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Aktualisiert: 22. Mai 2025
Jetzt gedachte Ludwig des empfangenen Briefes, er zog denselben hervor, und stärker klopfte sein Herz – was konnte der Brief enthalten? Jedenfalls eine Ausforderung zum Kampfe auf Tod und Leben – nach dem was vorgefallen war, gab es keinen andern Weg der Sühne für beiderseitige unaussprechliche Beleidigung. Folgendes schrieb der Erbherr: »Der gestrige Vorgang trennt uns beide für dieses Leben, keiner von uns darf und wird den andern mehr kennen. Verzeihen können wir einander die gegenseitigen, in maßloser Uebereilung ausgestoßenen Beleidigungen, aber vergessen können wir sie nicht. Ein Zweikampf wäre zwecklos und widersinnig, er wäre allzuungleich. Das Leben meines Gegners ist ein noch unbeschriebenes Blatt, es beginnt erst – warum sollte ich es zu vernichten trachten? Ich bin nicht mordlustig. Mein Leben aber gehört nicht mir allein, es gehört meiner Familie, es gehört noch höheren Zwecken, denen ich diene und treu dienen werde, es gehört meinem Vaterlande. Eines nur will ich aussprechen, und das allein ist der Zweck, weshalb ich überhaupt noch einmal das schriftliche Wort ergreife. Die alte Frau – in ihrer stets ungerechten und unbeugsamen Härte, in ihrem unermeßlichen Stolze auf ihre Familie und ihre Abkunft – hat auf das Empfindlichste die Ehre der Familie angegriffen, der sie sich doch ohne Zwang verbunden hat. Wenn nun in meinem Gegner, wie sie zu sagen beliebte, wie in mir, das Blut jenes Ahnherrn, den sie nannte, fließt, so wird derselbe nicht wollen und wünschen, daß seine deutsche Abkunft wegwerfend behandelt und der französischen untergeordnet werde. Auch wir haben Familienehre, auch wir haben einen Namen von hellem Klang und guter Geltung, wenn wir auch nicht voll aragonischer Arroganz mit Königskronen und Sternenmänteln halbmythischer Personen prahlen. Nicht ererbter Glanz und hohe Namen eines wälschen Geschlechtes, das auch in den Schoos seiner Verwandtschaft eine Lucretia Borgia aufnahm, sondern Thaten, Thaten des Muthes, der Aufopferung und der Treue, haben unsern Vorfahren die Wege zu Ruhm und Ehre gebahnt. Jener berühmte William schwang sich durch seine Treue und Einsicht von einem Leibpagen empor zum Baron von Cirenchester, Viscount von Woodstock, zum Grafen – zum Herzog von Portland, zum Pair von England. Er war es, der Wilhelm den Dritten, Prinzen von Oranien, auf den Königsthron Großbritanniens hob, er war es, der den weltgeschichtlichen Frieden zu Ryswik vermittelte und zu Stande brachte, und den von langjährigen Kriegen erschöpften Ländern die Ruhe wieder gab. Das wiegt schwerer als das verdienstlose Glück, in weiblicher Linie von einem vertriebenen Titularkönige von Neapel abzustammen, dem Frankreich das Gnadenbrod bis zu seinem ruhmlosen Tode gab. Meine Vettern in England bekleiden hohe Aemter zu Lande und bei der Marine, sie sind Lords und Ritter des Hosenbandordens, die Töchter des Hauses vermählten sich in die angesehensten englischen Familien, eine mit einem Grafen von Essex, eine andere mit Wilhelm, Lord Byron, u.
Jenem gleichnamigen stolzen Herzog William Cavendish, einem der unbeugsamsten Häupter der Opposition, wurde Ludwig vorgestellt, und lernte aus einigen Unterhaltungen mit diesem geistbegabten Ritter des Hosenbandordens mehr Politik und mehr Einblick in das höhere Staatsleben und die höhere Staatenlenkung, als mancher sehr achtungswerthe Staatsmann durch sein ganzes Leben in seinen Kopf zusammen zu bringen vermag.
Er wurde zum Ritter des Hosenbandordens ernannt und erhielt den Befehlshaberposten über die erste und am besten besoldete Abtheilung der Leibgarde; aber Hof und Stadt lachte über seine militairischen Heldenthaten und Buckingham's Witz sprühte seine letzten schwachen Funken gegen den General aus, der im Bett eine Schlacht gewonnen hatte.
[Popularetät Monmouths.] Als Karl noch auf dem Continent als Wanderer lebte, lernte er im Haag Lucie Walters, ein wallisisches Mädchen kennen, welche zwar außerordentlich schön, aber dabei beschränkten Geistes und sittenlos war. Sie wurde seine Maitresse, und bald darauf Mutter eines Sohnes, gegen dessen Echtheit ein eifersüchtiger Liebhaber wohl Bedenken erhoben haben würde, denn die Dame hatte verschiedene Anbeter, und es wurde behauptet, daß sie gegen keinen derselben unerbittlich sei. Karl glaubte jedoch ihren Worten, und äußerte gegen den kleinen Jakob Crofts, wie das Kind genannt wurde, eine ungemeine Zärtlichkeit, welche bei diesem kalten, sorglosen Charakter höchst überraschend erscheint. Bald nach der Restauration kam der junge Liebling, welcher in Frankreich die Erziehung eines vollkommenen Gentleman genossen, nach Whitehall. Er bezog eine Wohnung im Palaste, erhielt Pagen zur Bedienung, und genoß verschiedene Bevorzugungen, welche bisher nur Prinzen von Geblüt zu Theil geworden waren. Noch in zarter Jugend vermählte man ihn mit Anna Scott, der Erbin des edlen Hauses der Buccleuch. Er nahm den Namen seiner Gemahlin an, und trat durch diese Verbindung in den Besitz sehr bedeutender Güter, so daß man das Vermögen, welches er besaß, auf nicht weniger als zehntausend Pfund jährlicher Einkünfte schätzte. Er wurde mit Titeln und Gunstbezeugungen, von einträglicherer Art als Titel, förmlich überschüttet. Man ernannte ihn zum Herzog von Monmouth in England, zum Herzog von Buccleuch in Schottland, zum Ritter des Hosenbandordens, Stallmeister, Befehlshaber der ersten Abtheilung der Leibgarde, Oberrichter von Eyre, südlich vom Trent, und Kanzler der Universität Cambridge. Im Volke gönnte man ihm dieses Glück. Er besaß ein höchst einnehmendes
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