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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Hier wurde sie zum drittenmal von Herrn Stanislaus Demba unterbrochen, der nicht gewillt schien, noch länger auf sein Butterbrot zu warten. »Also vielleicht,« sagte er mit einer Mischung von Nervosität, Hohn und mühsam unterdrückter Wut, »wenn sich Ihr gerechter Zorn ein bißchen gelegt haben wird, vielleicht bekomm' ich dann doch endlich mein Butterbrot.«
»Aber ich will es,« sagte Sonja immer gleich ruhig. »Ich brauche dir wohl nicht erst zu sagen, daß es dann zwischen uns für immer zu Ende ist.« »Und ich brauche dir wohl nicht erst zu sagen, daß es für mich schon seit einem Vierteljahr zu Ende ist.« »So,« sagte Demba. »Gut. Dann sind wir also fertig.
Aber Stanislaus Demba war nicht mehr zu sehen. Erst als sie zurückkam, fiel ihr Blick auf ein paar Nickel- und Kupfermünzen, die auf dem Ladentisch lagen. Drei Zwanzighellerstücke und zwei Kreuzer. Vierundsechzig Heller. Stanislaus Demba hatte das Geld gewissenhaft auf den Tisch gezählt und sich dann mit dem Butterbrot davon geschlichen, als ob er es gestohlen hätte.
Daher nahm er das befleckte gläserne Tintenfaß und die Pappschachtel, in der das Schreibpapier verwahrt war, vom Büfett, denn er glaubte den nächsten Wunsch des Gastes erraten zu können. »Kellner! Wo bleiben Sie!« rief Demba. »Bin schon da. Befehlen Tinte, Feder und Papier?« »Nein,« sagte Demba. »Bringen Sie mir eine Portion Salami, zwei Eier im Glas, Brot und eine Flasche Bier.«
Das Fräulein lachte. »Übrigens,« fuhr Demba fort und rückte näher an das Fräulein heran, »ist der Kuß ein Betrug an der Natur. Ein Ausweg, von Frauen ersonnen, um den Mann um sein Recht zu prellen.« »Sie sind aber unbescheiden. Sie gehen wohl gleich aufs Ganze, nicht?« meinte das Fräulein.
Du darfst nicht glauben, daß ich mir auch nur soviel aus der ganzen Sache mache.« »Also sag' doch endlich, was geschehen ist, Stanie,« bat das geängstigte Mädchen. Demba atmete schwer auf. »Ich bin nämlich
»Natürlich.« »Wie kannst du nur so von ihr denken? Wie kannst du glauben, daß es sich ihr nur um Geld oder um eine Reise oder um sonst etwas handelt. Sie hat ihn gern. Sie will mit ihm allein sein.« Stanislaus Demba lachte. »Mit ihm? Mit dem Georg Weiner? Man sieht, daß du ihn nie gesehen hast.« »Stanie, du bist so klug und doch denkst du wie ein Kind. Frauen sind anders, als ihr Männer.
Der Kiesweg, durch dichtes Buschwerk zu beiden Seiten in einen Fußweg verengt, führte sie zu ihrem Lieblingsplätzchen, der hinter einer sandsteinernen Gruppe Kinder, die mit einer Rehkitz spielten und Gesträuch verborgenen und von zwei Akazien beschatteten Bank. Auf der Bank saß Stanislaus Demba.
So bitte.« Die Frau schlug die Wurst in ein Papier und legte das Päckchen neben das Butterbrot. »Macht vierundsechzig Heller, beides zusammen.« Demba nahm weder das eine, noch das andere. Er hatte plötzlich außerordentlich viel Zeit und zeigte ein überraschendes Interesse für die kleinen Besonderheiten der Inneneinrichtung eines Greislerladens.
Sie trafen einander sonst tagelang nicht. Miksch war Eisenbahner und kam zumeist erst gegen neun Uhr morgens vom Dienst nach Hause; um diese Zeit hatte Demba gewöhnlich schon die Wohnung verlassen; den Tag über ließ er sich nur selten blicken und auch abends war er meist noch nicht zu Hause, wenn Miksch wieder in seinen Dienst ging.
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