United States or Azerbaijan ? Vote for the TOP Country of the Week !


Die Frauen besitzen nur die Scham des Geschlechts; die Keuschheit einer Nonne und die Verderbtheit einer Dirne sind nur verschiedene Wirkungen ein und derselben Kraft, ähnliche Zustände mit verschiedenen Hemmungen. Dem Mann ist eine andere Schamhaftigkeit eigen, eine übersinnliche, ich möchte sie die Scham vor Gott nennen, und er kann sie nur verlieren, wenn er sich selber vor Gott verliert.

Als ich ihm meinen Willen kund that und zugleich erklärte, daß er durch sein empörendes Verhalten ein für allemal jeden Anspruch verwirkt habe, spielte er eine widerwärtige Komödie und schob, statt seine innere Verderbtheit zuzugestehen, wie stets, alles auf sein heißes Blut. Dieses falsche Spiel um eines Vorteils Willen erhärtete völlig meinen Entschluß, das Tuch zwischen uns zu zerreißen.

Zwar ging ihr Zorn vom Himmel aus, weil sie die bodenlose Verderbtheit und endlose Heuchelei der Nachbarn gründlich erkannte und nicht mit ruhigen Augen anzusehen vermochte.

Alsbald zogen Mönche mit Kreuz und Fahne nach dem Hause des ehrlichen Dummkopfes, legten die heilige Reliquie auf ein seidenes Kissen, stellten sie zur Verehrung aus und reichten die heiligen Hosen des liederlichen Mönchs den Gläubigen zum Kuss herum. Die Erzählung findet sich in einem ganz ernsten Werk, in welchem Poggio mit großer Entrüstung von der Verderbtheit der Geistlichen redet.

Zuletzt starb er, am Schluß eines etwas frostigen Apriltages, in all seiner rosigen Verderbtheit, zu den leichten Tränen einer schlanken, biegsamen Musik . . . Ich wünschte mir, ihn zu lieben. Nur war er, wenn er die Bühne verließ, eine bedeutende Courtisane und kostete allein den Conte Soundso im Monat tausend Lire, was in Florenz sehr, sehr viel Geld ist.

Rappelkopf (allein). Es ist vorbei, ich bin unter meinem eignen Dache nicht mehr sicher. Drum hinaus, nur hinaus Aus dem mörderischen Haus! Doch vorher will ich mich rächen, Alle Möbel hier zerbrechen. Gleich zuerst nehm ich beim Schößel Diesen vierzigjährgen Sessel, Auf dem meine Weiber saßen, Die mein Lebensglück mir fraßen. Ha! Dich tret ich ganz zuschanden. (Zertritt den Stuhl.) So der hat es überstanden. Auch den Tisch, an dem ich Briefe, Voll Gemüt und treuer Tiefe, Einst an falsche Freunde schrieb, Spalte ich auf einen Hieb. (Schlägt in den Tisch.) Und der weltverführnde Spiegel, Der Verderbtheit blankes Siegel, Dieser Abgott aller Schönen, Dem die eitlen Narren frönen, Wo sie stehen, wo sie gaffen Und sich putzen wie die Affen, Gsichter schneiden, Buckerl machen, Weißer Zähne willen lachen: O du truggeschliffner Räuber! Du Verführer eitler Weiber! O du niedrige Lappalie! Wart, dir liefr ich jetzt Bataille. (Erblickt sich in dem Spiegel.) Pfui! das häßliche Gesicht, Ich ertrag es länger nicht. (Zerschlägt den Spiegel mit geballter Faust.) So! da liegt er jetzt, der Held, Und sein Harnisch ist zerschellt. (Besieht die Hand.) Ha! der glänzende Betrüger Hat verwundet seinen Sieger, Doch ich mach mir nichts daraus, Flöß ein Eimer Blut heraus. (

In dem Prozeß, den man in der Folge Helena von Campireali machte, wollte man diesen nächtlichen Ausflug als einen Beweis ihrer Verderbtheit darstellen; doch es war das Delirium eines jungen Herzens, das in ganz unsinniger Liebe entflammt war, denn dies Herz war rein.

Man denke zum Beispiel an die christliche Seelennoth, das Seufzen über die innere Verderbtheit, die Sorge um das Heil, alles Vorstellungen, welche nur aus Irrthümern der Vernunft herrühren und gar keine Befriedigung, sondern Vernichtung verdienen.

So verächtlich ihr die Verflachung ihres Glückes auch vorkam: aus Gewohnheit oder Verderbtheit klammerte sie sich doch daran. Der Sinnengenuß ward ihr immer unentbehrlicher, so sehr sie sich auch nach höheren Wonnen sehnte. Sie warf Leo vor, er habe sie genarrt und betrogen.

Es sind ja meist die schwerblütigen Naturen, nicht, wie man meinen sollte, die lebhaften, die an den Frauen untröstlich kleben bleiben ... Er hatte zwar die ganze nicht eben umfangreiche Skala großstädtischer Verderbtheit mitgemacht, mit den Freunden eben, war eine Zeit lang von einer Dirne mit mehr als bezahlter Liebe geliebt worden, hatte Stubenmädchen und Weinstubenkellnerinnen Sonntags ins Hotel geführt, oder hatte in der Garderobe eines Klubhauses ein Familienmädchen eilig abgeküßt, aber all dies ohne rechten inneren Anteil, nur schnell und stundenweise und mit dem stets wachen Bewußtsein, daß daran nicht viel sei.