julklapp – Julklapp.«
»Ha – ha!« Unvermittelt blieb der Pächter stehen und atmete tief auf. – Ihn bedrückten ja ganz andere Sorgen, als dieses fremde Mädchen. Wie konnte er es nur einen Augenblick vergessen? Die Schuldenlast – die entsetzliche Schuld. Acht Tage Frist hatte er, in dieser Zeit mußte er 1200 Taler schaffen, sonst gehörte sein ganzes Inventar dem Juden. Aber woher? – woher?
Am Nachmittag zog sich ein Ungewitter zusammen. Die schwarzen Wolken rannten dem herzoglichen Wagen nach, und weil sich der Herzog erschrecklich vor einem Gewitter fürchtete, befahl er, in Dingelhausen solle geschwind Rast gemacht werden. Dingelhausen war ein herzogliches Gut, und der Pächter kam gleich angelaufen, als die Wagen alle vor das Schloß fuhren.
Das Haus des Pächters von Falsterhof lag fast eine Viertelstunde entfernt hinter dem Park, und der Pächter selbst war einer jener streng redlichen, aber plump graden Menschen, die man respektiert, aber nicht eben liebt. Da er unverheiratet war, führte ihm seine alte Schwester die Wirtschaft, und auch sie war wenig zugänglich.
Bald brachen die Mädchen auf; sie hatten weder Arne, noch die Axt, noch die Jacke gesehen, und er war recht froh darüber. Einige Tage darauf nahm er Knut als Pächter zu sich nach Kampen. "Du sollst nicht mehr so allein sein", sagte Arne. Arne selbst hatte seinen festen Plan. Er hatte früh mit der Säge umgehen gelernt; denn er hatte manches bei sich zu Hause gezimmert.
Wilms, der ebenfalls seinen Blick auf das Glas wenden mußte, sah, wie die vollen blühenden Lippen des jungen Weibes zuckten, wie ihre weißen Zähne sich hineingruben, und sich über das ganze Antlitz wieder jener lächelnde, trotzige, wildbegehrliche Zug verbreitete, den der Pächter in seiner verständnislosen Befangenheit nicht begriff, über den er nachgrübelte, und der ihn anwiderte.
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