United States or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !


Es war zwei Tage darauf in der Vormittagsstunde, als ein Reiter langsamen Schrittes die beschneite Landstraße von Elsterhausen nach Breckendorf durchmaß. Der Reiter war Tankred von Brecken, und ihm war sehr bedrückt zu mute. Seine ungünstigsten Vorstellungen hatten sich bestätigt.

Fast eine Woche war vergangen. Tankred war abermals auf dem Wege nach Falsterhof und zwar diesmal mit der Absicht, von Frege Bestimmtes über die Rückkehr seiner Kousine zu erfahren. Er hatte sich mit Grete von der Linden verlobt und war von ihr und ihren Eltern bestürmt worden, nunmehr seinen Aufenthalt wieder auf Falsterhof zu nehmen. Die Entfernung von Elsterhausen sei zu groß.

Als der Justizrat auf dem Heimwege nach Elsterhausen in die Nähe von Falsterhof gelangte, kam ihm der Gedanke, gleich dort vorzusprechen, um in Tressens Interesse mit Theonie zu sprechen. Er ward in diesem Vorhaben bestärkt, als er gerade Hederich herantraben und in die auf den Gutshof führende Allee einlenken sah.

Ich denke, Sie sind nach Elsterhausen gefahren? Schon zurück? Was wünschen Sie? Suchen Sie etwas?“ „Drum und dran, ich wollte oben ein Packet Handschuhe abgeben, die ich für Frau von Tressen mitgebracht habe,“ entgegnete Hederich, sich schnell fassend. „Ich vermutete die Herrschaften unten bei Ihnen und wollte vorn wegen der Gesellschaft nicht stören.

Verschiedene Lieferanten aus Elsterhausen sind schon bei mir gewesen und haben sich bitter beklagt. Wenn sie dafür nicht liefern könnten und wollten, werde sie aus Hamburg beziehen, sei ihnen gesagt. Ich sollte mit Frau Grete sprechen. Aber ich lehnte es ab. Ich will mich nicht in Sachen mischen, die mich nichts angehen.

Ihre Freude war die seinige, ihr Leid empfand er wie eigenes. In der nächsten Umgegend war er geboren; so hielten ihn denn auch die Heimat, die Landschaft, die Luft, die Menschen, ihre Sprache, ihr Wesen und ihre Gebärden. Schon Elsterhausen schien ihm eine andere, fremde Welt.

Als Tankred den Weg nach Elsterhausen zurücknahm, beschäftigte ihn die eben gehabte Unterredung. Alles, alles war nun dahin! Nur die Möglichkeit, daß Theonie sterben, und daß er dadurch dermaleinst noch in den Besitz des Gutes gelangen konnte, blieb zurück. Aber sie konnte ja steinalt werden, und er konnte vor ihr dahingehen! Was war nicht alles denkbar!?

Alles stand wie durch Zauber auf dem Tisch, die Gemächer waren mit allen nur denkbaren Bequemlichkeiten versehen, die Dienerschaft war noch vom alten Schlage, voll Ehrerbietung und Aufmerksamkeit, und wenn sich Tankred in der Umgegend oder in Elsterhausen zeigte, begegnete man ihm mit jener Unterordnung, die Stand und Reichtum stets in der Welt hervorrufen.

Wenn sich später herausstellte, daß doch ein so enges Zusammenleben nicht zuträglich sei, so verpflichteten sie sich, ihnen eine Wohnung in Elsterhausen für ihre Bedürfnisse einzurichten, ohne allerdings gehalten zu sein, sie noch besonders zu bezahlen.

Ein eigentümlicher Zufall führte es mit sich, daß auf der ersten Station zwischen Elsterhausen und dem Kirchhof Breckendorf der Pastor Höppner, welcher dort bei einer armen Familie einen Besuch gemacht hatte, einstieg.