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Da Höppner schon glücklich war, wenn er überhaupt nur rauchen konnte, von der Güte einer Zigarre aber nichts verstand, so hatte ihm Brecken aus der sogenannten ‚Leutekiste‘ angeboten; sich selbst aber hatte er eine andere und bessere angezündet, nachdem er den Gast vorher mit Feuer bedient.

Nein, ich versichere Sie, sie weiß es nicht,“ schob Höppner, arglos den Worten des Mannes nachgehend, ein. „Sie hat doch ein Schreiben von Ihnen erhalten, dem zufolge Sie die Rentenzahlungen einstellen und Ihre Schwiegereltern auf die Gerichte verweisen

Frau Höppner empfing ihn, als er nach scharfem Ritt und Einstellung des Rappen im Krug das Pastorenhaus betrat, auf dem Flur und erzählte ihm sogleich sehr besorgt, daß ihr Mann wieder einmal das Bett hüten müsse. Sie erwarte den Arzt und sehe schon mit Ungeduld nach ihm aus.

Wir wollen ein Vaterunser beten,“ hub Höppner an. Aber er sprach noch anderes. Seine verzeihende Seele drängte nach einem Wort: „Richtet nicht, auf daß Ihr nicht gerichtet werdet! Die Fehler und Vergehen des Unglücklichen, Verirrten, den wir eben in die Erde gebettet haben, waren das Ergebnis einer verkehrten Erziehung; er hatte durch Naturveranlagung einen schwereren Kampf mit sich zu bestehen als andere. Das mildert seine Schuld in den Augen der Barmherzigen. Gott möge ihm gnädig sein!“

Er begrüßte Tankred mit gewohnter Höflichkeit und Unterordnung und gab sich auch in der Folge überaus beflissen und mit der ihn stets auszeichnenden liebenswürdigen Gutmütigkeit in seinem Wesen. Tankred konnte sicherlich nichts erwünschter sein als diese Begegnung, da Höppner harmlos alles ausplauderte, was Brecken zu wissen wünschte.

Was war denn wohl die Veranlassung?“ schob Tankred, sich unwissend stellend, ein. „Darüber bin ich nicht unterrichtet,“ entgegnete Höppner, langsam die Worte dehnend und in gewohnter Rücksicht ausweichend. „Es wird wohl auf beiden Seiten ein wenig Schuld sein, aber das ändert ja nicht die Notwendigkeit, daß wir uns der uns befreundeten Dame annehmen.“

Zunächst ließ er ihn nun am Ende der Woche in sein Privatzimmer rufen. Seit Gretes Beisetzung hatten sie einander nicht gesehen. Hederich war damals sichtlich tief ergriffen, seine Mienen kummervoll gewesen, und bei der Grabrede Höppners hatte er geweint wie ein Kind. Das hatte Brecken einerseits sehr geschmacklos gefunden, und andrerseits hatte es ihn geärgert. Auch die Pastorin Höppner hatte sich angestellt, als sei der Weltuntergang gekommen. Durch diese Beweise der Wertschätzung, die man Grete entgegentrug, sah er sich selbst herabgesetzt. Diese Trauer erschien ihm wie eine gegen ihn gerichtete Demonstration.

Ja, das Herumhocken ohne Beschäftigung ist niemandem gut, besonders nicht jungen Leuten,“ bestätigte die Pastorin derb und kurz, Brecken fest anschauend. „Na, aber nun wird's auch Zeit, zurückzukehren, lieber Höppner. Was meinst Du? Und haben wir denn nicht die Freude, Sie bald einmal bei uns zu sehen, liebe Theonie?“ schloß sie und schritt, deren Zustimmung einholend, mit der jungen Frau voran.

Carin zuckte die Achseln. „Weshalb hat man eine Abneigung gegen Menschen, Herr Hederich? Mit demselben echt kann man fragen, weshalb man sich zu anderen besonders hingezogen fühlt? Ich kann überhaupt nur hassen oder lieben. Sehen Sie, in unserem Kreise sind alle Arten vertreten. Pastor Höppner kann überhaupt nicht hassen. Deshalb ist er auch kein Mann. Seine Frau ist ohne Ansehen der Persönlichkeit gütig und menschenfreundlich, aber sie unterscheidet im Gegensatz zu ihm und tritt dem Schlechten energisch entgegen. Grete vermag

Pastor Höppner?“ wiederholte Brecken, wenig angeheimelt, schritt aber hinaus und nötigte den unerwarteten Besuch in sein Arbeitszimmer.