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Ja niedlich, niedlich,“ betätigte Hederich, während er das Leberwurstbutterbrod in den Mund schob, etwas zerstreut. Die Geschichten von Lenchen erregten wohl sonst sein Interesse, aber heute ging er ihnen lieber aus dem Wege. Als er schon in seinem Einspänner saß, sah er noch, daß Frau Höppner mit einer alten Bauerfrau sprach, die vor der Thür stand und weinend ihren Kummer erzählte.

Zwischen den beiden Familien Höppner und Hederich fand ein sehr lebhafter und inniger Verkehr statt; der Pastor und Carins Mann fanden sich als Gemütsmenschen zusammen, und die beiden Frauen begegneten sich durch die Gemeinsamkeit ihrer Lebensanschauung. Sie waren dem Guten ehrliche Freunde und dem Schlechten energische Gegner.

Und freudiges Leben erfüllte auch die Herzen der Bewohner des Pfarrhauses; Frau Höppner lief in Haus, Hof, Küche und Keller umher und sah nach dem Rechten, und neben ihr trippelte Lene oder stürmte jauchzend durch die Gartenwege, und hinter ihr her sprang bellend der Hausspitz.

Höppner ging aber doch nicht gleich aufs Ziel los, sondern leitete das Gespräch durch die Frage ein, ob Herr von Brecken bereits das Neueste vom Neuen gehört habe. Nein, er sei durch sein zurückgezogenes Leben mit dem, was sich draußen ereigne, wenig bekannt, erwiderte Brecken, gab aber seinem unverhohlenen Erstaunen Ausdruck, als nun Höppner ihm die Verlobung Hederichs mit Carin mitteilte.

Endlich war auch Tankreds Unterredung mit den Besitzern des Bankhauses resultatlos verlaufen; sie waren soeben angewiesen worden, keinerlei Zahlungen ohne Befehl des Gerichts, respektive vor der definitiven Entscheidung des obersten Gerichtshofes mehr zu leisten. Nun wollte Brecken den schon einmal mit so gutem Erfolg betretenen Weg einschlagen und der Pastorin Höppner Hülfe in Anspruch nehmen.

Höppner begann mit der Erklärung, daß er in der Nähe zu thun gehabt und die Gelegenheit ergriffen habe, Herrn von Brecken einmal Guten Tag zu sagen. Er fügte hinzu, daß auch seine Frau ihn ermuntert habe, in Holzwerder vorzugucken, und Brecken war nach dieser beiläufig eingestreuten Bemerkung sicher überzeugt, daß die Frau den Mann abgesandt habe, um ihm wegen Tressens ins Gewissen zu reden.

Man könnte doch hören!“ fiel Höppner eifrig ein. „Offen gesagt, Herr von Brecken, ich kam eigentlich nur, um Sie recht herzlich zu bitten, sich mit Ihren Schwiegereltern auszusöhnen.

Ein rasendes Fieber, das Höppner nach einer Erkältung erfaßt, hatte alle seine Kräfte verzehrt und ihm jegliche Widerstandsfähigkeit geraubt. „Weshalb weinst Du?“ forschte nun Lenchen mit weinerlicher Stimme und schmiegte sich ängstlich an die Brust der Bedrückten. Und unter leisem Schluchzen flüsterte die Pastorin: „Ich bin traurig, weil unser Papa so krank ist, mein süßes Lenchen.

Frau Höppner besaß viele Vögel, die sie Theonie zeigte; sie führte sie auch in den trotz der Herbstzeit noch sorgfältig geharkten und sauber gehaltenen Garten. Den Hühnerhof mit den gackernden Kratzhennen und dem gespreizt einherschreitenden Hahn mußte Theonie ebenfalls in Augenschein nehmen und eine neue Tapete im Kabinet neben dem Wohnzimmer bewundern.

Das ist ja nur der vierte Teil der abgemachten Summe, Herr von Brecken!“ stieß Höppner erschrocken heraus und schüttelte in größter Enttäuschung den Kopf.