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Die beiden waren aufgestanden. "Komm! Kommen Sie, Herr Küchenchef! Wir wollen Na, die Herrschaften, na na!?" trompetete Högl in seinem breiten Baß, als er mit van Haarskerk in die Küche ging. Während der Hausherr eineinhalb Dutzend Eier kochte, schmierte Högl Butterbrote, strich Kaviar darauf, schnitt Schinken und Seelachs. Der Sekt war bereits abgekühlt. Man griff gierig zu, schmatzte.

Yvonne warf ihre Arme hingerissen um Högls Nacken und drückte ihr kaltes geschminktes Gesicht an seine Wange, küßte ihn breit und feucht, daß es schnalzte: "Högl, Du bist mein Mann!" Die Stimmung war wiederhergestellt. "Was trinken wir?" fragte van Haarskerk. "Sekt! Sekt! Ich möchte heute schwimmen im Sekt und dann Whisky!" rief Yvonne emphatisch. Das Auto fuhr surrend durchs Tor.

"Prost, Herr Kunstmaler, Herr Kotstengel!" rief Högl hämisch, hob das volle Sektglas und schluckte hastig den ganzen Inhalt hinunter. Van Haarskerk gab die Karten. Högl, der nicht spielen konnte, ging auf und ab und brümmelte leise singend vor sich him. Von Zeit zu Zeit lugte er flüchtig auf den getürmten Haufen der Banknoten, die sich in der Tischmitte sammelten.

Es gab Nächte in diesem Hause mit ihm, die begannen mit einem wüsten Balgen zwischen Yvonne und van Haarskerk, mit einem Zusammenschlagen kostbarster chinesicher Zierrate, mit einem Demolieren von Türen und Möbeln und endeten wie etwa eine unvergleichlich lustige Sylvesterfeier. Hier war ein reicher Fischplatz. Adam Högl warf vorsichtig seine Angeln und Netze aus.

Gelegentlich eines wüsten Gelages mit dem Millionär van Haarskerk und seiner Gesellschaft in einem abgedämpften Hinterraum des Paradies-Kasinos ließ er sich kaltes Wasser kübelweise üher den Kopf schütten, spielte mit Meisterschaft den völlig Betrunkenen, trank gesalzenen Sekt ohne eine Miene zu verziehen, ertrug zur Steigerung des Vergnügens viele, viele Stöße in den hingehaltenen Bauch und tanzte zuguterletzt patschig und negerhaft wie ein Eunuch im Hemd herum, daß sich die ganze Gesellschaft vor Lachen wälzte.

Adam Högl begann zu zoten. Dem Lyriker Raming gab der Millionär seit einem Jahr ein Stipendium, weil Yvonne dessen bastardhaft verfaltetes Gesicht gelegentlich einmal als "angeilend" bezeichnet hatte. Des Malers Kotlehm vulgäre Schönheit entzückte die Diva dergestalt, daß sie van Haarskerk veranlaßte, ihm ein Atelier zu bauen.

Die neue Sensation hatte die Langeweile im Nu ausgelöscht. Man umtanzte, umjohlte Adam Högl, der wie ein blinder Bär herumtappte. Gutgezielte Stöße sausten in dessen Bauch. Van Haarskerk kam mit einer gefüllten Karaffe, schüttete, goß, goß. Adam Högls Schuhe pfiffen. "Schurken! Sadistische Hunde!" schrie Yvonne machtlos in den betäubenden Lärm.

Er zitterte ein wenig, als er eingoß und schüttete daneben. "Hehe! Du! Kuli!" schrie Kotlehm und stieß ihn in den Bauch. Erquickt schnellte der Millionär auf, nahm ihm die Karaffe. Adam Högl zog verwirrt die Schultern hoch. Van Haarskerk lachte stoßweise und schüttete den Rest über seinen geduckten Schädel. Eiskalt rann der Sekt den Rücken herunter. Adam Högl raffte seine letzen Kräfte zusammen.

Erwar darauf gekommen, an jenem Abend im abgedämpften Hinterraum des "Paradies-Kasinos", daß man auch in den Bauch stoßen könnte. Adam Högl umspannte ihn unbemerkt mit seinen düsteren, hassenden Blicken. "A ah ach!" stieß van Haarskerk mit boshafter Befriedigung heraus, als der Maler abermals einen Geldschein auf den Tisch warf. "Prost!" rief Högl schadenfroh.