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Euer Vertrauen ehrt mich sehr, sagte der Jude mit einem nachdenklichen Zug. Aber ich muß Euch sagen, daß die Herren nicht gern fremde Ankömmlinge in ihre Dienste nehmen, ehe sie eine Probezeit bestanden und sich ein wenig umgesehen haben. Wenn ich Euch bis dahin mit meiner Börse aushelfen kann ich nehme niedrige Prozente von meinen Freunden.

Und da lob’ ich mir den Grafen Witichis von Fäsulä! Das ist mein Mann! War das ein Schädelspalten, im Gepidenkrieg! Durch Stahl und Leder schlug der Mann als wär’ es trocken Stroh. Der kann’s noch besser als mein eigner Herzog, Guntharis, der Wölsung, in Florentia. Doch was wißt ihr davon, ihr Knaben. – Seht, da steigen die frühesten Ankömmlinge von den Hügeln nieder: auf! ihnen entgegen

Es scheint, dass die neuen Ankömmlinge sich im Anfange mit den Libyern, und hier waren es vorzugsweise die Asbysten, gut vertrugen; sogar Heirathen mit Libyschen Frauen wurden eingegangen; eingeborne Libyer jedoch waren von den öffentlichen Aemtern ausgeschlossen.

Weil selbst die gemeinsten Spitzbuben solche Ankömmlinge, von denen die Meisten früher niemals vor Gericht als Angeklagte gestanden und Manche als wohlhabende und angesehene Leute bekannt waren, nicht als Ihresgleichen zu betrachten vermochten, so sahen die gemeinen Verbrecher ihre Entehrung wenn nicht gesetzlich doch moralisch aufgehoben.

Der Herr Studiosus Würger, so hieß mein Gesellschafter, ließ an einem Wirtshaus vor der Stadt anhalten und lud mich ein, seinem Beispiele zu folgen und hier auf die Beschwerden der Reise ein Glas zu trinken. Die ganze Fensterreihe des Wirtshauses war mit roten und schwarzen Mützen bedeckt; es war nämlich eine gute Anzahl der Herren Studiosi hier versammelt, um die neuen Ankömmlinge, die gewöhnlich am Anfang des Semesters einzutreffen pflegten, nach gewohnter Weise zu empfangen. Würger, der alte,

Nach einer Weile trat der Reiterbrigadegeneral aus dem Hause, ein Mann von Mittelgröße und martialischem Aussehen; ihm auf dem Fuße folgte sein General-Adjutant, ein Mann von wahrhaft riesigem Bau, dabei von vollendeter Formschöne und nicht unfreundlichen Zügen; hinter diesen schritt noch ein zweiter Adjutant, und ein Kreis von vielleicht fünfzig bis sechzig Offizieren umdrängte nun die Ankömmlinge.

Plötzlich ein Schrei: »Aaaachtung, linksEine Schar von Angreifern schnellte von ganz links auf uns zu, voran eine Riesengestalt mit vorgestrecktem Revolver, eine weiße Keule schwingend. »Linke Gruppe links schwenkenDie Leute flogen herum und empfingen die Ankömmlinge stehend.

Von ihnen erfuhr ich, daß heute Morgen die Braut und ihr Geleite unweit des Ortes angelangt und vom Bischof und den Herren mit ihm herrlich empfangen worden wäre. Alsbald hätten die Speyerischen die Ankömmlinge zum Lustlager geführt, das sie zugerichtet, allda zu rasten und die Begegnung fürstlich zu feiern.

Durch solche kleine Zwischenfälle hielten sie sich für belohnt. Wenn man lachen konnte, war alles gut. Hingegen Daumer ärgerte sich darüber und suchte ihm die Pflichten der Höflichkeit begreiflich zu machen. »Du vergißt stets, die Ankömmlinge zu begrüßensagte Daumer.

Erst als sie von weitem rote Ziegeldächer schimmern sahen und fernes Hundegebell schon die Ankömmlinge begrüßte, erwachten beide wie aus einem Traum, und Orla wandte sich zu ihrem Nachbar mit den Worten: „Ich glaube, wir sind am Ziel. Wissen Sie Bescheid, wo sich das bewußte Gasthaus befindet, das uns aufnehmen soll?“ Er bejahte, und schon nach wenigen Minuten hatten sie dasselbe erreicht.