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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Als die Leidenschaft zur Gräfin Werthern vorüber war, wurde die reizende Sängerin und Schauspielerin Caroline Jagemann seine Favoritin. Für sie schrieb Goethe die Eugenie in der natürlichen Tochter.

Einst bei der Mittagstafel beschimpfte er die Frau gröblich, weil eine Speise, die gereicht wurde, verdorben war. Zwei Fremde waren zugegen, die peinlich erstaunt vor sich hinblickten, und Herr von Wrech, der eine demütige Fassung zur Schau trug. Caroline erhob sich und verließ das Gemach; an der Schwelle konnte sie sich nicht mehr halten und weinte laut.

Wie mit Grabesstimme recitierte Winchen: "Versunken und vergessen, das ist des Sängers Fluch," mit bedeutungsvollem, fast schmerzlichem Verweilen auf der ersten Silbe des "Sängers." Einen solchen Genuß hatte Frau Caroline lange nicht gehabt. "Wer hätte das dem Mädchen angesehen", meinte sie, "und dann das Ganze, die vielen Zithern.

Frau Caroline, die auch als Tischherrn den alten Beuthien hatte, war ganz "in ihrem Fett", wie sie sagte. So was möchte sie für ihr Leben gern. Unter den Bäumen waren verschiedene automatische Apparate aufgestellt.

Sie schlief ruhig wie ein Kind, ihre Wangen waren gerötet, und in den dunklen Augenspalten glänzte Feuchtigkeit. Da beugte sich Erdmann und berührte mit seinen Lippen ihren Mund; und kaum daß dies geschehen war, erwachte Caroline und blickte das Antlitz dicht vor sich voll geisterhaftem Schrecken an.

Den zierlichen, geschnitzten Rauchschrank, eine Hinterlassenschaft ihres Seligen, hatte Frau Caroline mit Cigarren gefüllt, die Hermann hatte besorgen müssen. Als die kleine Gesellschaft, außer Tetje und Wilhelm, um den Kaffeetisch versammelt war, traf noch ein Bouquet von auffallendem Umfang ein, mit Spitzen und Schleifen garniert.

Aber ob man mit vierzigtausend Mark nicht auch über allerlei hinweg sähe? Ueber die Witwe Wittfoth zum Beispiel? Das war eine andere Frage. Frau Caroline war bei aller Selbstachtung doch nicht eitel genug, um das Bestechliche, was für Herrn Pohlenz in einer Verbindung mit ihr lag, in ihrer Person gesucht zu haben. Sie hatte sich keiner Täuschung hingegeben.

Der vertröstete Freier hatte noch nicht den Schlag seiner Droschke geöffnet, als auch schon Frau Caroline hinter seinem Rücken ihre Rechte heftig an den Falten ihres Wollkleides scheuerte. In diese kalte, feuchte Hand sollte sie die ihre legen, für immer? Jedenfalls würde sie sich das in den acht Wochen noch gründlich überlegen.

Als er nun aber nach dem Verlust seines besten Pferdes, des auf dem Glatteis gestürzten Braunen, gänzlich die Lust am Geschäft verlor, hing er doch ernstlicher solchen Zukunftsträumen nach. Von allen Frauen, die in Betracht kamen, gefiel ihm keine so gut wie Frau Caroline Wittfoth. Das wäre noch eine Partie. Die kleine lebhafte, noch recht ansehnliche Witwe sagte ihm sehr zu.

Als ob Tante Caroline nicht ebenso steif und fest an dergleichen Vorbedeutungen glaubte. Hermann gegenüber hatte Therese Scheu, davon zu reden. Aber einmal, gesprächsweise machte sie doch Andeutungen. "Unsinn", sagte er, ganz wie die Tante. Dann ergriff er ihre Hand, streichelte sie sanft und sagte bestimmt: "Du wirst noch wieder fix und gesund, Resi."

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