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Zweifle nicht! Ich kann und will. Gyges. Nun, bei den Göttern, welche droben thronen, Und den Erinnyen, die drunten horchen, Das darf nicht sein, und nimmer wird's geschehn! Rhodope. So sagst du ja? Gyges. Du weckst mich aus dem Schlummer, Nicht wahr, wenn er in Träumen mir erscheint, Und trotz der Todeswunde immer lächelt, Bis mir das Haar sich sträubt. Rhodope. Nicht mehr! Nicht mehr! Gyges.

Gyges. Doch, welche Schuld! Kandaules. Das Wägen ist an ihr! Auch fühl ich's wohl, ich habe schwer gefehlt, Und was mich trifft, das trifft mich nur mit Recht. Das schlichte Wort des alt-ehrwürd'gen Dieners Hat mich belehrt. Man soll nicht immer fragen: Was ist ein Ding? Zuweilen auch: was gilt's?

Du bist ein andrer, Gyges, als du warst. Gyges. Ich bin es, Herr. Kandaules. Du liebst! Gyges. Ich hätt' das Mägdlein Zusammenhauen können: liebe ich? Kandaules. Du liebst Rhodopen! Gyges. Herr, ich kann dir bloß Nicht länger dienen. Kandaules. Scheide, wenn du mußt! Es tut mir weh, doch darf ich's dir nicht wehren!

Thoas. Ja, bei meinem Kopf! Kandaules So darf's nicht länger bleiben! Nimm denn hin Und tu, was ich gebot. Gyges. Du tatst ihm weh. Kandaules. Ich weiß, doch sprich: wie hätt' ich's ändern können? Wahr ist, was er gesagt! Hier gilt der König Nur seiner Krone wegen und die Krone Des Rostes wegen. Weh dem, der sie scheuert, Je blanker, um so leichter an Gewicht.

Doch die andern Sind schuld daran mit ihrer Neckerei! Gyges. Ich sah nur, was mich reizte! Lesbia. O gewiß, Denn, was uns reizt, das lieben wir verhüllt! Komm, Alter! Gyges. Warum eilst du so? Ich bin dein Herr! Doch zittre nicht vor mir, Ich will von dir nur einen einz'gen Dienst, Dann magst du wieder ziehn! So geh allein! Gyges. Bleib, bleib! Doch nein! Dem König meinen Dank!

Auch drückst du einen Kuß mir auf die Lippen, Damit ich in der Angst mich gleich besinne, Warum ich es getan Du wendest dich, Als ob's dich schauderte bei dem Gedanken? Das schwör' mir erst! Rhodope. Ich werde dein Gemahl. Gyges. Was frag ich auch! Ich siegte ja noch nicht. Rhodope. Gilt's hier denn einen Kampf? Gyges. Ja, Königin, Du denkst doch nicht von mir, daß ich ihn morde?

Ich muß ihr zeigen, daß ich so viel Schönheit Nicht leicht verliere. Darum schwör ich's dir. Und du? Gyges. Sie lebt und stirbt mit mir! Ich muß! Und wenn ich auch bei jedem Streiche denke: Viel lieber einen Kuß! so werde ich Darum doch keinen mäßigen. Kandaules. So gib Mir noch einmal die Hand! Nun sei für mich Ein Tiger, ich für dich ein Leu und dies Der wilde Wald, in dem wir oft gejagt.

Der junge Gyges! Ei, wenn du das wüßtest, Was ich jetzt weiß, du gingest nicht gebückt. Schon wieder bin ich hier! Was will ich hier? Es duldet mich im Freien nicht, ein Duft Liegt in der Luft, so schwer und so betäubend, Als hätten alle Blumen sich zugleich Geöffnet, um die Menschen zu ersticken, Als atmete die Erde selbst sich aus. Schon munter, Karna?

Das sagst du jetzt, Um meinen Sieg zu schmälern! Wäre ich Nicht zwischen dich und ihren Blick getreten, Bevor er dich noch traf, so hätte ich Dich töten müssen! Gyges. Herr, dies wußt' ich wohl, Und nur, weil ich dich dazu zwingen wollte, Dreht' ich den Ring in hast'gem Ruck herum. Kandaules. Wie, Gyges? Gyges. Ja! Denn frevelhaft erschien Das Wagnis mir! Kandaules. Ich hatt' es dir erlaubt.

Sie will es! Ständ' ich sonst wohl so vor dir? Kandaules. Kein andres Opfer kann ihr mehr genügen? Gyges. Ich bot das höchste, doch es war umsonst. Kandaules. Da wird sie mir den Abschied auch versagen! Gyges. Ich fürchte, sie entflieht vor dir ins Grab! Kandaules. Dann nimm mein Leben hin! Du fährst zurück? Gyges. So willig gibst du's her? Kandaules.