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Vor seiner Abreise von Hungerford erfuhr er, daß Halifax den dringenden Wunsch geäußert habe, mit Burnet zu sprechen. In diesem Wunsche lag nichts Auffallendes, denn Halifax und Burnet hatten lange auf freundschaftlichem Fuße gestanden. Allerdings konnte es wohl kaum zwei Männer geben, die einander so wenig glichen. Burnet fehlte es gänzlich an Takt und Zartgefühl. Halifax besaß dagegen ein außerordentlich feines Gefühl und sein Sinn für das Lächerliche war von krankhafter Reizbarkeit. Burnet betrachtete jede Handlung und jeden Character durch ein vom Parteigeist entstelltes und gefärbtes Medium. Halifax dagegen war stets geneigt, die Fehler seiner Verbündeten mit schärferem Blicke zu untersuchen als die Fehler seiner Gegner. Burnet war bei allen seinen Mängeln und Schwächen und durch alle Wechselfälle seines in Verhältnissen, welche der Frömmigkeit eben nicht günstig waren, hingebrachten Lebens ein wahrhaft religiöser Mann. Der skeptische und sarkastische Halifax wurde für einen Ungläubigen gehalten. Halifax zog sich daher oft den unwilligen Tadel Burnet's zu, und Burnet war oft die Zielscheibe von Halifax' scharfem und feinem Witze. Dennoch fühlten sie sich zu einander hingezogen, fanden gegenseitig Gefallen an ihrer Unterhaltung, schätzten ihre beiderseitigen Talente, tauschten freimüthig ihre Ansichten aus und erwiesen einander auch in Zeiten der Gefahr gute Dienste. Indessen wünschte Halifax seinen alten Bekannten jetzt nicht aus rein persönlichen Rücksichten zu sprechen. Es mußte den Commissaren daran gelegen sein, den eigentlichen Endzweck des Prinzen zu erfahren. Er hatte sich geweigert, sie privatim zu empfangen, und aus dem, was er ihnen bei einer förmlichen und öffentlichen Zusammenkunft sagen konnte, war wenig zu ersehen. Fast Alle die sein Vertrauen besaßen, waren eben so verschwiegen und unergründlich als er selbst. Burnet bildete die einzige Ausnahme. Er war notorisch geschwätzig und indiscret, die Umstände aber hatten es nöthig gemacht, ihn ins Vertrauen zu ziehen, und es unterlag keinem Zweifel, daß es dem gewandten Halifax gelingen würde, ihm eben so viele Geheimnisse als Worte zu entlocken. Wilhelm wußte dies sehr gut, und als er erfuhr, daß Halifax mit dem Doctor sprechen wollte, konnte er sich der

Man bemerkte aber, daß Halifax, der sich sonst durch seine rücksichtsvolle Freundlichkeit gegen Besiegte auszeichnete, bei dieser Gelegenheit weniger theilnehmend war als seine beiden Collegen. Wahrscheinlich konnte er die Scheingesandtschaft nach Hungerford noch immer nicht vergessen.

December, kamen die königlichen Commissare in Hungerford an. Die Leibgarde des Prinzen war in Parade aufgestellt, um sie mit militairischen Ehrenbezeigungen zu empfangen. Bentinck bewillkommnete sie und erbot sich, sie sofort zu seinem Gebieter zu geleiten.

In Wahrheit aber wünschte weder Jakob noch Wilhelm die schleunige Anknüpfung von Unterhandlungen, denn Jakob wollte nur Zeit gewinnen, um seine Gemahlin und seinen Sohn nach Frankreich schicken zu können, und Wilhelm's Stellung wurde mit jedem Tage gebietender. Endlich ließ der Prinz den Commissaren sagen, daß er in Hungerford mit ihnen zusammentreffen wolle.

Das Wünschenswertheste war jetzt, daß er einen zweiten Versuch mit besserem Erfolge unternehmen möchte. Er mußte zu gleicher Zeit geängstigt und geködert werden. Die Liberalität, mit der man ihm bei der Unterhandlung zu Hungerford entgegengekommen war, und die er mit einem Treubruche vergolten hatte, war jetzt nicht mehr angewandt.

Es war ursprünglich seine Absicht gewesen, sich von Hungerford nach Oxford zu begeben, wo ihm ein ehrenvoller und warmer Empfang zugesichert war; die Ankunft der Deputation von der Guildhall aber bewog ihn, seinen Plan zu ändern und direct nach der Hauptstadt zu eilen.

Die kommenden Ereignisse bewiesen sprechend die Weisheit des Verfahrens, welches die Mehrzahl der in Hungerford versammelten Engländer zu verdammen geneigt war. Am Sonntag, den 9. December, wurden die Forderungen des Prinzen niedergeschrieben und Halifax übergeben. Die Commissare speisten in Littlecote mit einer glänzenden Gesellschaft, welche ihnen zu Ehren eingeladen worden war.

Während er sich in derartigen, seinem Character so wohl zusagenden Gedanken wiegte, erfuhr er, daß er hintergangen worden war und daß man sich seiner als eines Werkzeugs bedient hatte, um die Nation zu hintergehen. Seine Sendung nach Hungerford war eine bloße Komödie gewesen.

Um die nämliche Zeit kam ein Courier mit Depeschen von Hungerford im Palaste an. Wäre Jakob ein wenig scharfsichtiger und etwas weniger halsstarrig gewesen, so würden diese Depeschen ihn bestimmt haben, alle seine Pläne noch einmal zu erwägen. Das Schreiben der Commissare berechtigte zu guten Hoffnungen. Die von dem Sieger gestellten Bedingungen waren auffallend liberal.

In Salisbury befanden sich diejenigen Kavaliere und Gentlemen, die ihn von Holland aus begleitet oder sich im Westen ihm angeschlossen hatten, und in Oxford waren viele Häupter des Aufstandes im Norden. December traf er in Hungerford ein, und bald füllte sich die kleine Stadt mit Männern von hohem Rang und Ansehen, welche von allen Seiten herbeikamen.