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Und so sehen wir denn den schuldbeladenen Orden, all seiner Unrühmlichkeiten unerachtet, schließlich in einem wiedergewonnenen Glorienschein zu Grunde gehen. Es war der Neid, der ihn tödtete, der Neid und der Eigennutz, und schuldig oder nicht, mich überwältigt seine GrößeVictoire lächelte. »Wer Sie so hörte, lieber Schach, könnte meinen, einen nachgebornen Templer in Ihnen zu sehen.

Es ist das erstemal, daß er Genaueres über den Glauben der Templer erfährt: daß sie zwei Götter haben, einen obern, der fern von den Wesen steht, und einen untern: den Satan, der stündlich die Welt neu erschafft und sie mit Greueln erfüllt, gräßlicher von Tag zu Tag, bis sie endlich völlig im eigenen Blute erstickt, daß über diesen beiden Göttern ein dritter stehe der Baphomet, ein Götzenbild mit goldnem Kopf und drei Gesichtern.

Als lese der Mann in seinem Gehirn die innersten Wünsche: stets bringt er auch das gleichgültigste Gespräch zum Schluß auf die Templer. Leonhard will ihn aushorchen, ob ihm ein gewisser Vitriaco bekannt ist aber jedesmal, im letzten Moment, wenn es fast schon zu spät ist, warnt ihn ein tiefes Mißtrauen und er beißt den Namen entzwei.

Fremdartige Dinge geraten in seine Hände, wie er mit dem steinalten Gärtner zusammen unter dem Wust von Folianten gräbt: Pergamente in Chifferschrift, Bilder, die einen Bock darstellen mit goldenem bärtigen Männergesicht Teufelshörner an den Schläfen, und Ritter in weißen Mänteln, die Hände zum Gebet gefaltet, davor, mit Kreuzen auf der Brust, die nicht aus Balken gefügt sind, sondern aus vier in den Knien rechtwinkelig gebeugten, laufenden Menschenbeinen: das Satanskreuz der Templer, wie ihm der Gärtner widerstrebend sagt, dann ein kleines verblaßtes Porträt einer altmodisch gekleideten Matrone, nach dem in bunten Glasperlen gestickten Namen, der darunter steht: seine Großmutter mit zwei Kindern auf dem Schoß, einem Knaben und einem Mädchen, deren Züge ihm seltsam bekannt vorkamen, so daß er lange den Blick von ihnen nicht wenden kann und die dunkle Ahnung in ihm aufsteigt, es müssen seine Eltern sein, trotzdem es offenbar Geschwister sind.

Er kann nicht in die Tiefen dringen, über denen sich ihr Sinn ausspannt wie ein schwankender Teppich aus Sumpfmoos, aber er fühlt mit unabweisbarer Gewißheit, daß dieser Weg für ihn der einzige ist, auf dem er sich selbst entrinnen kann: der Orden der Templer reckt den Arm nach ihm die Erbschaft der Vorfahren, der kein Mensch entgehen kann. Er verläßt den Mönch.

Und doch war es ein mönchischer Orden, und mönchisch war auch sein Gelübde. Hätten Sie's vermocht als Templer zu leben und zu sterben?« »Ja.« »Vielleicht verlockt durch das Kleid, das noch kleidsamer war, als die Supra-Weste der Gensdarmes.« »Nicht durch das Kleid, Victoire. Sie verkennen mich. Glauben Sie mir, es lebt etwas in mir, das mich vor keinem Gelübde zurückschrecken läßt

In der Ferne sah man die niedrigen Häuserreihen von Döbbernitz, und auf der Höhe dahinter das Schloß, ein burgartiges altes Gebäude, das noch aus der Zeit der Templer stammte und in dem jetzt der Baron Zernin mutterseelenallein hauste, immer auf der Hut vor seinen Gläubigern und den Gerichtsvollziehern, die ihm bös zusetzten. Der Schlitten hielt.

Ich las sogar seinen Namen: Achim von Haake.« »So halten Sie die ganze Geschichte für ein Märchen?« »Nicht eigentlich das, oder wenigstens nicht in allem. Es ist erwiesen, daß wir Templer in diesem Lande hatten, und die Kirche hier mit ihren vorgothischen Formen mag sehr wohl bis in jene Templertage zurückreichen. So viel ist glaubhaft.« »Ich höre so gern von diesem Orden.« »Auch ich.

» Vitriaco«, ergänzt der andere schnell, bleibt stehen wie in Verzückung, verneigt sich tief gegen Westen, setzt eine feierliche Miene auf und erzählt im bebenden Flüsterton, daß endlich die Stunde der Erweckung gekommen ist, daß er selber ein Templer des dienenden Grades sei, berufen, Suchende auf den geheimnisvoll verschlungenen Pfaden des Lebens zum Meister zu führen.

»=Immer= Recht, meine liebe VictoireUnd der Ton dieser Worte traf ihr Herz und zitterte darin nach, ohne daß sich Schach dessen bewußt gewesen wäre. »Wohl. Aber wenn kein Templer, was =dann=?« fragte sie weiter und sah ihn zutraulich und doch verlegen an. »Ein Reiteroberst aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Oder vielleicht auch erst aus den Tagen von Fehrbellin.