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Aktualisiert: 28. Mai 2025
Er dachte an Emma's Ahnungen, schwermüthig sah er nach jenem verdorrten Baum hin, dem traurigen Sinnbilde seines Lebens. Einige Landleute zogen am gegenüberliegenden Berge zu ihrer Arbeit hinauf. Die Stiere keuchten unter dem drückenden Joch, und schleppten den heiserknarrenden Pflug hinter sich. Armseliges Menschenleben! rief Adalbert aus.
Euer Waffenbruder Konrad von Burgfels harrt Eurer drinnen.« »Konrad? Er sei mir willkommen!« rief Friedrich, und ging in den Schloßhof; Emma, die Hausgenossen und sein Knappe Adalbert folgten ihm. Adalberts und Emma's Blicke fanden sich. Wie viel sagten sie sich nicht in diesem Blick!
Emma's Blicke trafen auf die schwarzen feurigen Augen des Ritters und sanken in eben dem Augenblick beschämt auf ihr Busentuch; sie fühlte, daß in diesen Blicken etwas mehr als Neugier gelegen habe, aber doch konnte sie sich nicht enthalten, die Augen noch einmal aufzuschlagen, um den Anblick der vollkommnen männlichen Schönheit zu genießen.
Seufzend schaute er nach Emma's Fenster empor, sein Blick haftete brennend auf der Stelle, wo er sie sonst so oft gesehen hatte; es war ihm, als müßte er sie wenigstens jetzt noch einmal sehen: er sah sie nicht. Schon kehrte er sich ungewiß wieder nach der Burg um, als ihm sein treuer Jagdhund entgegen kam und wedelnd zu ihm hinaufsprang.
Er begann zu ahnen, daß er in Emma's Armen nie recht glücklich sein würde, aber ohne Emma lag ein grenzenloses Elend vor ihm. Er war am Abend still und nachdenkend gewesen, und wollte itzt mit Emma einen Spaziergang durch den Garten machen, um sich etwas zu beruhigen.
Die Sonne ging unter, ihre blassen Strahlen fielen gebrochen durch das grüne Dunkel und flimmerten sterbend auf den Wellen eines kleinen rieselnden Bachs. Adalbert setzte sich an das Ufer des Baches und dachte an die Vergangenheit. Der Wind spielte mit dem grünen Bande Emma's, das an seinem Arme flatterte. Ha! du willst zu ihr zurück! rief er aus.
Er lößte das Siegel. Emma's Brief fiel ihm zuerst auf, er kannte die Hand und küßte das Pergament. Er las und ward bleich, er las von neuem und schaute wild mit weit geöffneten Augen empor, alle seine Gedanken verirrten sich, er wußte nur, daß er elend sei, kalt und fürchterlich faßte ihn diese Überzeugung an; was sein Elend sei, war aus seiner Seele geschwunden.
Wilhelm von Löwenau saß als Sieger obenan und ihm gegenüber die schüchterne Emma, die jeden Gedanken an Adalbert zu verbannen suchte. Löwenau aß und trank nur wenig, er schien unruhig und nachdenkend. Jeden Blick Emma's begleitete er und verweilte mit seinen Augen oft lange auf ihr. Das Mahl war geendet, Emma ging in ihr Gemach und man brachte den Rittern die Pokale.
Mag er! ich werde es vertheidigen, denn jetzt ist es Emma's Eigenthum. Der große Vertrag mit seinem Gewissen war bald von der Leidenschaft abgeschlossen; ihre Sprache hielt er für die Stimme der unpartheiischen Wahrheit, und schlief zu glücklichen Träumen ein.
Alles schlief schon in der Burg, der aufgehende Mond brach seine dämmernde Strahlen durch die Bogenfenster; eine heilige Stille schwebte über Flur und Wald mit leisem langsamen Fluge, nur die Burgglocke tönte durch die feierliche Einsamkeit: als die leisegezogenen Schritte Emma's längst den Wänden des großen Ganges, der die Zimmer der Burg theilte, hinrauschten.
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