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Mißmutig sah die Frau ihm nach. »Er wittert das Geld,« sagte sie, »er hat’s nicht wissen können, daß wir noch etwas haben, aber er hat’s gespürt, daß Geld im Haus ist.« »Es ist ein Elend,« seufzte Greiner, »da geht man wahrhaftig gern aus dem Land.« »So mein’ ich auch; der Taler ist fort, Elias, das ist ein Fingerzeig, wir gehen auch fort.« »Ja, und das gern.« »Bist entschlossen? Im Ernst?«
Ich bin mit dem Puppengeschäft aufgewachsen und ich wüßte noch einen Burschen und ein Mädchen aus dem Ort, die wären auch bereit, mitzugehen; wir drei könnten so gut wie die Greiners die Leute in Amerika anweisen.« Eine Weile besann sich der Amerikaner. »Wißt Ihr auch den Grund,« fragte er, »warum die Familie Greiner nicht mit mir zieht?«
Am nächsten Morgen wollte er sie gar nicht nehmen; er schob das Soxhletfläschchen weg, wenn sie es ihm reichten und mit allen Schmeichelworten immer wieder anboten. In der Nacht faßte Greiner einen Entschluß: »Wenn ich morgen in die Stadt gehe und das Geld hole, nehme ich den Arzt mit heraus; wir sind’s ihm schuldig, dem Kind, wir wollen alles dafür tun.«
»Es ist ja kein Wochenkind mehr,« entgegnete Frau Greiner. »Seien Sie nur ruhig, ich will’s ihm schon in die Soxhletfläschchen tun, so oft eben Milch da ist.« Inzwischen hatte Elisabeth weiter ausgepackt. »Da sind seine Badehandtücher,« sagte sie, »und da ist der Badethermometer, ich habe ihn mitgebracht, aber ich weiß nicht,« setzte sie zweifelnd hinzu, »ob Sie den Thermometer ver – – – ob Sie an ihn gewöhnt sind?
»Wer ist’s denn?« »Der den Stoff verkauft, der will Geld.« »O den kann ich schon gar nicht leiden,« sagte die Mutter, »hätt’ ihn der Vater doch fortgeschickt.« »Der Vater ist auf dem Kartoffelacker, den Johann hat er mitgenommen.« Vor dem Hause setzte Frau Greiner den Huckelkorb ab, mit dem sie gar nicht durch die niedrige Türe gekonnt hätte, und dann trat sie ins Zimmer.
Vorsichtig hob Frau Greiner das Köpfchen herunter, nahm es vor ans Kammerfenster; die Kinder folgten ihr, der Vater horchte hinaus. »Das ist gar kein Puppenkopf,« hörte er jetzt seinen Philipp sagen, »das ist ja der Alex.« »Gerade hab’ ich’s auch gedacht,« rief die Frau, »unser Alex, ja ganz wie er leibt und lebt.«
»Bei Herrn Fabrikbesitzer Elias Greiner,« sagte Elisabeth, »die Wohnung kennen Sie ja wohl?« Nein, er kannte sie nicht, er war schon oft in Oberhain gewesen, hatte aber nie eine Fabrik bemerkt. Er wollte sie aber schon erfragen.
»Sie starben beide in der Nacht, ehe der Zusammenbruch des Geschäfts bekannt wurde. Näheres kann ich nicht sagen.« Greiner fragte auch nicht weiter.
So kam eine der Frauen nach der anderen an die Reihe, auch Frau Greiner lieferte ab. Ihre Arbeit wurde tadellos befunden und vergnügt strich sie ihr Geld ein. Für die nächste Woche gab’s Arbeit genug, fast mehr als Frau Greiner versprechen konnte. Der Herr vermerkte es in seinem Buch.
Er fragte Frau Greiner, was sie zu Markte gebracht habe und was ihr Mann sei. »Mein Mann ist Drücker,« sagte Frau Greiner. »Was ist das, Drücker?« »Wenn man das Papiermasché in die Formen drückt, daß es Puppenköpfe gibt.« »Helfen Sie auch drücken?« »Nein, ich bin Balgnäherin, was die Körper für die Puppen gibt. Und die Kinder helfen auch, sie wenden um und stopfen aus mit Sägespänen.«