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Aktualisiert: 27. Juni 2025
Braumüller, der sich das Trinken angewöhnt, seit er nichts mehr zu tun hatte, war eines Nachts wieder einmal in vollem Rausche nach Hause getorkelt, hatte den Weg verfehlt und war in eine Kalkgrube gestürzt, die zu Bauzwecken benutzt wurde, und die man am Abend vorher unglücklicherweise vergessen hatte mit Brettern zu bedecken, wie es sonst geschah.
Liese Braumüller und Anton Tengler tanzten danach; einige andre folgten, schreiend und lachend; aber es ging nicht recht – man kam immer wieder aus dem Takt. Da erhob sich draußen Kindergebrüll. Vietz kam endlich. Der alte Kerl mit seinem blassen Gesicht, in dem nur die große Kartoffelnase rötlich schimmerte, war in der Tat so betrunken, daß er sich kaum aufrecht halten konnte.
Er war ein schlauer Patron; die Preise mußten noch ganz anders in die Höhe gehen. An seinem Zaun stand ein alter Akazienbaum, der den Kommerzienrat ärgerte, weil er die Aussicht auf den Boulevard störte. Schellheim beauftragte Albert, den Baum zu kaufen und fällen zu lassen. Braumüller forderte fünfzig Taler. Albert erklärte das für eine Gemeinheit; das Holz sei nicht fünf Taler wert.
Die alten Möllers sprachen noch immer dagegen und, wie es Dörthe schien, auch Albert und Bertold. Nun wollte sie aber aus dem Ungewissen heraus. Alle Mädel im Dorfe neckten und foppten sie bereits, Liese Braumüller vorweg, die es auch auf Fritz abgesehen hatte und sich nun Hoffnungen auf Albert machte. Das ging nicht so weiter.
Die Rätin saß zwischen ihrem Gatten und Gunther, dann blieben drei Stühle frei, und in der Ecke hatte sich Herr von Zernin niedergelassen. Sein Erscheinen in der Kirche erregte Aufsehen. Aller Blicke richteten sich auf ihn. Besonders die jungen Mädel schienen sehr interessiert zu sein; Liese Braumüller schielte über ihr Gesangbuch fort alle Augenblick nach dem Chor hinauf.
Plötzlich schrie Luise Braumüller über den Platz: »Sieh doch mal nach, Mutter, wo Möllers Fritze bleibt! Es wird doch nu Zeit!« Auf der Stelle erhob sich in der Weibergruppe ein eifriges Klatschen.
Für Hellstern war der arme Braumüller ein »neues Opfer der Kulturmission von Oberlemmingen«. Braumüllers Untergang war seiner Ansicht nach die logische Folge der industriellen Hetzjagd, die von Schellheim und den Möllers in Szene gesetzt wurde, um aus der Quelle so viel als möglich herauszuschlagen.
Raupach geriet mit Braumüller in Streit, weil ersterer behauptete, die heilende Wirkung des Wassers liege im Trinken, und letzterer, nein, im Baden. Schließlich schlichtete »Schlippermilch« den Zank durch die salomonische Erklärung, es sei beides richtig; erst baden, dann trinken, worauf Maracke meinte, das sei eine Schweinerei.
Draußen im Garten spielten Braumüller, der Schulze, Raupach, Langheinrich und noch ein paar eine Partie Kegel. Man hörte durch das offene Fenster trotz des Lärmens der Tanzenden das dumpfe Rollen der Kugeln und das polternde Geräusch der stürzenden Kegel. Die Möllern schaute zum Himmel auf, schnüffelte in der Luft herum und zog die Nase kraus.
Sie sah den Alten, wie er sie um die Taille faßte – sah sich mit Fritz tanzen, sah die Liese Braumüller und die ganzen jungen Burschen vor sich, hörte das Krachen des plötzlich losbrechenden Gewitters und die heisere Stimme des trunkenen Vietz das Lied »Hans mit de Krusekragen« singen.... Und dann die Abschiedsstunde im Buchenhain. Es strömte brennend heiß durch Dörthes Herz.
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