United States or Tunisia ? Vote for the TOP Country of the Week !


In der Ferne sah man die niedrigen Häuserreihen von Döbbernitz, und auf der Höhe dahinter das Schloß, ein burgartiges altes Gebäude, das noch aus der Zeit der Templer stammte und in dem jetzt der Baron Zernin mutterseelenallein hauste, immer auf der Hut vor seinen Gläubigern und den Gerichtsvollziehern, die ihm bös zusetzten. Der Schlitten hielt.

»Schon gut, mein alter Augustsagte sie, »ich weiß, wie du es meinst, und danke dir von Herzen. Und nun hilf dem Herrn Baron und führe ihn in das Arbeitszimmer, und dann halte dich fertig, einen Brief nach Döbbernitz zu bringenAber August war das Herz viel zu voll, um sich schweigend verhalten zu können.

»Siehst du, Hedda, und da freue ich mich jetzt schon darauf, mit Dir zusammen im Schlosse von Döbbernitz Ordnung und Behaglichkeit schaffen zu können. Wir gehn zimmerweise vor, und für jedes Zimmer lasse ich dich extra vom Baronshofe holen, damit das Vergnügen länger dauert.

Auf dem dunkelblonden Haar saß die Pelzkappe; das Antlitz war lebhaft gerötet von der kalten Luft, und die Augen blitzten im Wonnegefühl der eignen Kraft. Ringsum lagen die Waldhänge unter weißer Schneedecke. Ein Schwarm Krähen strich durch die Luft. Vom stählernen Blau des Himmels hob sich ihr Gefieder haarscharf ab. Der See buchtete sich nach Döbbernitz zu in schlankem Bogen ein.

Ich habe mir nicht zu antworten vermocht. Neindenn du übernahmst Döbbernitz doch in geordnetem Zustande, und du gingst mit guten Vorsätzen in den neuen Beruf! Du magst leichtsinnig gewesen seinaber wie konnte nur so rasch alles über dir zusammenprasseln, im Laufe weniger Jahre? Ich begreife das nicht, habe es nie begriffen

Schellheim lächelte. »Sie war von vornherein der Meinung, daß man dem Glücke unsres Sohnes keine Schwierigkeiten bereiten dürfeEr seufzte. »Das ist es jaim Grunde genommen ist ihr Standpunkt der einzig richtige. Ich möchte Gunther auch glücklich sehen. Er ist eine stille, bescheidene Natur, ein Ideologe, ein echter Gelehrter. Nun gutich habe nichts dawider, da er sich seinen Beruf doch einmal selbst gewählt hat und seine irdische Seligkeit von allerhand alten Scharteken abzuhängen scheint. Aber ich will ihm wenigstens den Weg ebnen helfen. Er kann seine Dozentenstellung aufgeben; als Privatgelehrter kann er sich seinen Studien noch besser widmen. Ich möchte wissen, wem es so bequem gemacht wird. Dann mag er ein paar Wintermonate in Berlin oder sonstwo verleben, meinetwegen auch auf Reisen, und im Sommer hat er Döbbernitz. Das ist auch für Sie von Wert, lieber Baron. Sie haben Ihre Tochter immer in der Nähe, können täglich ein Stündchen mit ihr zusammen sein, wenn Sie Lust haben

Ein Prinz des Königshauses half einmal aus, als der Subhastationstermin für Döbbernitz schon angesetzt war; reiche Verwandte, hohe Freunde des Verstorbenen, selbst der König wurden angebettelt. Und fast alle gaben, mehr oder weniger, aber es verrann rasch im großen Strome; nichts konnte den rollenden Stein aufhalten. Und nun stand endlich der Untergang vor der Tür.

Sie können Gusten fragen, Herr Baron.« »Auch nochbrummte Hellstern; »ich werd’ in die Küche gehen.... Knuff mich nicht so in den Arm! Daß du dir nachher ein reines Vorhemdchen umbindest, wenn du nach Döbbernitz fährst!« »Fährst? Soll ich denn fahren?« »Ja natürlich. Und du nimmst das gute Geschirr. Und in Döbbernitz wartest du auf Antwort.

Seine Liebe zu Hedda und die bewundernde Anbetung, die er ihr entgegenbrachte, war die alte geblieben; er fand sie schöner als je und sah auf ihrem stolzen Mädchengesicht einen Ausdruck von Vergeistigung und träumerischem Sinnen, der ihm früher nicht aufgefallen war und sie zu verklären schien. Hedda erzählte in ruhigem Ton das Neueste über Döbbernitz.

Er war eine durch und durch noble Natur, von seltener Herzensgüte und feinem Empfinden, ein Edelmann im besten Sinne des Worts. Und ganz zweifellosauch sein Reichtum sprach mit ... Hedda drückte sich tief in die Wagenecke. Würde sie in Döbbernitz nicht täglich und stündlich an Klaus erinnert werden?