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Nachdem es ihr zu ihrer Freude gelungen war, Theonie etwas zu beruhigen, und nachdem auch noch der Pastor, seiner Veranlagung entsprechend, milde zum guten geredet, ja, den Vorschlag gemacht hatte, als Vermittler aufzutreten und Tankred zu bewegen, Falsterhof zu verlassen, wandten sie sich anderen naheliegenden Dingen zu, und die Pastorin rief: „So, liebste Frau Theonie!

Am Nachmittag desselben Tages trafen Höppners, Tressens und Hederichs in Falsterhof ein, um Theonie noch einmal zu sehen, und um gemeinsam wegen der auf den folgenden Mittag angesetzten Bestattung zu beraten.

Grete hatte den Wunsch, Tankred täglich zu sehen. „Weshalb willst Du meine Wünsche nicht erfüllen?“ hatte sie in einem starken Gefühlsdrange gefragt. „Ich kann ohne Dich nicht sein. Liebst Du mich weniger, als ich Dich?“ Der Grund, den Tankred früher für seine Entfernung von Falsterhof angegeben, fiel nun fort; von der wahren Ursache aber wünschte er nicht zu sprechen.

Tankred glaubte, daß ihn der Schlag treffen solle bei diesen von dem Pastor so arglos und mit so befriedigter Miene hingeworfenen Worten. Das fehlte gerade noch! Theonie, Frege und das Geschöpf mit dem unerträglich affektierten Vornamen künftig zusammen auf Falsterhof! Tankreds Stimmung war die denkbar schlechteste.

Er wollte heute von Frege hören, ob Theonie vielleicht die Absicht habe, den Winter über fortzubleiben, und ihr dann schreiben, daß sie ihm wegen der veränderten Verhältnisse erlauben möge, die Räume, die er in Falsterhof inne gehabt, wieder zu beziehen.

Sollten sie sich also sogar bei Theonie erkundigen, so wird es sich doch immer nur um den faktischen Thatbestand handeln: fünfzigtausend Mark bar und Aussicht auf die Hälfte des Besitzanteils von Falsterhof nach fünf Jahren.“

Sie sprach davon, daß sie sich darauf freue, wieder einen Teil des Winters in Hamburg zuzubringen, und fragte mit einem von Tankred nicht unbemerkten, interessierten Blick, ob er künftig auf Falsterhof wohnen oder das Gut verlassen werde. „Ein herrliches Erbe ist Ihnen und Ihrer Frau Kousine in Falsterhof geworden,“ warf sie sondierend hin.

Wenn vier Wochen, wenn acht Wochen vorüberzögen, würde er sich noch auf Falsterhof befinden, wie bisher zweimal die Woche in die Stadt Elsterhausen fahren und sich amüsieren, zu Fuß und Wagen Ausflüge unternehmen, Gutsbesitzer der Umgegend besuchen und die übrige Zeit essen, trinken, schlafen, faulenzen und den Herrn spielen.

Ist es die saubere Gesellschaft da oben, oder das intrigante Frauenzimmer Carin auf Falsterhof, die Ihren sonst doch so wenig hellen Kopf plötzlich erleuchtet hat? Ja, ja! Es ist wirklich nicht zu glauben, welchen Einbildungen bezüglich ihrer Vortrefflichkeit sich dieser ganze Kreis hingiebt.

Aber statt ihn ausreden zu lassen, erhob sich Theonie mit einemEntschuldige, bitteund hörte, was der nun doch mit einer brennenden Lampe ins Zimmer tretende Fregegehorsamstzu melden hatte. „Der Verwalter von Falsterhof läßt fragen, ob er morgen Vormittag zum Vortrage kommen dürfe.“ „Ja, Frege, es paßt mir um elf Uhr!“ Nun schloß sich die Thür wieder.