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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Verlegen und unbehilflich kündete er mit polternder Stimme an, er sei Grabbe. Kaum konnte es eine größere Selbsttäuschung auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite geben. Es war schwer, mit ihm zu verkehren. Die Gegenwart anderer war ihm lästig. Er war bald scheu, bald hochfahrend.

So mimte er voll Eifer, der ihm selbst Ernst dünkte, den unglücklichen Liebhaber vor zwei braven Köchinnennaturen, einer ungebildeten und einer halbgebildeten kleinbürgerlichen Frau. Die noch dazu von strammen Schenkeln waren und denen der von frühen Lüsten ausgezehrte Grabbe keine großen Freuden bieten konnte. Aber beide reizte sein Ruhm.

Von früh an ist sein Inneres nächtig von Groll, und sein Streben trägt stets jenen Zug der Gewaltsamkeit, mit der die Ankömmlinge neuer Stände an den Gattern der alten Bereiche zu rütteln pflegen. In der Schule geht es los. Grabbe fühlt sich sofort im Gegensatz zu den anderen Kameraden, für die das Gymnasium die Regel ist. Für ihn ist es Ausnahme, Gnade, erlangt nicht ohne Hilfe von außen.

Sie waren schließlich dahin. Riesige Entwürfe im Herzen türmend, doch mit dürren, vom Entbehren unsicheren Fingern schreibt Grabbe, nicht imstande sich eine Feder zu kaufen, mit einem abgebrochenen Streichhölzchen jenen grandiosen, allerdings nicht abgeschickten Brief der Verzweiflung an den Kronprinzen von Preußen, der in den Schrei ausklingt: »Viele nannten mich genial, ich weiß indessen nur, daß ich wenigstens ein Kennzeichen des Genies besitze, den HungerDann kommt der letzte Versuch Grabbes, sich in der großen Welt zu halten.

Die Verlobung mit diesem Mädchen, das schließlich einen Blaufärber heiratet, geht unter fürchterlichen Szenen und Nervenkrisen auf beiden Seiten zu Ende. Aber Grabbe ist nicht gewarnt. Instinktlos tappt er im März 1832 in die Ehe mit Luise Clostermeier. Sie wird eine der kläglichsten Tragikomödien.

»Was, du?« »Wer sonstNun Fragen hin und her. »Wie geht's? von wannen? was denn jetzt treibt derAuf hundert Fragen mußt' ich Antwort haben. »Wie« »Nun, mach schnell, ich muß zu Schwarz und Rot!« »Gleich! nur ein Wort noch. Grabbe?« »Der ist tot; Gut' Nacht! wir haben Freitag ihn begrabenEs rieselte mir kalt durch Mark und Bein!

Tieck, der durch den »Gothland« auf Grabbe aufmerksam geworden war, läßt ihn nach Dresden kommen. Von neuem keimt der Schauspielergedanke. Aber Dresden wird zur Katastrophe. »Es war im Frühling 1823erzählt Tiecks Biograph Köpke, »als ein Fremder zu Tieck ins Zimmer trat, eine schwächliche Figur, ein bleiches Gesicht, von Sorge und Leidenschaft zerstört.

Und wie die einen gingen und die anderen einnickten, Ihr es aber nicht merktet und nur ich noch wach war und zuhörte, da bildete ich mit ein, ich sei die Königin und Ihr mein Dichter, der mir seine Lieder vorliestGrabbe strich über die Stirn des Kindes; unendlich zart glitt seine hartgenarbte Hand darüber. »Ihr die Königin und ich Euer DichterSeine Schultern zuckten hin und her; sein Mund bog sich lautlos, verkrümmt nach unten. »Ja, und meinen ganzen Hofstaat hatten Eure Worte verzaubert.

Grabbe, dieser halbblinde, lahmbeinige Held! »Ihr nichts bei Euch haben, der nicht einen Fidibus sieht, ohne ihn zu beschreiben?!« Mit diesen Worten schob der Rat, dessen verkniffene Augen vor Vergnügen funkelten, ein mächtiges Glas Rum vor den Dichter. Der starke Geruch betäubte schnell die Widerstandskraft. Er stürzte die brennende Flüssigkeit schnell hinunter.

Er stammelte den Titel: »Die Hermannschlacht.« »Auf den Spuren Klopstocks und Kleists alsogrölte Binder. Die übrigen brüllten vor Lachen. Diesen windschiefen Trunkenbold sich in einer Verbindung mit dem gigantischen Germanenringen zu denken, schien ihnen aber auch zu komisch. Grabbe sah Binder verständnislos an. Er begriff diese Lustigkeit nicht.

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