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Die erste Priesterinn. O eine Thräne, du Hochheil'ge, Die in der Menschen Brüste schleicht, Und alle Feuerglocken der Empfindung zieht. Und: Jammer! rufet, daß das ganze Geschlecht, das leicht bewegliche, hervor Stürzt aus den Augen, und in Seen gesammelt, Um die Ruine ihrer Seele weint. Die Oberpriesterinn. Prothoe. Willst du an meiner treuen Brust nicht ruhn?

So sittsam! In jeder Kunst der Hände so geschickt! So reizend, wenn sie tanzte, wenn sie sang! So voll Verstand und Würd' und Grazie! Die Oberpriesterinn. O die gebahr Otrere nicht! Die Gorgo Hat im Pallast der Hauptstadt sie gezeugt! Die erste Priesterinn.

Das erste Mädchen. Seht, seht, wie durch der Wetterwolken Riß, Mit einer Maße Licht, die Sonne eben Auf des Peliden Scheitel niederfällt! Die Oberpriesterinn. Auf wessen? Das erste Mädchen. Seine, sagt' ich! Wessen sonst? Auf einem Hügel leuchtend steht er da, In Stahl geschient sein Roß und er, der Saphir, Der Chrysolith, wirft solche Strahlen nicht!

Die Zweite. Seht, seht! Die Oberpriesterinn. Was willst du mir? hinweg, sag' ich! Geh' zu den Raben, Schatten! Fort! Verwese! Du blickst die Ruhe meines Lebens todt. Die erste Amazone. Ha! man verstand sie, seht Die Zweite. Jetzt ist sie ruhig. Die Erste. Den Peleïden sollte man, das wars, Vor der Diana-Priestrinn Füßen legen. Die Dritte. Warum just vor der Diana-Priest'rinn Füssen? Die Vierte.

Der Bogen stürzt' ihr aus der Hand danieder! Die Zweite. Seht, wie er taumelt Die Vierte. Klirrt, und wankt, und fällt ! Die Zweite. Und noch einmal am Boden zuckt Die Dritte. Und stirbt, Wie er der Tanaïs gebohren ward. Die Oberpriesterinn. Diana ist, die Göttinn, dir zufrieden, Besänftigt wieder hast du ihren Zorn.

Sieh, dieser Arm, er schwingt den Wurfspieß schon, Und sausend trifft die Schleuder mir das Ziel: Was gilt's? Mir selbst schon blüht ein Kranz zusammen, Und tapfer im Gedräng' schon mag er kämpfen, Der Jüngling, dem sich diese Sehne strafft. Die Oberpriesterinn. Meinst du? Nun freylich wohl, du mußt es wissen. Hast du die Rosen schon drauf angesehn?

Da schreitet sie heran, Bekränzt mit Nesseln, die Entsetzliche, Dem dürren Reif des Hag'dorns eingewebt, An Lorbeer-Schmuckes statt, und folgt der Leiche, Die Gräßliche, den Bogen festlich schulternd, Als wärs der Todfeind, den sie überwunden! Die zweite Priesterinn. O diese Händ' ! Die erste Priesterinn. O wendet euch ihr Frauen! Prothoe. Die Oberpriesterinn. Die erste Amazone.

Die große Stifterinn des Frauenreiches, Die Tanaïs, das gesteh' ich jetzt, sie hat Den Bogen würd'ger nicht geführt als du. Die erste Amazone. Sie schweigt Die Zweite. Ihr Auge schwillt Die Dritte. Sie hebt den Finger, Den blutigen, was will sie Seht, o seht! Die Zweite. O Anblick, herzzerreißender, als Messer! Die Erste. Sie wischt sich eine Thräne ab. Die Oberpriesterinn. Welch eine Thräne!

Wenn dich mein Wort gereitzt, Penthesilea, So wirst du mir den Schmerz nicht Penthesilea. Du sollst mir nicht umsonst gesprochen haben. Meroe. Ehrwürd'ge Priesterinn, dein Ansehen brauche. Die Oberpriesterinn. Hörst du ihn, Königinn, der dir zürnt? Penthesilea. Ihn ruf' ich Mit allen seinen Donnern mir herab! Erste Oberste. Die Zweite. Unmöglich ist's! Die Dritte. Es kann nicht! Penthesilea.

Daß der Stern, auf dem wir athmen, Geknickt, gleich dieser Rosen einer, läge! Daß ich den ganzen Kranz der Welten so, Wie dies Geflecht der Blumen, lösen könnte! O Aphrodite! Die Oberpriesterinn. Die Unseelige! Die erste Priesterinn. Verloren ist sie! Die Zweite. Den Erynnien Zum Raub ist ihre Seele hingegeben! Prothoe. So fleh' ich dich auf Knieen rette dich! Penthesilea.