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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Stanislaus Demba wurde sofort verlegen. »Hab' ich Sie gestört?« fragte er. »Ich wollte Sie nicht stören.« »Ach nein,« sagte das Fräulein, senkte die Augen und tat, als ob sie weiterlese. »Ich wollte nur fragen, ob das Buch da nicht ein Ibsenstück ist.« »Ja. Die Hedda Gabler.« Stanislaus Demba nickte mit dem Kopf und wußte weiter nichts zu sagen. Pause.
Und in diesem Gespräch wurden sie durch das Erscheinen Stanislaus Dembas unterbrochen, eben jenes Herrn Stanislaus Demba, dessen merkwürdiges Verhalten den beiden Frauen noch wochenlang reichlichen Gesprächsstoff bot. Demba war dreimal an der Tür vorbeigegangen, ehe er sich entschloß, einzutreten, und hatte jedesmal einen scheuen Blick in das Ladeninnere geworfen.
»Da hilft aber nichts,« sagte Demba entschlossen. »Ich gehe nicht fort, ehe nicht die Sache zwischen uns ins reine gebracht ist. Und wenn es mein Verderben ist. Und ich glaube« Demba warf nochmals einen Blick auf die Uhr und stöhnte ganz leise »es wird mein Verderben sein.« Sonja wurde aufmerksam. Hatten diese Worte etwas zu bedeuten? Wollte ihr Demba Angst einjagen? Aber womit?
Ich habe zu viel zu tun in der Bank. Wirklich zu viel zu tun. Sie müssen wissen, ich disponiere, ich repräsentiere, ich verkehre, ich wickle Geschäfte ab alles.« »So,« sagte Stanislaus Demba zerstreut.
Seit gestern mittag habe ich nichts gegessen.« »So rufen Sie doch dort das Brezelweib und kaufen Sie sich ein Stück Kuchen.« »Das sagt sich sehr leicht, aber es ist nicht so einfach,« sagte Demba nachdenklich. »Wieviel Uhr ist es eigentlich?« »Halb zehn vorüber ist es auf meiner Uhr. Gleich dreiviertel,« sagte das Fräulein. »Herrgott, da muß ich ja gehen!« Demba sprang auf. »Wirklich?
»Ich will wissen, was Sie von Sonja sagen wollten!« brüllte Demba ganz außer sich. »Nichts hab' ich sagen wollen. Mich lassen Sie gefälligst aus dem Spiel.« Etelka kehrte ihm den Rücken. Krachend fielen Stanislaus Dembas Fäuste auf die Tischplatte nieder. Irgend etwas klirrte, als sei eine große Spiegelscheibe in Trümmer gegangen.
»Sie fiel mir zufällig ein. Übrigens, sehr schwer krank scheint deine Tante nicht zu sein, sonst würdest du wohl kaum mit dem Weiner auf Reisen gehen.« »Weht der Wind daher?« »Jawohl. Daher.« »Bitte, entschuldige, daß ich vergessen habe, dich um Erlaubnis zu fragen,« sagte Sonja spöttisch. »Du wirst nicht fahren!« rief Demba. »Doch. Morgen früh um neun.« »Ich will es nicht!« schrie Demba wütend.
»Natürlich ist es die Assekuranz, die verpflichtet ist, uns den Schaden zu ersetzen, nicht der Hauslehrer,« sagte der Advokat und strich sich den Bart. »Aber dieser Herr Demba beginnt mich zu interessieren. Es ist merkwürdig, was für ein starkes Rechtsempfinden mitunter gerade bei Nichtjuristen zu finden ist. Ich werde mal selbst mit ihm sprechen.«
Dann ging ich durch den Gang und das offene Haustor hinaus, ohne einem Menschen zu begegnen, bog in die Gasse ein und war frei!« Stanislaus Demba erhob sich und ließ sich langsam wieder nieder. Er blickte auf den Boden und dachte nach. Dann sagte er: »Bis auf die Handschellen.« »Ja,« sagte Demba. »Bis auf die Handschellen.
»Bringen Sie mir,« entschied sich Demba nach längerem Nachdenken, »bringen Sie mir Lehmanns Wohnungsanzeiger.« »Ersten, zweiten Band, bitte?« fragte der Kellner, der eine Bestellung von größerem Nährwert erwartet hatte, verblüfft. »Beide Bände.« Der Kellner holte die dicken Bände aus dem Bücherkasten, legte sie auf den Tisch und wartete auf den nächsten Auftrag.
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