United States or Montserrat ? Vote for the TOP Country of the Week !


»Soxhlet, den Namen habe ich aber noch nie gehörtsagte Greiner. »Die vornehmen Leut’ haben immer so tolle Namen«, meinte die Frau. »Alex steht gerade so wenig im Kalender, und Edith heißt bei uns auch niemand. Es kann auch gar niemand anders sein, als der größere Bub, sie schreibt ja, das Mädchen habe eine Unterkunft gefunden, aber die Buben nicht.

Jetzt endlich waren sie an der Fabrik angelangt, für die Greiner arbeitete, und mit Herzklopfen folgte Marie ihrer Mutter durch das große Eingangstor in den Hofraum und durch eine Tür in ein Arbeitszimmer, in dem schon mehrere Frauen und Mädchen standen und warteten.

Die Mutter setzte wieder Kartoffeln zu, und um 12 Uhr legte die ganze Familie für ein Stündchen die eintönige Arbeit beiseite und die müden Hände durften ein wenig ruhen. »Warum hast heute so schnell deine Schulaufgabe schreiben wollenfragte Vater Greiner sein Schulmädchen. Marie wollte nicht heraus mit der Sprache. »Warum, sag’s, bist abgestraft worden? Hast doch gestern abend geschrieben

Daß die Enkelkinder auch noch essen wollten, das war berechtigt. »Es ist schon wahrsagte Greiner mit schwerem Seufzer, »am Unglück vom Dorf möchte ich nicht schuld sein.« »Ich noch weniger, lieber Gott, wenn man dächte, es wäre gar kein Verdienst mehr im Ort, es wäre ja zum Verzweifeln. Wenn aber der Amerikaner eine andere Familie mit hinübernimmtfragte Frau Greiner.

Bald lag auf demselben ein Ballen weißen Hemdentuches, aus dem sie Stoff zu Puppenkörpern herausschnitt; das ging so flink, im Nu war ein ganzer Stoß geschnitten. Dann ging’s ans Nähen; ringsum mußte der Balg zugenäht werden, nur oben, wo später der Kopf darauf kommt, blieb er offen. War er genäht, so mußte er umgewendet werden, aber das tat Frau Greiner nie selbst, dazu war ihre Zeit zu kostbar.

»Wenn sich alles so verhält, wie der Mann zu meiner Frau gesagt hat, und wenn er alles schriftlich vor dem Notar macht, dann wären wir entschlossen zu gehenwar Greiners Antwort. Eine Stille trat ein. Frau Greiner hatte so ein unbestimmtes Gefühl, als ob der Mann, der nun schweigend mit ernstem Ausdruck bei ihnen stand, nicht einverstanden wäre.

Am nächsten Morgen, als gerade die Familie am Tisch saß und die Mutter den Kindern ihren Teil von der dünnen Kaffeebrühe verabreichte, näherten sich feste Schritte der Türe. Frau Greiner sah ihren Mann an: »Der Amerikanerflüsterte sie. »HereinAber der eintrat, war ein anderer Gast, ein ganz unwillkommener. Es war der Steuerbote.

Ich bin im Begriff, in meine Heimat zu reisen, komme nahe an Thüringen vorbei und wurde von dem Vormund der Kinder gebeten, Ihnen den Kleinen zu übergeben. So bringe ich Alex, wenn Sie nicht abtelegraphieren, schon übermorgen. Frau Greiner hatte den Brief vorgelesen.

Frau Greiner bemerkte mit großer Genugtuung, daß Herr Weber nun auf einmal zu Hause war. Gleich packte sie ihr Köpfchen wieder aus. So sehr jung war der Fabrikant nicht mehr, der nun eintrat und zu Frau Greiner sagte: »Einen Kopf hat Ihr Mann gemacht?

Als nun dieser Herr, nichts ahnend von der Stimmung, die gegen ihn gemacht worden war, am Mittag ins Dorf kam, sahen ihn alle, die ihm begegneten, scheu an, wie den Versucher zum Bösen, und mit knapper Not waren sie so artig, ihm die Wohnung des Drückers Greiner zu zeigen, nach der er fragte.