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Ich will die von Ihnen geforderte Erklärung geben, auch mich mit der angebotenen Summe begnügen, wenn meine Kousine mir einen Brief des Inhalts schreibt, daß sie einen moralischen Anspruch auf Falsterhof von meiner Seite anerkennt. Sie giebt mir damit nichts anderes, als was sie mir schon vor unserm Zerwürfnis zugebilligt hatte.

Daß Tankred versucht habe, das Innere zu untersuchen, war ihr zweifellos. Gelang es nicht, ihn dazu zu bringen, schon am nächsten Tage Falsterhof zu verlassen, so wollte sie abreisen und sich zu ihren Verwandten begeben. Unter der nervösen Angst und Furcht, die sie beherrschten, erhöhte sich ihre Bereitwilligkeit zu Opfern.

Am Abend dieses Tages saß Hederich bei Tressens im Wohnzimmer. Er war gekommen, um Abschied zu nehmen; am nächsten Vormittag wollte er das Gut verlassen, unterwegs auf Falsterhof vorgucken und sich dann nach Elsterhausen begeben. Der Rest der Ruhe, die ihnen noch geblieben war, wurde Tressens durch diese Nachricht genommen.

Während Grete diese Worte sprach, erschien die Wirtschafterin und überbrachte ein Schreiben. Es sei im Schloß abgegeben; Peter habe es herübergebracht; der Bote von Falsterhof wisse nicht, ob er Antwort haben solle. „Von Falsterhof? Von Theonie?“ Grete erbrach den Brief mit fieberhafter Hast, las ihn, erbleichte, griff dann nach einer Einlage und schaute sie mit großen, erschrockenen Augen an.

Würdest Du wohl gestatten, daß ich bis zu meiner Heirat, die schon in sechs Wochen stattfinden soll, wieder nach Falsterhof übersiedele? Ich weiß nicht, was ich Tressens und Grete als Grund meines längeren Wohnens in Elsterhausen angeben soll.

Wohin das Auge blickte, sah es noch Laub, aber die Wälder hatten doch ihr Aussehen bereits verändert: wundervolle kupferrote und in scharfem Eiergelb prangende Farben tauchten neben dem Grün, das der Sommer gezeigt, auf, und wie mit Silber bedeckt erschien ein einzelner Baum, der, hoch die andern überragend, emporstrebte aus einem parkartigen Gehölz, welches das versteckt und düster gelegene Erbgut Falsterhof rings umgab.

Was haben Sie?“ hub die Pastorin, nachdem beide sich gesetzt hatten, an und legte, wie meist beim Plaudern, die gefalteten Hände auf die Brust. „Sie wollen wohl etwas von Frau Cromwell hören? Oder haben Sie selbst Nachricht?“ „Nein, ich komme wegen etwas anderem. Ich kann nicht mehr auf Falsterhof bleiben. Es geht mir am Ende doch ans Leben.

Endlich gewann er eine kurz vor Falsterhof aufsteigende Höhe, und zu seinen Füßen lag halbverschwommen das Gut ausgebreitet. Aus dem Schornstein des Herrenhauses schob sich langsam qualmend der Rauch. Wie eine schwarze Wolke erschien er dem Auge, da ein noch dichterer Nebel inzwischen die Landschaft eingehüllt hatte.

Aber nun unterbrach Theonie, die anfänglich mit Angst und Herzklopfen zugehört hatte, und weil etwas Wahres in Tankreds Worten lag, sich getroffen fühlte, ihren Vetter mit einigen, alle Klugheit und Besonnenheit beiseite werfenden Worten. Dieser verkommene Mensch wagte es, das Andenken ihres Vaters zu beschimpfen in dem Augenblick, wo er bettelte, bettelte um Geld, das jener durch Ordnung und Sparsamkeit sich erworben?! Dasselbe ungestüm tobende Blut, das in Tankreds Adern rollte, pulsierte in den ihren, und besinnungslos vor Erregung rief sie ihm entgegen: „Halt! Mit dieser Verunglimpfung meines verstorbenen teuren Vaters hast Du jeglichen Anspruch auf das kleinste Entgegenkommen von meiner Seite verwirkt. Das merke Dir! Und nun verlasse Falsterhof sogleich! Nicht ich gehe, Du gehst

Er bedaure, grade jetzt Falsterhof verlassen zu müssen, ihr nicht Gesellschaft leisten zu können, aber er halte es für seine Pflicht, eine gute Gelegenheit zur Erlangung einer Stelle nicht vorübergehen zu lassen. Unter einer Pflege, wie Theonie sie ihr biete, sei die Kranke besser aufgehoben als unter irgend einer andern; das beruhige ihn.