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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Der Anblick der vernichteten, schlotternden, in ein Phantom verlorenen, von hundertfältigen Martern eingeschüchterten, rachsüchtig zu allem bereiten Geschöpfe beunruhigte Clarissa bis ins Mark und gab ihr zugleich ein Gefühl unauslöschlicher Besudelung. Ist sie es? wurde jeder von den Unglücklichen gefragt und mit verwegener Gleichgültigkeit antworteten sie: sie ist es.

Clarissa geriet nach und nach in einen qualvollen Zustand; sie bildete sich ein, man beargwöhne sie; in jedem Wort spürte sie den Stachel, in jedem Blick eine Frage, mit Angst und Eifer nahm sie am Suchen teil, schon hatte sie Fiebergesichte von Kerker und Schande, wollte zum Vater eilen, ihre Unschuld beteuern, – da fand sich plötzlich die Handschrift unter alten Büchern, Clarissa atmete auf wie von Todesgefahr errettet und nie zuvor war sie so witzig, gesprächig und hinreißend liebenswürdig gewesen wie in den darauffolgenden Stunden.

Und die gütige Madonna selbst saß bei dem Kopfende ihres Bettes und freute sich herzlich der reuigen Sünderin und hatte das Tüchlein mit den Spiegelscherben mitgebracht, vielleicht weil sie den Bösen unterwegs zu treffen gehofft hatte. Die gute Clarissa aber schlief fest und hörte nicht einmal, als der Ritter wieder in seiner unwirschen Weise um sie schickte und durch das Haus schrie.

Clarissa sah sich jedes Schutzes der Liebe beraubt und ausgestoßen aus dem Kreis, wo man das Herkommen achtet und gebundene Form als die geringste der Pflichten anerkannt ist.

Gerade vierzehn Tage nun, ehe die liebliche Schwester Clarissa mit ihrem Spiegel aus dem Kloster entwich, war ein großer, berühmter Medikus auf Schwarzenburg gewesen, ein frommer und grundgelehrter Mann, der nicht wie die anderen mit Latwergen und Kräutern sein Heil versuchte, sondern der dem Teufel in dem traurigen Heinrich mit ganz anderen und wirksameren Mitteln auf den Leib rückte.

Monsieur Jausion gab dem Schreiber einen Wink. »In dieses Haus alsofragte er liebevoll, indes der Schreiber auf der Bank beim Ofen Platz nahm und in verkauerter Stellung schrieb. Clarissa fuhr mit demselben klagenden Flüstern fort: »Ich öffnete die Tür dieses Zimmers. Jemand ergriff mich beim Arm und führte mich in den Alkoven. Er gebot mir stille zu sein. Es war Bastide Grammont

Den Saum meines Gewandes solltest du fassen und winseln, daß ich dir beistehe in deiner unmännlichen und verachtenswerten Selbstsucht, du AbscheulicherDer Ritter hatte sich in seinem Bett aufgesetzt und schaute, sprachlos über diese Kühnheit, die Jungfrau Maria an, da er Clarissa bisher nur untertänig und willenlos gesehen hatte.

In der Nacht, auf verborgenen Wegen, unter umständlichen Förmlichkeiten wurde der Oberst ins Schloß getragen, und in einem abgelegenen Zimmer pflegte ihn Clarissa mit treuer Sorgfalt. Solange es geheim blieb, fesselte sie die neuartige Beziehung zu dem Mann als Liebhaber, doch die Mutter entdeckte alles und glaubte, der völligen Aussöhnung zwischen den Gatten stehe nichts im Wege.

Dann geschah eines Tages das Unerhörte, daß der dicke Ritter, auf die Schulter seines Dieners gestützt, die Treppen von seinem Turme herunterpolterte und in einem funkelnagelneuen Reisegewand im Schloßsaale landete. Dorthin hatten sie auch Clarissa gebracht, daß sie den Grafen in Empfang nehme und mit ihm nach Rom wandere.

Auch die Sonne befreite sich für einen Augenblick aus Wolkendunst und schaute zu. Nicht im Wirklichen und Greifbaren spielt sich das entscheidende Leben der Menschen ab. Das Tiefste, woran der Sterbliche seine Seele bindet, ist Rauch, ist Traum. So werden Glück und Unglück zu bloßen Namen. Clarissa Mirabel

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