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Engelhart senkte den Kopf und erwiderte: »Nein, ich habe die Mutter weinen gehörtEs malte sich in seinem Bewußtsein dies: nicht, daß ein Kind gebracht, sondern daß es geboren worden sei. Eine tote Buch- oder Zeitungswendung wurde in seinem Geiste flammend lebendig. Am andern Tag ging er zu Fräulein Frühwald, die mit Ratgebers auf demselben Flur wohnte.

Ratgebers hatten seit Jahren eine Magd namens Ketti, und von dieser wurde Engelhart sehr geliebt. Sie stammte aus Heilbronn und hatte neben fränkischer Herbheit auch das Gemüthafte und Phantasievolle, das dem schwäbischen Wesen eignet.

Raimund begleitete die Geschwister bis nach Hause und machte einen so geschickten Fürsprecher, daß man Gnade walten ließ. Das war der letzte schöne Tag mit Raimund, bald darauf verließen seine Eltern die Stadt, sein Vater war nach Bamberg versetzt worden. Sechstes Kapitel Im darauffolgenden Herbst zogen Ratgebers in jenes Haus, in dessen Hoftrakt sich die Fabrik des Vaters befand.

Nun befand er sich einst in dem Zimmer, wo auf einem mäßig großen Regal die Bücher des Vaters aufbewahrt wurden, und kramte nach seiner Lieblingsgewohnheit unter den alten Scharteken, die sämtlich aus Herrn Ratgebers Jugend und Jünglingsalter waren.

In jenem Sommer heiratete die jüngste von Frau Ratgebers Schwestern. Da die Hochzeit in Karlstadt stattfand, einem uralten

Die Magd bei Ratgebers hatte einen Liebhaber aus der Fabrik, und es kam heraus, daß dieser sich allnächtlich in ihre Kammer schlich. Eines Nachts wachte Engelhart von wildem Schreien und Schimpfen auf. Er erhob sich und lugte durch die Türspalte. Die Magd und ihr Liebhaber standen beide im Hemd vor Herrn Ratgeber, das Weib heulte, der Liebhaber und Herr Ratgeber brüllten.

Was der Vereinbarung im Wege stand, war allein der tolle Souveränitätsdünkel des Herzogs von Köthen und die weiter blickende Feindseligkeit seines Ratgebers Adam Müller.

Und ehe er sich nach Hause wandte, wollte er das Schlimmste über sich ergehen lassen. Die Augen zu und hinein ins Wasser, war seine tägliche Redensart. Engelhart hatte sich noch einmal mit einer schüchternen Bitte an den Vater gewandt, natürlich umsonst; Herrn Ratgebers Antwort war ein einziges Händeringen, worüber sich Schildknecht weidlich lustig machte.

Eines Tages durfte Gerda an einem Spaziergang der Freunde teilnehmen, und das kam so: Engelhart hatte Raimund abgeholt, und sie gingen an dem Haus vorbei, wo Ratgebers wohnten. Da sahen sie Gerda auf der Steintreppe des Spenglerladens sitzen und weinen. Die Knaben fragten sie aus, und sie erzählte, sie habe ein Glas zerbrochen und sei geschlagen worden.

Eine solche Eröffnung wird sie nötigen, sich selbst zu verraten; und indessen, daß wir sie mit akademischen Fragen und Entwürfen aufhalten, werden sich Gelegenheiten finden, den regiersüchtigen Dion in Gesellschaft seines Ratgebers mit guter Art eine Reise nach Athen machen zu lassen, wo sie in ungestörter Muße Republiken anlegen, und ihnen, wenn sie wollen, alle Tage eine andre Form geben mögen."