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Weinen würde sie, gerade wie die Widerspenstige in dem Theaterstück, und er konnte doch Niemanden weinen sehen! Oh, welch furchtbare Aufgabe! Aber es mußte sein. Er konnte sich doch nicht vor Bindegerst lächerlich machen und seinen Vorsatz wieder aufgeben? Und vielleicht half die bittere Medizin tatsächlich? Am nächsten Morgen erschien Bindegerst ungewohnt pünktlich zum Kaffee.

Denn jetzt wußte er den Zustand seiner Frau und dessen Begleiterscheinungen sachverständiger zu beurteilen: hatte ihm doch Bindegerst aus seiner dreibändigen Bücherei »Das Geschlechtsleben des Menschen« zu lesen gegeben. Daraus erfuhr Adolf mancherlei, was ihm bisher unbekannt gewesen. Die wichtigsten Stellen fielen ihm leicht ins Auge, denn die hatte Bindegerst mit Bleistift angestrichen.

So benutzten denn Adolf und Bindegerst die Karten. Bindegerst machte sich hochfein.

Vater Bindegerst saß auf dem Sofa, ihm gegenüber saß Adolf auf einem Stuhl, und auf dem Nachbarstuhl blühte das Gewächshaus Katharina. Zunächst war noch ein halber Meter Distanz zwischen ihnen, aber der Zwischenraum verringerte sich im Laufe des Abends, obwohl Adolf kein Millimeterchen von seinem Platz rückte. Zunächst schickte sie ihre linke Fußspitze als Patrouille aus.

Adler sangen wie Nachtigallen, und auf einem Rosenzweig schaukelte sich eine Gans und flötete kwiwitt, kwiwitt. Und mitten in dem Gewächshaus wuchs ein großer Baum, das war der Quetschekuchebaum, und wie im Aschenbrödel ließ dieser Baum mit sich reden, und Herr Bindegerst stand davor und sang: »Bäumche, rüttel Dich unn schüttel Dich, Werf Quetschekuche iwwer mich

Für solche Mißgeburten von Spazierstöcken fanden sich begreiflicherweise wenig Käufer, und dies war der Grund, weshalb sich Bindegerst plötzlich für Adolfs Sparkassenbuch zu interessieren begann. Schon beim Abendessen hatte Bindegerst mit Adolf zu fußeln angefangen. Nicht zärtlich und kosend, sondern mit Offenbächer Derbheit.

Aber Bindegerst erwiderte: »Des is net die mei'! Die geheert'm KättcheDas hatte ihm einen tiefen Stich ins Herz gegeben. Also auch Käthchen fing an ... Aber er hatte nichts gesagt. Er wußte ja, sein Wort galt nichts.

Ich bin jetzt nicht aufgelegt!«, sondern sie lächelt dich, verführerisch wie immer, an: »Trinke merr noch e TröppcheHerr Drechslermeister Bindegerst war nicht der Joseph, einer solchen Verführungskunst zu widerstehen.

Und deshalb belehrte ihn der alte Bindegerst, der sich dank der Abwesenheit seiner Tochter und durch den eingehenden Umgang mit seiner stillen Geliebten in sehr heldenhafter Stimmung befand, weiter: »Soll ich Derrsch sage? Baß emal uffUnd er ließ den Spazierstock mit dem Affen-Kaninchen-Bulldoggen-Rehbockkopf sausend durch die Luft pfeifen. »Verschdehstde 's?

Und zuletzt hauchte der Ritter von Stolzenfels am Rhein sein Dasein aus. »Seid'r jedz zufridefrug Katharina. Adolf und Bindegerst sahen sich an. »Ich wer' an mei Arweit gehesagte Bindegerst kleinlaut. »Unn ich muß ins Geschäftfügte Adolf hinzu. »Unn mir könnt'r de Buckel erunnerrutscheschloß Katharina das Frühstück. Mittags wartete Adolf vergebens aufs Essen.