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Deine Marmotte.« =Dr.= Bernburger las und las wieder. Es war ihm ernüchtert und ermüdet zumute. War dieser Brief vielleicht eine List, ein nachträglich angefertigtes Machwerk, das Deruga oder seine Freunde ihm in die Hände gespielt hatten? Nachdem er ihn sorgfältig untersucht und eingesehen hatte, daß ein Betrug ausgeschlossen war, schob er ihn in den Umschlag und steckte ihn in seine Brusttasche.

»Ob es möglich wäre, daß die weggeworfene Zigarette noch in dem Gebüsche lägesagte Bernburger, seine Gedanken verfolgend. »Aber wieviel Schnee und Regen ist schon darauf gefallen.« »Warum könnte es nicht auch der mit dem Auto gewesen seinwandte =Dr.= von Wydenbruck ein. »Er zeigte unbefangen, daß er es eilig hatte.

»Sehen Sie, da kommt der Jäger vor dem Herrn, =Dr.= Bernburgersagte der Justizrat, auf einen jungen Anwalt blickend, der eben den Zuschauerraum betrat. »Den hat die Baronin Truschkowitz auf Ihre Spuren geheftet, und eine gute Spürnase hat er, wie Sie sehen. Er ist Ihr gefährlichster Feind, der Staatsanwalt ist nur ein Popanz

»Sie sehen gar nicht krank aus, Doktorso empfing ihn die Baronin. »Mein Mann und ich haben uns plötzlich entschlossen nach Paris zu reisenfuhr sie fort, »da mich der schreckliche Prozeß, wie ich Ihnen schon sagte, so sehr angegriffen hat.« »Die Stellungnahme Ihres Fräuleins Tochtersagte =Dr.= Bernburger mit absichtlicher Dreistigkeit, »muß sehr erschwerend für Sie sein

Am anderen Morgen fühlte =Dr.= Bernburger sich so abgespannt, daß es ihm erlaubt schien, sich als krank zu entschuldigen, und nachdem er das telephonisch besorgt hatte, legte er sich wieder zu Bett in der Hoffnung, noch einmal einschlafen zu können. Das Klingeln des Telephons weckte ihn, und mit einem lebhaften Gefühl des Überdrusses beschloß er zu tun, als gehe es ihn nichts an.

Der Baron und Peter Hase waren gleichzeitig aufgestanden, wie um die Kleine zu beschützen. Der Baron stellte sich neben sie und schlug einen Spaziergang vor: man müsse bei den immer noch kurzen Tagen die Helligkeit benützen. =Dr.= Bernburger hatte das Gefühl, in Ungnade und mit Verachtung beladen entlassen zu sein.

»Die Lage hat sich nur verändert, wenn Sie wollensagte =Dr.= Bernburger. »Wenn Sie es verlangen, habe ich die Pflicht, meinen Fund zu verschweigen.« »Das kommt natürlich nicht in Fragerief die Baronin schnell aus. »Ich habe nie etwas anderes gewollt, als daß ein Verbrechen gesühnt würde. Was Herr Deruga getan hat, halte ich eher für eine großmütige Tat.

Sie verstehen es, Wort zu haltenWahrscheinlich würde sie ihm verbieten, von dem Brief Gebrauch zu machen; und das war schließlich für ihn die glücklichste Lösung, indem sie ihm zur Pflicht machte, was er aus eigener Verantwortung ungern getan hätte. Und wie würde Deruga sich verhalten? =Dr.= Bernburger begriff nicht, warum er den wahren Hergang verschwiegen hatte.

Mingo betrachtete =Dr.= Bernburger mit unverhohlenem Abscheu. »Das geschieht aber nicht für dich, Mamasagte sie in flehend befehlendem Tone, »nicht in deinem Auftrage.« »Bitte, mische dich nicht einsagte die Baronin gereizt, »verlasse uns lieber, wenn du dich nicht beherrschen kannst! Weder du noch ich haben ein persönliches Interesse an der Angelegenheit, sondern einzig ein sachliches.

Der Nachtzug nach Wien gehe um acht Uhr. =Dr.= Bernburger hatte der Sitzung in Gesellschaft eines ihm befreundeten jungen Nervenarztes, des =Dr.= von Wydenbruck, beigewohnt und verließ mit ihm zusammen das Justizgebäude.