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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Bei Carins Erwähnung machte Hederich sehr eigentümliche Augen, so viel Zärtliches drückte sich in seinen Mienen aus, daß Frau von Tressen überrascht ihren Blick auf ihm ruhen ließ. Dann aber hellte es sich in ihr auf. Nicht der Pastorin galten am Ende seine vielen Besuche, sondern Carin!

Einen Augenblick schwankte Grete, ob sie Tankred antworten solle. Verriet sie ihm, daß Carins absprechendes Urteil über ihn sie geärgert habe, so offenbarte sie auch ihre Neigung zu ihm und griff den Dingen vor. Sie wollte ihm aber erst Hoffnungen machen, wenn sie über seine äußeren Verhältnisse genau unterrichtet war.

Es war eine Stunde vor Mittag, als Hederich mit bedrückter Miene zu seinem Herrn ins Zimmer trat. Er war noch tief bewegt durch die Geschehnisse: Gretes Tod, die Trauer und den Schmerz der Familie Tressen, Theonies Sorge, sowie auch durch das infolge der Sachlage sich kund thuende niedergeschlagene Wesen Carins.

Dieser auf Tankred gemünzte Satz mißfiel niemandem, und namentlich in Carins Gesicht spiegelte sich dieser Eindruck wieder. Sie streifte erst Hederich mit raschem freundlichen Blick und ließ dann ein auf Tankred berechnetes verächtliches Zucken um ihre Lippen spielen. Tankred sah es. Er wußte, was in ihr vorging, und der alte Haß gegen das ‚Frauenzimmer‘ setzte sich von neuem in ihm fest.

Also Beweggründe egoistischer Natur hätten Carin geleitet! Das war Grete bisher noch nicht in den Sinn gekommen, aber da es ihr paßte, da sich daraus die Gründe für Carins Abneigung gegen Tankred erklären ließen, nahm sie das Gesagte als zutreffend an.

Es kam aus dem Munde Carins nie mehr ein tadelndes Wort über den inzwischen der Familie Tressen so nahegerückten Mann. „Wir wollen nun die alten Dinge ruhen lassen, Frege!“ hatte Theonie nach ihrer Rückkehr auch gegen letzteren geäußert.

Unsere Frau Theonie und gewisse andere Personen haben uns ausgestochen! Freilich, das ist begreiflich, ich muß es zugestehen!“ schloß sie mit liebenswürdiger Neckerei, halb Hederich, halb Carin mit ihren Blicken streifend. Über Carins Gesicht flog ein Lächeln.

Zwischen den beiden Familien Höppner und Hederich fand ein sehr lebhafter und inniger Verkehr statt; der Pastor und Carins Mann fanden sich als Gemütsmenschen zusammen, und die beiden Frauen begegneten sich durch die Gemeinsamkeit ihrer Lebensanschauung. Sie waren dem Guten ehrliche Freunde und dem Schlechten energische Gegner.

Drum und dran! Jetzt nicht. Mach', daß du wegkommst, Puffmann!“ rief Hederich höchst ärgerlich und verscheuchte den Hund. Aber als er sein Auge mit dem früheren, werbenden Ausdruck auf Carin richtete, sah er über ihr Angesicht ein leise spöttelndes Lächeln fliegen. Und das störte ihn so, ja, schnitt ihm so ins Herz, daß ihm das Wort erstarb, und daß er mit einemDrum und dran! dieser Köter, oft möchte man ihm den Hals umdrehen!“ Carins Bewegung, sich zu entfernen, folgte und stumm den Weg zur Laube zurücknahm. Als sie sich dem Platze näherten, drang lebhaftes Plaudern an ihr Ohr, und dazwischen hörten sie der Frau Pastorin helle Stimme.

Tankred aber bestätigte Carins Erzählung mit gleißnerischer Unbefangenheit und sagte

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