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Da Sie schon alles wissen, warum wollen Sie es auch noch aus meinem Munde hören? Sie soll nie vor Ihre Augen kommen, die kleine Unglückliche, der man nichts vorwerfen kann als ihre Mutter. Sara. Sie lieben sie also doch? Mellefont. Zu sehr, Miß, zu sehr, als daß ich es leugnen sollte. Sara. Wohl! Mellefont. Wie sehr liebe ich Sie, auch um dieser Liebe willen!

O Mellefont, Mellefont! wenn ich mir es nicht zum unverbrüchlichsten Gesetze gemacht hätte, niemals an der Aufrichtigkeit Ihrer Liebe zu zweifeln, so würde mir dieser Umstand Doch schon zuviel; es möchte scheinen, als hätte ich eben itzt daran gezweifelt. Mellefont. Der erste Augenblick Ihres Zweifels müsse der letzte meines Lebens sein!

Marwood wird ihrem Schicksale nicht entgehen; aber weder Sie noch mein Vater sollen ihre Ankläger werden. Ich sterbe und vergeb es der Hand, durch die mich Gott heimsucht. Ach, mein Vater, welcher finstere Schmerz hat sich Ihrer bemächtiget? Noch liebe ich Sie, Mellefont, und wenn Sie lieben ein Verbrechen ist, wie schuldig werde ich in jener Welt erscheinen!

Aber wie unmöglich ist es, daß ein hitziges Temperament diese engen Grenzen nicht überschreiten sollte! Mellefont besitzt alles, was uns eine Mannsperson gefährlich machen kann. Niemand kann hiervon überzeugter sein als Miß Sampson selbst. Sara. Ach! Marwood. Sie seufzen? Auch Marwood hat über ihre Schwachheit mehr als einmal geseufzet und seufzet noch. Sara.

Ihre Lehren, ihr Exempel würden mein Herz So zärtlich blicken Sie mich an, Mellefont? Sie haben recht; eine Mutter würde mich vielleicht mit lauter Liebe tyrannisiert haben, und ich würde Mellefonts nicht sein. Warum wünsche ich mir denn also das, was mir das weisere Schicksal nur aus Güte versagte? Seine Fügungen sind immer die besten.

Eine Schmeichelei wie diese würde mich zu allen Zeiten beschämt haben; itzt aber sollte ich sie fast für einen versteckten Vorwurf annehmen, wenn ich Lady Solmes nicht für viel zu großmütig hielte, ihre Überlegenheit an Tugend und Klugheit eine Unglückliche fühlen zu lassen. Ich würde untröstlich sein, Miß, wenn Sie mir andre als die freundschaftlichsten Gesinnungen zutrauten. Mellefont.

Man verlangt Sie unverzüglich zu sprechen. Ha! nun kömmt es drauf an Mellefont. Mich? unverzüglich? Ich werde gleich kommen. Lady, ist es Ihnen gefällig, Ihren Besuch abzukürzen? Sara. Warum das, Mellefont? Lady wird so gütig sein und bis zu Ihrer Zurückkunft warten. Marwood. Verzeihen Sie, Miß; ich kenne meinen Vetter Mellefont und will mich lieber mit ihm wegbegeben. Betty.

Empfindungen, Mellefont, nie gefühlte Empfindungen wenden meine Augen in eine andre Aussicht! Eine dunkle Aussicht in ehrfurchtsvolle Schatten! Wie wird mir? Mellefont. Welcher plötzliche Übergang von Bewundrung zum Schrecken! Eile doch, Betty! Schaffe doch Hilfe! Was fehlt Ihnen, großmütige Miß! Himmlische Seele! Ach, es sind Mienen, die den grausamsten Schmerz, aber ungern, verraten!

Kurz, die Liebe gab dem Mellefont die Rechte eines Gemahls; und Mellefont hielt es länger nicht für nötig, sie durch die Gesetze gültig machen zu lassen. Wie glücklich wäre Marwood, wenn sie, Mellefont und der Himmel nur allein von ihrer Schande wüßten! Wie glücklich, wenn nicht eine jammernde Tochter dasjenige der ganzen Welt entdeckte, was sie vor sich selbst verbergen zu können wünschte! Sara.

Wenn es nicht das beste, das getreuste Herz wäre, würde ich mir wohl so viel Mühe geben, es zu behalten? Mellefont. Zu behalten? Sie haben es niemals besessen, sage ich Ihnen. Marwood. Und ich sage Ihnen, ich besitze es im Grunde noch. Mellefont. Marwood, wenn ich wüßte, daß Sie auch nur noch eine Faser davon besäßen, so wollte ich es mir selbst, hier vor Ihren Augen, aus meinem Leibe reißen.