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Das mußte die Folge meiner elenden Schwäche und meiner Zaghaftigkeit werden; er hätte eine starke Frau lieben sollen, die Tochter irgendeines Hauptmanns des Fürsten Colonna ... Die Amme glaubte, daß Helena sterben würde. Sie stieg zum Kapuzinerkloster hinauf, das bei dem in die Felsen gehauenen Weg, wo einstens mitten in der Nacht Fabio und sein Vater den beiden Liebenden begegnet waren, lag.

Der alte Fabio sah einmal bescheidentlich herein und fragte: ob er Früchte bringen sollte? Hernach! sagte sie. Oder bist du durstig? Nach deinen Lippen, flüsterte ich. Da schüttelte sie wieder den Kopf, und ihre feinen Brauen wurden ernsthaft. Du liebst mich nicht! sagte ich. Viel zu sehr! erwiderte sie mit einem Seufzer. Dann stand sie auf.

Nachts gegen die zwölfte Stunde schien der Wald von La Faggiola in Flammen zu stehen: das waren alle Mönche und alle Armen von Albano, die jeder eine große brennende Wachskerze in der Hand dem Leichnam des jungen Fabio entgegengingen.

Da ihr Vater und ihr Bruder Fabio zu Hause waren, war ihr erster Gedanke, daß der geringste Lärm einen Büchsenschuß auf Giulio zur Folge haben würde, und die Gefahr, der dieser arme junge Mensch ausgesetzt war, erregte ihr Mitleid. Ihr zweiter Gedanke war, daß er, obgleich sie ihn noch wenig genug kannte, das Wesen sei, das sie dennoch nach ihrer Familie am meisten auf der Welt liebte.

Denn noch kamen einzelne Leute, die nach der Stadt heimkehrten, an uns vorbei und hätten Verdacht schöpfen können, wenn unter dem breiten Männerhut die zarte Stimme hervorgeklungen wäre. Erst draußen in dem Gartensaal, wo es hell und traulich war und ein ländliches Essen, von Fabio hergerichtet, uns erwartete, löste sich ihre Zunge.

Du hast ganz recht gehabt, daß eine Flucht auch mit den schnellsten Pferden uns nicht gerettet haben würde. Wir müssen es behutsamer angreifen, wenn man uns nicht einholen soll. Ich habe mit Fabio gesprochen, er kennt die Wege und Stege nach Ancona so genau wie seinen Garten.

Der Vater saß darin, blaß und mit einem irren Lächeln um den welken Mund. Fabio half ihm unter heißen Tränen heraus und führte ihn in den Saal. Als er sein Kind im Totenschmuck sah, sank er lautlos neben ihr auf die Knie und drückte die kahle Stirn gegen ihre gefalteten Hände. Wir wollten ihn endlich aufheben, da fanden wir, daß ein mitleidiger Herzschlag ihn mit seinem Liebling vereinigt hatte.

Er hatte das Bedürfnis, sich durch den Anblick der Orte, wo sie so zärtlich zu ihm gewesen war, gegen ihren Zorn zu wappnen. Branciforte und der edelmütige Alte hatten keine unangenehme Begegnung, während sie den kleinen Pfaden folgten, die durch die Weinberge zum See ansteigen. Giulio ließ sich von neuem die Einzelheiten des Begräbnisses des jungen Fabio erzählen.

Auf ihrer Brust sah ich wieder mein Medaillon. Fabio, sagte sie, mach die Tür nach dem Garten auf und bleib auf der Terrasse, für den Fall, daß ich dir etwas aufzutragen hätte. Der Alte verneigte sich ehrerbietig und tat, was sie ihn geheißen hatte. Währenddessen standen wir uns unbeweglich gegenüber, und ich konnte vor Herzklopfen kein Wort hervorbringen.

Dennoch war der Alte mir zuvorgekommen. Als ich um die Ecke des Hauses bog, sah ich ihn schon vorn am Portal, bemüht, eine dunkle Gestalt aufzuheben, die draußen vor der Schwelle zusammengesunken war. Beatrice! schrie ich und stürzte hinzu. Eben schlug sie, von Fabio gestützt, die Augen auf und sah mich mit einem Blick der tiefsten Angst und Hoffnungslosigkeit an.