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Aktualisiert: 21. November 2025
Er hatte sich in Elsterhausen unter dem Vorgeben eine Wohnung gemietet, daß ihm der Aufenthalt auf dem Gute ohne Theonie zu einsam, es auch für seine Bemühungen, sich ein Gut zu kaufen, bequemer sei, in der mit der Eisenbahn verbundenen Stadt zu wohnen.
Die letzten Nachrichten kräftigten Frau von Tressens Entschluß so sehr, daß sie, auch durch ihren Mann ermuntert, noch an demselben Mittag mit Hederich nach Elsterhausen fuhr, um mit Justizrat Brix zu reden.
Er glaube selbst, es sei wohl das beste, äußerte er, daß sie sich in Elsterhausen einrichteten oder sich etwa Streckwitz's Besitz pachteten. Sicher würden sich solche Auftritte wiederholen, und ihnen aus dem Wege zu gehen, sei nur ratsam; jetzt sei noch Geneigtheit zur Versöhnung auf beiden Seiten vorhanden, später aber könne sich ein unheilvoller Bruch daraus entwickeln.
Der Gedanke, andere Menschen um Unterstützung angehen zu müssen, trieb Tressens eben so sehr das Blut zum Herzen, wie Empörung darüber, daß der Schurke nun auch noch diesen Akt von Niederträchtigkeit gegen sie ausgeübt hatte. Mit Tankreds Absagebrief in der Hand war Frau von Tressen zum Justizrat nach Elsterhausen gefahren, um seine Hülfe in Anspruch zu nehmen.
Als bei dieser Gelegenheit erwähnt wurde, daß einer der von Theonie erwarteten, in der Nähe von Breckendorf wohnenden Gäste die Gegend verlassen und seinen kleinen Besitz, Haus, Hof, Park und Stallung, verkaufen wolle, sagte Herr von Tressen: „Das wäre so ein Gewese nach meinem Herzen, wenn ich mich jemals von Holzwerder trennen müßte. Elsterhausen in einer Viertelstunde erreichbar, und Breckendorf in nächster Nähe, die schöne Lage und das wirklich splendid eingerichtete Haus
Aber sie sagte nichts, sie ließ den Kopf sinken, und Thränen schossen aus ihren Augen. „Ist wieder etwas mit denen oben?“ drängte Tankred. „Hat's eine Szene gegeben?“ Nun hub sie schluchzend an: „Es ist alles aus. Mama hat mir vor kaum einer halben Stunde nach einem furchtbar erregten Auftritt erklärt, daß sie beide Holzwerder verlassen und nach Elsterhausen ziehen wollen.“
Aber Herr von Tressen hörte schon kaum mehr zu, tiefe Atemzüge bewiesen, daß er bereits dem Schlaf erlegen war. Tankred saß in seiner Wohnung in Elsterhausen und studierte immer von neuem ein Schriftstück.
Am Abend dieses Tages saß Hederich bei Tressens im Wohnzimmer. Er war gekommen, um Abschied zu nehmen; am nächsten Vormittag wollte er das Gut verlassen, unterwegs auf Falsterhof vorgucken und sich dann nach Elsterhausen begeben. Der Rest der Ruhe, die ihnen noch geblieben war, wurde Tressens durch diese Nachricht genommen.
Inzwischen hat man bessere Maschinen erfunden, und nach einem Jahr spätestens wird die Bahn von Elsterhausen über unser Gut gehen, und in Breckendorf wird eine Station errichtet werden. Dann kann man ganz anders konkurrieren. Aber das sind alles Dinge, die in Hederichs Schädel nicht hineingehen. Eine Eisenbahn ist ihm ein Gedanke, als wollte sich Beelzebub hier in der Gegend dauernd niederlassen.“
In Elsterhausen hatte sie die Absicht, vorher mit dem Rechtsbeistand die Form der Scheidungsklage zu besprechen. Er sollte persönlich mit Tankred verhandeln. In Frau von Tressens Brust erhob sich bei all diesen Mitteilungen ein Sturm von Empfindungen.
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