United States or Faroe Islands ? Vote for the TOP Country of the Week !


Es seien leider die Anzeichen einer Kopfrose vorhanden; Herr von Streckwitz habe in der Nacht bereits starkes Fieber gehabt. Die Pastorin hörte voll Teilnahme zu, auch regte sich ein tiefes Mitleid für Theonie. Wenn das Befinden ihres Mannes sie nicht abhalte, werde sie gleich am Nachmittag nach Falsterhof fahren, erklärte sie.

Du wirst gewiß auch nicht wollen, daß ich den wahren Sachverhalt aufdecke, und verstehen, daß ich nicht erklären möchte, Du habest mir den Aufenthalt in Falsterhof untersagt. Frege werde ich sein Benehmen nicht entgelten lassen, wenn er trotz der geschilderten Vorgänge ferner in Deinem Dienste bleiben soll.

Wir müssen sobald wie möglich nach Falsterhof,“ erklärte Grete. „Noch haben wir nicht einmal für die Blumen gedankt, die Theonie uns gesandt hat.“ Tankred, der diesen Besuch als einen ihm sehr unbequemen absichtlich aufgeschoben hatte, stimmte jetzt bei.

Fast eine Woche war vergangen. Tankred war abermals auf dem Wege nach Falsterhof und zwar diesmal mit der Absicht, von Frege Bestimmtes über die Rückkehr seiner Kousine zu erfahren. Er hatte sich mit Grete von der Linden verlobt und war von ihr und ihren Eltern bestürmt worden, nunmehr seinen Aufenthalt wieder auf Falsterhof zu nehmen. Die Entfernung von Elsterhausen sei zu groß.

Welch ein Augenblick, wenn er Eigentümer von Falsterhof sein würde, wenn er mit stolzer, von Machtfülle getragener Geringschätzung herabblicken könnte auf das ‚Gesindel‘, das ihn hatte vernichten wollen. Er weidete sich in Gedanken an ihrem

Aber sein Entschluß verstärkte sich: Wenn die Abfindung, die Theonie ihm bieten würde, bedeutend war, wollte er Falsterhof verlassen, war's aber ein Bettel in seinen Augen, so blieb er, um mit List oder Gewalt seine geheimen Pläne zu verfolgen.

Und dann ertönte dumpf die schwere Flurglocke, und sie betraten das Herrenhaus von Falsterhof. Zunächst drückte Tankred auf eine Klingel, um Frege herbeizurufen, aber da der nicht sogleich erschien, öffnete er selbst die Thür zur Linken und bat Grete, in die Wohngemächer einzutreten.

Unwillkürlich erhob Herr von Tressen den Blick. Hatte Tankred die letzten Worte mit einer bestimmten Absicht gesprochen? Wollte er auf diese Weise das Gespräch auf Grete hinüberleiten? Im Augenblick fand Herr von Tressen keine Anknüpfung, dann aber kam ihm ein guter Gedanke, und er sagte: „Falsterhof selbst zu verwalten, da Sie ja, wie ich höre, Mitbesitzer sind, würde Ihnen nicht konvenieren?

Da schoß es Tankred von Brecken durch den Kopf, daß er das Ungünstige für sich günstig nützen könne, und er gab, den Tag, an welchem die Szene mit Frege stattgefunden, auf eine frühere Zeit verschiebend, diesen Vorfall als Grund für sein Fernbleiben von Falsterhof an. Grete werde verstehen, wie ungemütlich es sei, einen solchen renitenten Menschen, den er aber doch nicht fortschicken könne, um sich zu haben. Den Gegenstand, wegen dessen er ihn gezüchtigt hatte, umging er; er erwähnte nur, daß Frege sich höchst unverschämt betragen habe. Eine offene Darlegung des Sachverhalts schien ihm gefährlich; sie konnte doch Mißtrauen erwecken. Gerade das Schriftstück hatte ja Tressens Bereitwilligkeit, einer Verlobung mit Grete zuzustimmen, gefördert; letztere selbst

Gleich nach Tisch ließ er sein Reitpferd satteln, hörte noch einmal alles, was Grete ihm sagte, an und machte sich dann nach Falsterhof auf den Weg.